Entsorgung beim Umzug: So geht’s richtig

Ein Umzug eignet sich perfekt dazu, mal ordentlich zu entrümpeln. Gerade bei Möbeln gestaltet sich die Entsorgung jedoch oft schwierig. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Besitztümer am einfachsten losbekommen und worauf Sie dabei achten sollten.

Endlich ist der Zeitpunkt gekommen: Die alte Wohnung ist gekündigt, der neue Mietvertrag unterschrieben – dem Umzug kann nichts mehr im Weg stehen. Die perfekte Gelegenheit, gleich mal etwas auszumisten. Denn nicht immer passen alle Möbel in die neue Wohnung, und vielleicht will man sich auch einfach mal von Altem trennen. Doch wohin mit dem ganzen Zeug? Wir erklären Ihnen, wo Sie Möbel und andere Dinge am besten loswerden und was man bei der Entsorgung beachten sollte.


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Wie sortiere ich richtig aus?

Bevor es an die Entsorgung geht, muss erst entschieden werden, was überhaupt entsorgt werden soll. Bei Möbeln und großen Elektrogeräten geht das meist recht schnell, weil man sich an die Platzverhältnisse im neuen Zuhause richten muss. Bei Kleinteilen ist das meistens nicht so einfach. Gerade der Kleiderschrank ist für viele eine große Hürde. Hier hilft es, die Gegenstände in drei Kisten aufzuteilen: Behalten, Verkaufen/Verschenken/Spenden, und Entsorgen. So sind Sie bei jedem Gegenstand gezwungen, sich zu entscheiden. Dabei ist es sinnvoll zu überlegen, wie oft man den Gegenstand in letzter Zeit benutzt bzw. getragen hat. Haben Sie zum Beispiel ein T-Shirt seit drei Jahren nicht mehr angehabt, ist es unwahrscheinlich, dass Sie es in Ihrem neuen Zuhause brauchen. Kleiner Tipp am Rande: Mit guter Musik fällt das Entrümpeln gleich viel leichter.

Frau packt Klamotten in Karton

Gegenstände kategorisch in Kartons zu verteilen, kann dir beim Aussortieren helfen.

Was kann über den Sperrmüll entsorgt werden?

Wenn Sie dann entschieden haben, was raus soll, geht es an die Entsorgung. Der Sperrmüll ist für die meisten wohl die erste Anlaufstelle. Jedoch darf man nicht einfach alles vom Sperrmüll abholen lassen. Stellt man die falschen Gegenstände auf die Straße, werden diese nicht mitgenommen. Im schlimmsten Fall drohen dafür sogar hohe Bußgelder. Daher ist es wichtig, vorher sicherzugehen, dass es bei der Entsorgung auf dem Sperrmüll keine Probleme gibt.

Generell gilt: Es darf alles auf den Sperrmüll, was ein ausgedienter Haushaltsgegenstand oder Möbelstück ist und nicht in eine Mülltonne (120 Liter) passt. Dazu gehören zum Beispiel Tische, Schränke, Stühle, Matratzen, Teppiche, etc. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Ihre Gegenstände nicht mehr als vier Kubikmeter in Anspruch nehmen und weder Fußgänger noch Radfahrer oder gar Autofahrer beeinträchtigen.

Damit der Sperrmüll auch abgeholt wird, sollten Sie ihn auch rechtzeitig zu sich bestellen. Das können Sie entweder telefonisch oder über ein Online-Formular. Innerhalb der nächsten Wochen sollte Ihr Sperrmüll dann abgeholt werden. In dringenden Fällen kann er auch kurzfristiger angefragt werden, wofür jedoch meist hohe Kosten fällig werden, Der reguläre Sperrmüll ist dagegen günstiger oder manchmal auch bereits in den regelmäßigen Müllgebühren enthalten.

Was gilt als Sondermüll?

Manche Gegenstände dürfen Sie weder im Sperrmüll noch im Hausmüll entsorgen, da sie eine besondere Gefahr darstellen. Diese gelten als Sondermüll. Dazu gehören unter anderem Farben/Lacke, Medikamente, Energiespar-/Leuchtstofflampen, Altöl, Batterien/Akkus, Reinigungsmittel und Elektrogeräte. Diese müssen Sie entweder bei Ihrem örtlichen Wertstoffhof oder bei der entsprechenden Verkaufsstelle abgeben. Batterien und Akkus können häufig auch in Supermärkten in entsprechenden Containern entsorgt werden.

Nicht auf den Sperrmüll gehören dagegen:

  • Unbewegliche Gegenstände
  • Flüssigkeiten
  • Mineralische Abfälle: Natursteinplatten, Wasch-/Toilettenbecken, Bauschutt, …
  • Gartenabfälle
  • Baustellenabfälle: Türen, Fenster, Zäune, …
  • Kleinteile
  • Gefährliche Abfälle: Leuchtstoffröhren, KFZ-Batterien, Altreifen, …
  • Elektrogeräte stellen einen Sonderfall dar, da nicht alle Entsorger Sperrmüll gleich definieren. Hier müssen Sie sich selbst beim zuständigen Entsorgungsbetrieb informieren.

Welche Möglichkeiten zur Einlagerung gibt es?

Wenn Sie sich noch nicht endgültig von manchen Sachen trennen wollen, sie aber nicht in Ihr neues Zuhause passen, können Sie sie auch einlagern. Genauso können Sie sie zwischenlagern, falls der Wechsel in Ihr neues Zuhause nicht direkt erfolgt.

Dabei haben Sie verschiedene Möglichkeiten: So können Sie zum Beispiel Einzelcontainer mieten. Die Container haben normalerweise eine Größe von bis zu 40 Kubikmetern und werden durch den Anbieter in einer großen Halle gelagert. Diese sind meist trocken, klimatisiert und bewacht.

Die andere Möglichkeit nennt sich Self-Storage oder auch Mietlager/Mietbox. Hinter diesen Begriffen verbergen sich spezielle Abstellräume, die während dem Mietzeitraum frei nutzbar sind, ähnlich wie eine Garage. Dabei gibt es verschiedene Varianten:

  • Indoor-Lager sind ähnlich wie Einzelcontainer und daher meist auch bewacht und klimatisiert.
  • Driveup-Lager können mit Garagen verglichen werden, an die man direkt mit dem Auto vorfahren – daher der Name – und beladen kann.
  • Outdoor-Lager sind die günstigste Variante, da sie unklimatisierte Beton- oder Blechverschläge sind. Für unempfindliche Gegenstände ideal.

Paketdienste bieten mittlerweile Abhol-und Rücklieferungsservices an, die jedoch natürlich entsprechend teuer sind. Ansonsten können Sie Ihr Hab und Gut natürlich auch selbst zu den Lagerräumen transportieren.

Bei der Einlagerung bzw. Zwischenlagerung sollten Sie auch ein paar Dinge beachten: Zunächst sollten Sie sichergehen, dass Ihr Eigentum ordentlich verpackt ist. Hierfür können Hilfsmittel wie z.B. Luftpolsterfolie, Umzugskisten oder Koffer verwendet werden. Somit schützen Sie es auch langfristig vor Feuchtigkeit und Nagetieren. Außerdem ist es ratsam, sich vor der Vertragsunterzeichnung bei verschiedenen Anbietern zu informieren und Angebote einzuholen. Hier ist es wichtig, unter anderem auf Preis, Lagervolumen, Kündigungsfristen, Bewachung, Versicherung und Brandschutz zu achten.

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Gut zu wissen

Übrigens: Wenn es nur ums Zwischenlagern geht, können Sie auch im Freundes- und Bekanntenkreis herumfragen. Vielleicht hat ja jemand Platz in der Garage übrig und stellt ihn gegen eine kleine Geste zur Verfügung. So können Sie unter Umständen richtig Geld sparen.

Wo kann man gut gebrauchte Möbel verkaufen?

Sind Ihre Gegenstände zum Entsorgen zu wertvoll, können Sie sie auch verkaufen oder versteigern. So können Sie vor dem Einzug in Ihr neues Zuhause sogar noch eure Haushaltskasse aufbessern. Hierfür gibt es verschiedene Plattformen, die Sie beim Verkauf unterstützen. Hier finden Sie eine Auswahl an kostenlosen Plattformen, die sowohl im Web als auch als App vertreten sind.

  • eBay Kleinanzeigen ist eine Plattform, auf der Sie Ihren Besitztum, egal welcher Art, in Form von Kleinanzeigen online stellen können. Sie legen einen Preis fest und laden Bilder und eine Beschreibung hoch. Dann können Sie sich mit Interessenten austauschen und einen Treffpunkt ausmachen.
  • Shpock funktioniert nach dem gleichen Prinzip, ist aber spezialisiert auf „Flohmarkt“ und daher besser für Kleinteile geeignet.
  • Vinted (früher Kleiderkreisel) basiert ebenfalls auf Kleinanzeigen, setzt den Fokus jedoch auf Klamotten.
  • eBay ist natürlich die Alternative zum klassischen Online-Verkauf, da hier Artikel versteigert werden können. So können Sie mit etwas Glück mehr Geld bekommen, als Sie für Ihre Gegenstand verlangt hätten. Jedoch ist das Versteigern immer mit etwas Risiko verbunden, da es auch sein kann, dass man weit unter dem Wunschpreis landet. Beachten Sie außerdem, dass Sie pro verkauften Artikel 10% Verkaufsprovision an eBay zahlen.

Natürlich können Sie auch klassische Anzeigen in einer Lokalzeitung schalten, die Sie jedoch natürlich eine Kleinigkeit kosten werden. Auch Flohmärkte sind eine super Möglichkeit, viel auf einen Schlag loszuwerden. Der Vorteil hierbei: Sie sparen sich den Aufwand für das Einstellen jedes einzelnen Gegenstands.

Junges Paar trägt einen Sessel

Verkaufen statt entsorgen! Mithilfe von zahlreichen kostenlosen Plattformen schenken Sie gut erhaltene Gegenstände ein neues Zuhause.

Kann man alte Möbel spenden?

Wenn Sie für Ihr Eigentum kein Geld mehr verlangen wollen, es aber zum Wegschmeißen einfach zu schade ist, können Sie es auch verschenken oder spenden. Vielleicht haben Sie Freunde oder Bekannte, die sich über Ihre Möbel, Kleidung oder Dekoration freuen würden. Wenn nicht, gibt es auch Möglichkeiten, die Sachen zu spenden:

  • Sozialkaufhäuser verkaufen eure Möbel, Klamotten, Elektrogeräte etc. zu einem entsprechend vergünstigten Preis an sozial bedürftige Menschen. Diese werden zum Beispiel von der Caritas betrieben. Über eine einfache Google-Suche finden Sie Sozialkaufhäuser in eurer Nähe.
  • Flüchtlingsunterkünfte freuen sich ebenso über eure Sachspenden. Auch hier finden Sie im Internet lokale Einrichtungen, die Ihre Spenden entsprechend weitergeben.

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