Gas-Umlage: Antworten auf die fünf wichtigsten Fragen

Durch die Senkung der gelieferten Gasmenge durch Russland hat sich die Lage auf den Gasmärkten weiter angespannt. Denn die Gas-Importeure müssen für die nun fehlenden Mengen Ersatz beschaffen und zahlen dafür deutlich höhere Preise. Diesen Unternehmen kommt für die Sicherung der Gasversorgung in Deutschland eine Schlüsselrolle zu. Damit sie nicht in eine Schieflage kommen und dadurch zum Risiko für die Versorgung werden, führt die Bundesregierung die sogenannte Gas-Umlage ein.
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Achtung! Wegfall der Gasumlage

Am 29.09.2022 hat die Bundesregierung sich für eine Alternative der Gasumlage geeinigt. Die ursprünglich zum 1.Oktober geplante Gasumlage wurde somit gestrichen. Die Gasumlage hatten wir unseren Kunden bislang nicht angekündigt. Auch Änderungen an Abschlagszahlungen hatten wir aufgrund der Gasumlage bislang nicht vorgenommen. Für EnBW Kunden ändert sich demnach aufgrund der Rücknahme der Gasumlage seitens der Bundesregierung nichts.

Beschlossen wurde diese Gas-Umlage (der sogenannte saldierte Preisanpassungsmechanismus im Sinne des § 26 Energiesicherungsgesetz EnSiG) am 8. Juli 2022. Die entsprechende Rechtsverordnung für die Umsetzung ist am 4. August 2022 verabschiedet worden. Und seit dem 15. August 2022 steht nun auch die Höhe fest: rund 2,4 Cent pro Kilowattstunde sind es netto, also rund 2,9 Cent mit Mehrwertsteuern. Die Gasanbieter müssen die Umlage für Lieferungen ab dem 1. Oktober abführen. Die Kosten dafür geben sie an ihre Kunden weiter. Fünf Antworten auf die wichtigsten Fragen dazu, lesen Sie hier.


Das erwartet Sie hier


1. Warum wurde diese Umlage eingeführt und wie funktioniert sie?

Durch die Reduzierung der Gaslieferungen durch Russland müssen die Gas-Importeure die fehlenden Mengen zu deutlich höheren Kosten am Energiemarkt  beschaffen. Diese Mehrkosten können sie aber aufgrund von festen Verträgen nicht direkt an ihre Kunden – das sind etwa Stadtwerke oder andere Energieunternehmen – weiterreichen. Die Importeure drohen somit in Schieflage zu geraten. Der größte deutsche Gasimporteur Uniper muss deswegen bereits vom Bund gestützt werden. Brechen diese Unternehmen weg, drohen ernste Störungen im gesamten Markt entlang der Lieferkette bis hin zu den Privathaushalten. Um das zu verhindern, hat die Bundesregierung die Gas-Umlage nach § 26 EnSiG aktiviert. Die Umlage ist für alle Bezieher von Gas (gerechnet in Cent pro Kilowattstunde) gleich hoch und fällt bei jeder Lieferung an. Sie wird an die sogenannte Trading Hub Europe (THE) abgeführt und die Gasimporteure bekommen ihre Mehrkosten durch die THE ersetzt. Damit werden die Lasten der höheren Gasbeschaffungspreise verteilt.

Das ist der Spotmarkt Gas

In der Regel haben Gas-Importeure langfristige Lieferverträge mit Förderunternehmen geschlossen, die zum Beispiel über mehrere Jahre laufen. Seit 2007 wird Gas auch an der europäischen Energiebörse gehandelt. Ähnlich wie beim Strom können Gas-Importeure hier Verträge über Gaslieferungen von Tag zu Tag (Spotmarkt) oder für längere Zeiträume (Terminmarkt) abschließen. Der Vorteil: Dadurch, dass über den Spotmarkt frei verfügbare Gasmengen im Handel sind, können schnell und flexibel Energiemengen für die Überbrückung von Lieferengpässen oder wie im aktuellen Fall, die Nichteinhaltung von Liefervereinbarungen, eingekauft werden. Der Nachteil: Da Gas aufgrund der reduzierten und in anderen europäischen Ländern bereits eingestellten Lieferungen aus Russland ein knappes Gut ist, sind die Preise auf dem freien Markt entsprechend gestiegen. Weitere Informationen zur Energiewirtschaft und zum Gasmarkt finden Sie übrigens ebenfalls bei der EnBW.

Konkret bedeutet das für die Endverbraucher, dass sie eine weitere Umlage zahlen müssen, die sich nach ihrem individuellen Verbrauch richtet.

Gas-Pipline

Da die Gaslieferungen durch Russland gekürzt wurden, müssen Gas-Importeure teuren Ersatz beschaffen

2. Wie hoch wird die Gas-Umlage ausfallen?

Wie seit dem 15.08.2022 bekannt ist, wird die Gas-Umlage 2,419 Cent netto pro Kilowattstunde (kWh) betragen. Mit 19 Prozent Mehrwertsteuer sind es rund 2,88 Cent/kWh. Bei 7 Prozent Mehrwertsteuer wären es 2,59 Cent pro Kilowattstunde brutto.

3. Was bedeutet das für den Gaspreis insgesamt?

Bundesminister Robert Habeck spricht von Mehrkosten von einigen Hundert Euro pro Haushalt und Jahr. Bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden, der zum Beispiel in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus anfällt, ergibt sich daraus eine Summe von rund 576 Euro (brutto) im Jahr an Mehrkosten allein für die Umlage. Diese Summe muss addiert werden zum bisherigen Gaspreis, der in den meisten Fällen bereits deutlich gestiegen ist.

4. Wie gestaltet sich der Gaspreis für EnBW-Kunden?

EnBW-Kunden haben in der Anfangszeit der Krise, als die Gaspreise stark angestiegen sind, davon profitiert, dass die EnBW eine langfristige Beschaffungsstrategie verfolgt. Damit konnten die Preise lange stabil gehalten werden. Dieser Effekt wird aber im Zeitverlauf immer geringer. Denn mittlerweile muss auch die EnBW die enormen Preissteigerungen an den Gasbörsen weitergeben. Deshalb mussten die Gaspreise bereits in zwei Schritten für ihre Kunden angehoben werden. EnBW Kunden, die über eine laufende Preisgarantie verfügen, zahlen die Umlage nicht. Die Mehrkosten muss die EnBW tragen.

 5. Was kann ich konkret als Verbraucher tun, um die Kosten zu bremsen?

Derzeit kann man nur zwei Dinge tun: Zum einen Gas sparen und sich zum anderen auf eine deutliche Kostensteigerung einstellen. Damit die Nachzahlung auf einmal nicht so hoch ausfällt, ist es ratsam, bereits jetzt seinen monatlichen Abschlag für Gas zu erhöhen. Das können EnBW Kunden auch jederzeit selbst über das Online-Portal MeineEnBW oder über die EnBW Zuhause+ App.

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Gassparprämie der EnBW sichern

Besonders sparsame EnBW-Kunden, die in der aktuellen Gasmangellage einen eigenen Beitrag zum Gassparen leisten, werden durch die EnBW mit einer Gassparprämie in Höhe von 100 Euro belohnt. So schafft die EnBW einen zusätzlichen Anreiz zum Gassparen und sorgt für eine gewisse finanzielle Entlastung.

Alle Informationen und Details zur Prämienaktion, den Teilnahmebedingungen und Tipps zum Gassparen gibt es auf der Seite zur Gassparprämie.