Wie macht Energie mobil?
Elektrofahrzeuge gelten als wichtiger Baustein für die Verkehrswende und sollen Dieselautos und Benziner ersetzen. Dabei ist die Technik gar nicht neu. Das erste Elektroauto wurde 1881 erfunden. Heute sind pure Elektro- und Brennstoffzellenantriebe echte Alternativen zu Verbrennungsmotoren. Und schonen dabei das Klima.
Die Verkehrswende kommt
Noch besitzen die meisten Autos einen Verbrennungsmotor. Überwiegend sind dies mit Benzin betriebene Otto- oder Dieselmotoren. Diese stoßen Kohlendioxid (CO₂), Stickoxide, unverbrannte Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid oder Ruß aus. Sie werden mit fossilen Energieträgern auf Erdölbasis angetrieben – eine endliche Ressource.
Die Konzepte zur Energiezukunft Deutschlands greifen deshalb auch die Mobilität unter dem Stichwort Verkehrswende auf. Sie ist neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Steigern der Energieeffizienz ein dritter Baustein innerhalb der Energiewende. Durch Umstieg auf immer mehr Elektroautos und Brennstoffzellenantriebe wird der Bedarf an fossilen Rohstoffen und gleichzeitig der Ausstoß von umweltschädlichen Stoffen reduziert.
Der Verkehrssektor soll dazu beitragen, dass die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland sinken. In der Realität sind die Emissionen im Verkehrssektor im Vergleich zum Basisjahr 1990 jedoch gestiegen: 2016 lagen sie 2,2 Prozent höher als der Ursprungswert. Das liegt daran, dass der Verkehr in Deutschland insgesamt zunimmt. Das „Mehr“ an Verkehr frisst den Vorteil des „Weniger“ an Emissionen durch E-Fahrzeuge und verbesserte Motorentechnik bei Verbrennern derzeit auf.
Die Bundesregierung hat sich deshalb neue Ziele gesetzt:
- Bis 2050 soll der Endenergieverbrauch im Verkehrssektor um 40 Prozent gegenüber 2005 sinken.
- Bereits 2030 soll der Endenergieverbrauch um 15 bis 20 Prozent sinken.
Der Verkehrssektor war im Jahr 2017 in Deutschland für rund 19,3 Prozent der ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich. Das zeigt eine Analyse des Umweltbundesamts.
Ohne emissionsarme Antriebe würde der Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid (CO₂) im Straßenverkehr weiter steigen und die Vorräte an fossilen Brennstoffen wie Erdöl, dem Ausgangsstoff für Kraftstoffe, schnell abnehmen. Knappe Ressourcen führen in der Regel auch zu steigenden Preisen, Alternativen sind deshalb zunehmend attraktiv für Autofahrer.
EU-Grenzwerte für Neuwagen
Ein weiteres Steuerungsinstrument für die Verkehrswende gibt es auf Ebene der EU. So legt die Europäische Union zentrale Grenzwerte für den CO2-Ausstoß von Neuwagen fest. Denn der Verkehr ist für fast 30 Prozent der gesamten CO2-Emissionen der EU verantwortlich, von denen 72 Prozent auf den Straßenverkehr entfallen.
Bis 2030 sollen die Emissionen neu zugelassener Pkw demnach im Schnitt um 37,5 Prozent im Vergleich zu den Werten von 2021 sinken. Das heißt allerdings nicht, dass jedes einzelne Fahrzeug so wenig ausstoßen darf. Vielmehr muss die Neuwagen-Flotte eines Autoherstellers über alle Fahrzeugtypen hinweg dieses Ziel erreichen. In Gramm ausgedrückt bedeutet das Ziel der EU: Ab 2030 soll die Fahrzeugflotte eines jeden Herstellers nur noch einen CO2-Ausstoß von 59 Gramm pro Kilometer haben. Das entspricht etwa 2,2 Liter Dieseläquivalenten pro 100 Kilometer. Um dies zu erreichen, setzen fast alle Hersteller auf Elektromobilität. Denn Elektroautos werden bei der Berechnung der Flottengrenzwerte als klimaneutral berücksichtigt.
Elektroautos fahren heute überwiegend mit Ökostrom, also elektrischer Energie, die aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird. Auch Erdgasautos lassen sich mit einem „Kraftstoff“ fahren, der aus erneuerbaren Energien stammt, nämlich mit Bioerdgas. Dieses wird beispielsweise aus Grasschnitt, Mais oder Gülle hergestellt. Klima- und ressourcenschonend ist auch der Brennstoffzellenantrieb für Fahrzeuge. Da kommt nichts raus außer Wasserdampf. Darüber hinaus rücken für die Verkehrswende synthetisch hergestellte, flüssige Kraftstoffe in den Fokus: Sogenannte E-fuels oder Synfuels werden mit Hilfe von Strom aus Wasser und Kohlendioxid hergestellt. Der Prozess wird als Power-to-Liquid bezeichnet.
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