Frau checkt zuhause die Gaspreise auf ihrem Tablet.

Gaspreise und ihre Zusammen­setzung

Gaspreiszusammen­setzung: Das steckt drin

In der Abrechnung sehen Sie Schwarz auf Weiß, wie viel Gas Sie verbraucht haben. Dieser Verbrauchspreis wird in Cent je kWh angegeben und variiert je nach Tarif und Wohnort.

Im Gaspreis sind jedoch auch andere Kostenbestandteile wie Netzentgelte, Energiebe­schaffungskosten und Steuern enthalten, auf die Sie als Verbraucher keinen Einfluss haben. In der Infografik haben wir die einzelnen Bestandteile und deren Anteil in Prozent für Sie zusammen­gestellt.

Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?

Durchschnittliche Zusammensetzung des mengengewichteten Gaspreises für Haushaltskunden mit Sonderverträgen mit Einfamilienhaus und einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh/Jahr, Stand 07/2023

  • Infografik Gaspreisezusammensetzung 2023

Steuern, Abgaben und Umlagen des Staates, Entgelte für Netz- und Messstellenbetrieb sowie Kosten für Energiebeschaffung und Vertrieb.

  • Grafische Darstellung Förderung

    Steuern, Abgaben und Umlagen

    14 % des Gaspreises bilden die staatlichen Steuern, Abgaben und Umlagen, auf die wir als Erdgaslieferant keinen Einfluss haben. Allein für die Verwendung von Gas müssen Sie als Verbraucher 8 % für die Erdgassteuer und derzeit zusätzlich 7 % Umsatzsteuer zahlen. Ab voraussichtlich März 2024 liegt die Umsatzsteuer bei Gas dann wieder bei 19 %. Um die Gasversorgung in Ihrer Wohngegend sicherzustellen, fallen zusätzlich Netzgebühren sowie Konzessionsabgaben an, die ebenfalls in diesen 14 % enthalten sind.
  • Icon Netzetngelt Gaspreis

    Netzentgelte inkl. Messstellenbetrieb

    Für den sicheren Transport von Gas, den Betrieb und die Instandhaltung der Gasleitungen und Zähler fallen Kosten an, die zusammen das Netz- und Messstellenbetriebsentgelt bilden. Mit 14 % ist das Netz- und Messstellenbetriebsentgelt, welches reguliert wird durch die Bundesnetzagentur und die Landesregulierungsbehörden, ein fester Bestandteil des Gaspreises.
  • Icon Gas

    Energiebeschaffung und Vertrieb

    Rund 72 % des Gaspreises setzen sich aus Kosten für die Energiebeschaffung und des Vertriebs zusammen. Da die Energiebeschaffungskosten im Wettbewerb entstehen, können sie variieren. Die Ausgaben im Rahmen des Vertriebs decken den gesamten Verwaltungsaufwand ab – von der Beratung bis hin zur Rechnungsstellung.

Wie hat sich der Gaspreis seit 2013 entwickelt?

Infografik Gaspreisentwicklung - durchschnittlicher Haushaltskundenpreis 2013 bis 2023

In den vergangenen Jahren hat die Gaspreisentwicklung einige Höhen und Tiefen durchlebt. Zwischen 2012 und 2017 sanken die Gaspreise kontinuierlich – unter anderem wegen der hohen Verfügbarkeit von Erdgas auf dem Weltmarkt. Die Einkaufspreise und im Jahr 2016 zusätzlich die Beschaffungskosten reduzierten sich. Zudem greift seit 2011 die Ölpreisbindung nicht mehr – zuvor war der Gaspreis eng an den Ölpreis gekoppelt.

Im Jahr 2021 stiegen die Preise nach vergleichsweise geringen Schwankungen in den Vorjahren merklich an: Grund war zum einen die steigende Gasnachfrage durch den Wiederaufschwung der Wirtschaft nach der Coronakrise. Noch gravierender schlug sich jedoch der kalte Winter 2020/21 auf die Gaspreisentwicklung nieder: Die Lagerbestände wurden knapp und die Beschaffungskosten für Gas an den Terminmärkten verdreifachten sich.

Einen weiteren, sprunghaften Anstieg machten die Gaspreise im Jahr 2022. Der Versuch Europas, infolge des Kriegs in der Ukraine russisches Gas zu ersetzen, trieb auch die amerikanischen, australischen und katarischen Gaspreise in die Höhe. Machten die russischen Gaslieferungen bis dato den größten Anteil der Lieferungen in die EU aus, eskalierte der Konflikt um die russische Gasversorgung im Spätsommer. Die Folge: die Einstellung russischer Lieferungen und explosionsartige Preisanstiege bis über 200 Prozent.

Seit Ende 2022 ist eine gewisse Entspannung auf dem Gasmarkt zu beobachten. Der Einkaufspreis für Erdgas ist gesunken, da für die russischen Gaslieferungen Alternativen gefunden wurden. Zudem sorgte der milde Winter für einen Anstieg der Gasbestände. Diese Entwicklung wirkt sich mit Verzögerung auch auf die Gaspreise der Endverbraucher*innen aus - ebenso wie die Umsatzsteuersenkung für Gas von 19 auf 7 Prozent, die auch weiterhin greift. Nicht zuletzt wurde mit der Gaspreisbremse eine Subvention zur Abfederung der Preissteigerungen bei Erdgas und Fernwärme geschaffen, die unter anderem Privathaushalten und Kleingewerben zugutekommt.

Als Verbraucher*in haben Sie zwar keinen Einfluss auf die Gaspreisentwicklung – beim Vergleich und der Auswahl des passenden Tarifs helfen wir Ihnen aber gerne.

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