Ganz nah dran
Die Veränderungen der Energiewelt wirken sich auf alle Lebensbereiche aus. Für unsere Kunden entwickeln wir intelligente und nützliche Lösungen, die das Leben einfacher machen und den Bedarf an Strom oder Wärme auch künftig zuverlässig decken.
2012: Geschäftsmodell trägt nicht mehr
Lange Zeit lieferte die EnBW ihren Endkunden vor allem Strom, Gas, Wärme und Wasser. Seit 2012 beschränken wir uns nicht mehr nur auf diese Rolle, sondern bauen die erneuerbaren Energien aus und bieten neue Energielösungen für unsere Kunden.
2017: Das Leben wird leichter
In fünf Jahren hat es die EnBW geschafft, etliche neue Produkte für ihre Kunden zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. An der Elektromobilität wird das besonders deutlich; hier ist die EnBW mit über 120 Schnellladestandorten heute die Nummer 1 in Deutschland. In Baden-Württemberg haben wir ein flächendeckendes Ladenetz an über 300 Standorten aufgebaut. Dadurch können wir die Vorteile vernetzter Technik ausspielen und der Elektromobilität schneller zum Durchbruch verhelfen. Das fängt beim einfachen Bezahlen an. Deshalb verbinden wir unser Ladenetz mit dem anderer Anbieter. Mit der Ladekarte EnBW mobility+ ließen sich Elektroautos Ende 2017 an mehr als 11.000 Ladestationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz laden – bei unterschiedlichen Anbietern, aber immer zum selben Preis.
Ebenso ist die richtige Fahrzeugwahl wichtig, um sich in einem E-Auto wohlzufühlen. Die App EnBW mobility+ empfiehlt den Nutzern ein Modell, das genau zu ihren Bedürfnissen passt. Darüber hinaus zeigt sie den Weg zur nächsten Ladestation. Mit diesem Angebot traf EnBW mobility+ einen Nerv, in Deutschland wurde sie zur meistgeladenen Elektromobilitäts-App.
Einfache Lösungen sind in einer komplexen Energiewelt wichtig, wo Kunden gleichzeitig Erzeuger und Verbraucher sind. Wer ein Eigenheim besitzt, muss heute den Sonnenstrom vom Dach nicht mehr zwangsläufig ins Netz einspeisen. Er kann ihn mit EnBW solar+ auch in hohem Maße selbst verbrauchen und mit anderen teilen: Das Angebot kombiniert Fotovoltaikanlage, Stromspeicher für zu Hause und Zugang zu einer Energie-Community. Im vergangenen Jahr entschieden sich 680 Kunden für EnBW solar+, mehr als 300 Anlagen sind bereits eingebaut.
Ideen für neue Produkte entwickeln wir oft in den eigenen Reihen. Unser Innovationscampus in Karlsruhe brachte zum Beispiel die multifunktionale Straßenbeleuchtung SM!GHT auf den Markt. Sie ist nicht nur Straßenlaterne, sondern ermöglicht einen Internetzugang, misst Umweltdaten oder bietet eine Steckdose für Elektromobile. Und der Anteil neuer Geschäftsmodelle wird größer. Allein 2017 sind neun neue Projekte im konzernübergreifenden Innovationsmanagement entstanden.
2020: Energiemanager von nebenan
Die Menschen werden zunehmend zu unabhängigen Erzeugern und Verbrauchern von Energie. Das wollen wir ihnen durch unsere Produkte und Dienstleistungen ermöglichen. Das Laden eines Elektroautos wird bald nicht mehr nur über eine Ladekarte geschehen, sondern mithilfe der App EnBW mobility+. Bis 2020 soll die Zahl unserer Schnellladestandorte auf 1.000 wachsen. Um die Ladezeiten weiter zu senken, werden wir ihre Leistung schrittweise auf mindestens 150 kW erhöhen und in Ballungsräumen Schnelllade-Hubs bauen – also Parkplätze, an denen mehrere E-Autos zur gleichen Zeit ihre Batterien aufladen können.
Die mit EnBW solar+ gewonnenen Möglichkeiten des Speicherns und Teilens des selbst erzeugten Solarstroms werden sukzessive erweitert. Bald lassen sich auch die Elektromobilität und die Wärmeversorgung an das intelligente System anschließen. Die dezentrale Energielandschaft wird zu einem hochkomplexen System. Dank ihrer Erfahrung stellt die EnBW sicher, dass ihre Kunden ganz einfach von der Energiezukunft profitieren können.
2025: Kraftwerk? Welches Kraftwerk?
Die Zahl der Anlagen für Windkraft, Fotovoltaik oder Biomasse wächst. Ihre Leistung lässt sich zusammenfassen und steuern. Diese unsichtbaren virtuellen Kraftwerke stecken in den Anfängen, werden aber 2025 Wirklichkeit sein. Um sie zu betreiben, entwickelt die EnBW moderne IT-Plattformen. Die vernetzte Technik soll die Versorgungssicherheit gewährleisten, dem Kunden aber auch helfen, selbsterzeugte Energie zu einem angemessenen Preis am Markt zu verkaufen.
Ein Blick nach vorne. Drei Fragen an...
Zukunftsstädte werden von der Digitalisierung, der Dezentralisierung, einer partiellen Dematerialisierung und vor allem von der Vernetzung geprägt sein. Begründet werden diese Entwicklungen damit, dass wir effizienter, nachhaltiger, resilienter und kooperativer werden müssen, um unsere Zukunftsfähigkeit zu sichern. All diese Aspekte beeinflussen und verändern bereits heute die Energiewirtschaft.
Ohne zuverlässige und ausreichende Energieversorgung wird es keine Smart City geben. Die Smart City hat den Anspruch, nachhaltig zu sein, wird aber zugleich große Mengen Energie verbrauchen. Wir werden die Möglichkeiten der Automatisierung und der Einzug haltenden Digitalisierung in einem stark wachsenden Ausmaß nutzen und damit nicht nur effizienter werden, sondern auch zusätzlichen Verbrauch erzeugen. Deshalb benötigen wir eine urbane Energiewende. Der Flächenwettbewerb und die hohe Energienachfrage pro Quadratmeter in Städten machen diese Transformation sehr anspruchsvoll. Auch aus diesem Grund sollte sie Hand in Hand mit der Stadtentwicklung und den Bewohnern ablaufen.
Es wird die Aufgabe der Energieversorgungsunternehmen und der Stadtwerke sein, die urbane Energiewende auszugestalten. Gleichzeitig müssen sie ihre Geschäftsmodelle in die Zukunft überführen und an die veränderte Daseinsvorsorge und Nachfragesituation anpassen. Wir sehen die Versorger als City-Manager der Zukunft. Bis dahin gilt es aber, die Schnittstelle zum Kunden zu verteidigen und ihn vertrieblich mit geeigneten Lösungen und Services in die Zukunft zu begleiten. Wer dabei vertrauenswürdig und vorausschauend agiert, sollte seine Position auch gegen neue Akteure verteidigen können.
Die Smart City hat den Anspruch, nachhaltig zu sein, wird große Mengen Energie verbrauchen.