Mitarbeiter fragen, der Vorstand antwortet
Wo stehen wir mit der Umsetzung unserer Strategie? Wie geht es beim Ausbau der erneuerbaren Energien weiter?
Solche oder ähnliche Fragen von Mitarbeitern begegnen den Vorständen im Jahresverlauf bei verschiedenen Veranstaltungen. In größerer Runde stehen sie in der internen Veranstaltungsreihe „EnBW aktuell“ den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Fragen zur Verfügung. Wir haben die wichtigsten Mitarbeiterfragen zusammengefasst.
2017 war ein wichtiger Meilenstein, um unsere Strategieziele zu erreichen.
Dr. Frank Mastiaux:
"2017 war ein wichtiger Meilenstein, um unsere Strategieziele zu erreichen. Wir kamen in den für uns wichtigen Feldern gut voran und haben die geplante Ergebniswende geschafft. Bereits heute sind die Ergebnisbeiträge der einzelnen Einheiten deutlich anders als noch vor fünf Jahren. Jetzt zahlt sich unsere Konsequenz aus: Beim Ausbau der erneuerbaren Energien kamen wir voran, intelligente Kundenlösungen und die ersten Produkte aus dem Innovationscampus haben wir am Markt. Wichtig ist aber weiterhin, dass wir in unseren Effizienzanstrengungen nicht nachlassen, denn sie sind für den weiteren Wandel der EnBW unerlässlich. Konkret: 2017 haben wir als erster Bieter die Ausschreibung für einen großen Offshore-Windpark ohne staatliche Förderung gewonnen. Damit haben wir am Markt ein selbstbewusstes Zeichen gesetzt. An Land haben wir so viele Windkraftanlagen errichtet wie früher in mehreren Jahren zusammen und wir haben in großem Umfang in die Netze investiert. An den Autobahnen finden sich mehr und mehr EnBW-Schnellladesäulen – in der Elektromobilität geht es also auch voran."
Thomas Kusterer:
"In wirtschaftlicher Hinsicht war das Geschäftsjahr 2017 ein wichtiger Wendepunkt. Erstmals seit 2010 überstieg das operative Ergebnis der EnBW wieder den Vorjahreswert. Das zeigt: Unsere Strategie geht auf und ist damit Grundlage für die Zukunftsfähigkeit der EnBW und für weiteres Wachstum. Beides ist von immenser Bedeutung. Im Sommer hat der Gesetzgeber die Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung geregelt – damit haben wir auch hier Klarheit. Und wir haben die gezahlte Kernbrennstoffsteuer zurückerhalten, was uns finanziellen Spielraum verschafft.“
Dr. Hans-Josef Zimmer:
"Dabei hat das Geschäftsjahr 2017 zunächst einige Herausforderungen für uns bereitgehalten. Wir hatten den Stillstand von Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg zu verkraften. Aufgrund geringer Wasserführung konnten wir in den Laufwasserkraftwerken weniger Strom produzieren und die Strompreise am Terminmarkt lagen unter Vorjahr. Umso mehr freue ich mich über die „Aufholjagd“ der EnBW im Jahresverlauf 2017. Dabei hat uns auch die Vollkonsolidierung der VNG mit einem guten Ergebnis unterstützt."
Unsere Mitarbeiter beherrschen große, technisch komplexe Systeme. Aus dieser Stärke heraus wollen wir Infrastrukturdienstleistungen entwickeln.
Dr. Hans-Josef Zimmer:
"Hier hilft uns unsere lange Erfahrung. Unsere Mitarbeiter beherrschen große, technisch komplexe Systeme. Aus dieser Stärke heraus wollen wir Infrastrukturdienstleistungen entwickeln. Deshalb haben wir die Geschäftseinheit „Systemkritische Infrastruktur“ gegründet. Sie entwickelt neue Geschäftsmodelle und übernimmt dabei zwei wesentliche Rollen: Sie agiert wie ein Netzwerker, Vermittler und Unterstützer innerhalb des Konzerns. Denn viele Infrastrukturthemen, wie Breitband oder auch Elektromobilität, werden bereits in Geschäftseinheiten verfolgt. Die neue Einheit fasst sie zum einen zu einem Gesamtpaket zusammen und vermarktet sie. Zum anderen entwickelt sie Themen, die wir als EnBW bisher noch nicht verfolgt haben. So haben wir in den vergangenen Monaten Geschäftsfelder identifiziert, die schon erste Konturen annehmen, zum Beispiel in den Bereichen Quartiersentwicklung, Sicherheitsinfrastruktur und Verkehrsmanagement."
Dr. Frank Mastiaux:
"Zunächst will ich betonen: Priorität hat das Erreichen unserer Ziele 2020. Wir haben dabei noch eine Wegstrecke zurückzulegen. Darauf baut dann unsere Ausrichtung jenseits von 2020 auf. Die Rahmenbedingungen verändern sich weiter: Weniger der Gesetzgeber, sondern Markt, Kunden und Technologien geben künftig die Richtung vor. Wir haben bereits Themen identifiziert, die zu unseren Kompetenzen passen und mit denen wir künftig Geld verdienen können, weitere werden folgen. Wir wollen die strategische Ausrichtung unseres Unternehmens zunehmend auf den Infrastrukturaspekt bestehender Geschäftsfelder legen."
Wir müssen über Bereichsgrenzen hinweg denken.
Dr. Bernhard Beck:
"Das lässt sich in einem Wort sagen: mitmachen! Jeder sollte sich fragen: Was kann ich beitragen, um unser Unternehmen erfolgreich zu machen? Wenn wir an Lösungen für unsere Kunden arbeiten, müssen wir über Bereichsgrenzen hinweg denken. Dazu braucht es Erfinder- und Entdeckertum, gepaart mit Teamgeist. Wenn wir Neues entwickeln, sind auch Fehler zulässig – wenn es nicht die gleichen mehrfach hintereinander sind. Neue und agile Arbeitsweisen stehen dabei gleichberechtigt neben der traditionellen Herangehensweise. Sie sehen: viele Aspekte, die wir unter dem Stichwort Kulturwandel betrachten müssen."
Dr. Frank Mastiaux:
"Ergänzend möchte ich noch etwas zum „Mitnehmen von Mitarbeitern“ sagen: Ich habe die Mitarbeiter der EnBW als gestandene Persönlichkeiten mit eigener Meinung kennengelernt. Sie brauchen keine „Betreuung“ durch den Vorstand. Die Rolle des Vorstands ist vor allem, Rahmen, Richtung und Raum zu geben."
Die EnBW unterstützt eine klimabezogene Unternehmensberichterstattung.
Thomas Kusterer:
"Nachhaltigkeit und Klimaschutz nehmen wir sehr ernst und sie sind deshalb auch fester Bestandteil der EnBW-Strategie. Wir beschäftigen uns intensiv mit der künftigen Entwicklung der Energielandschaft einschließlich der damit verbundenen Chancen und Risiken für unser Geschäft. Die Gesellschaft und viele unserer Anspruchsgruppen haben Interesse an diesen Themen und messen uns daran. Deshalb handeln wir nicht nur, sondern berichten auch transparent darüber. So unterstützt die EnBW zum Beispiel die Entwicklung einer klimabezogenen Unternehmensberichterstattung. Im Integrierten Geschäftsbericht 2017 haben wir erste Schritte in diese Richtung gemacht. Weitere werden folgen."