EnBW bringt größtes Windkraftwerk Deutschlands ans Netz
Anfang Januar 2020 geht das größte Windkraftwerk Deutschlands vollständig ans Netz. Mit 71 Windkraftanlagen ist der Offshore-Windpark in der deutschen Nordsee komplett errichtet. Der Windpark EnBW Hohe See ist bereits seit Oktober 2019 komplett in Betrieb, jetzt produziert auch sein kleiner Nachbar EnBW Albatros Strom. Zusammen verfügen die insgesamt 87 Windkraftanlagen über eine Gesamtleistung von 609 MW und können so viel Energie produzieren wie ein modernes Gaskraftwerk. Rechnerisch können alle Privathaushalte von München mit grüner Energie versorgt werden.
EnBW Hohe See und EnBW Albatros sind das größte Offshore-Projekt, das in Deutschland realisiert wird. Hierfür arbeiten bis zu 600 Mitarbeiter auf der Großbaustelle mitten im Meer. Das kanadische Energieinfrastruktur-Unternehmen Enbridge Inc. hat 49,9 % an beiden Windparks übernommen. Die EnBW behält jeweils die restlichen 50,1 %.
Photovoltaik setzt sich durch – auch ohne EEG-Förderung
Solarstrom ist ein Eckpfeiler der Energiewende. Die EnBW baut ihr Portfolio bei den erneuerbaren Energien weiter aus und stellt unter Beweis, dass Photovoltaik-Projekte auch ohne das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) realisiert werden können. So schließt sie mit Energiekontor den ersten langfristigen Stromabnahmevertrag für einen förderfreien Solarpark. Die Vereinbarung ist die erste ihrer Art in Deutschland und sieht vor, dass die EnBW 15 Jahre lang 100 % des Stroms zum Festpreis abnehmen wird.
In Weesow-Willmersdorf in Brandenburg geht die EnBW noch einen Schritt weiter und gibt im Oktober 2019 die finale Investitionsentscheidung für den Bau des größten Solarparks Deutschlands bekannt – das erste Solar-Großprojekt ohne EEG-Förderung. Auf einer Fläche von 164 Hektar wird ein Solarpark mit einer Leistung von mehr als 180 MW installiert. Die vollständige Inbetriebnahme des Solarparks ist noch in 2020 geplant.
Der EnBW-Konzern ist in Sachen erneuerbare Energien ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, auch neue Wege zu gehen. Auf einem Baggersee in der Gemeinde Renchen baut die EnBW-Tochter Erdgas Südwest (ESW) die größte schwimmende Photovoltaik-Anlage in Deutschland. Auf der 43 Hektar großen Seefläche installiert die ESW 2.304 PV-Module mit einer elektrischen Leistung von 750 kWpeak. Zwei Drittel des produzierten Stroms werden direkt vor Ort im Kieswerk wieder verbraucht. Damit spart der Umstieg auf den grünen Strom rund 560.000 kg schädliches CO₂ pro Jahr ein. Das Vorzeigeprojekt wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
Valeco wird Teil der EnBW
Am 3. Juni schließt die EnBW den Erwerb des französischen Wind- und Solarprojektierers und Anlagenbetreibers Valeco ab. Mit der Übernahme stärkt die EnBW ihre Geschäftsaktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien und sichert sich gleichzeitig Wachstumsmöglichkeiten in einem der wichtigsten Märkte für erneuerbare Energien in Europa.
Valeco mit Sitz in Montpellier zählt zu den Top 10 der Anlagenbetreiber im französischen Markt für erneuerbare Energien. Das Unternehmen beschäftigt rund 135 Mitarbeiter in den Bereichen Wind onshore und Solar. Mit einer installierten Leistung von 276 MW Wind onshore und 56 MW Solar sowie einer Projektpipeline mit 1.700 MW erwirtschaftete Valeco zuletzt einen Jahresumsatz von rund 50 Mio. €.
EnBW eröffnet Repräsentanz in Taiwan
Bereits seit 2018 entwickelt die EnBW gemeinsam mit dem australischen Investor Macquarie Capital und dem taiwanische Industrieunternehmen Swancor Projekte für Windkraft auf See. Mit der Eröffnung der neuen EnBW-Repräsentanz EnBW Asia Pacific ist die EnBW jetzt auch in Taiwan zu Hause. Ein elfköpfiges Experten-Team der EnBW in Taipeh arbeitet eng mit dem Offshore-Büro in Hamburg zusammen.
Die Projekte in der Changhua-Region bieten das Potenzial, Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 2.000 MW zu errichten. Eine Leistung, die mit bis zu drei konventionellen Kraftwerken vergleichbar ist. Taiwan verfügt über ein hohes Potenzial für erneuerbare Energien. Bis 2025 möchte das Land aus der Kernenergie aussteigen, die in der Vergangenheit bis zu 20 % der Strombereitstellung abdeckte.
EnBW eröffnet Repräsentanz in Taiwan. Von links: Dr. Hans-Josef Zimmer, Technikvorstand der EnBW, Markus Wild, Leiter EnBW Asia Pacific und Chun-Li Lee, stellvertretender Leiter der Energiebehörde in Taiwan
Der Wächterlöwe ist eine beliebte Tierdarstellung in der chinesischen Kunst. Er steht für Kraft und Macht. Hier Hans-Josef Zimmer und Markus Wild bei der Zeremonie.
Es kann losgehen für das EnBW-Team in Taipeh.
EnBW erwirbt Breitband- und Glasfaserunternehmen Plusnet
Mit dem Kauf der Plusnet GmbH macht die EnBW einen maßgeblichen Schritt zum Aufbau einer starken Position auf dem bundesweiten Telekommunikationsmarkt. Die bundesweite Präsenz und das attraktive Portfolio mit rund 25.000 Geschäftskunden der Plusnet ergänzen dabei bisherige Aktivitäten der EnBW.
Die Plusnet mit Sitz in Köln erzielte 2018 mit rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von über 200 Mio. €. Die EnBW erwirbt das Unternehmen zu 100 % von der QSC AG. Unter dem Dach der EnBW Telekommunikation GmbH, unter dem auch die NetCom BW angesiedelt ist, wird die Plusnet als eigenständiges Unternehmen mit dem bewährten und leistungsfähigen Team an ihren heutigen Standorten fortgeführt.
EnBW betreibt größtes Schnellladenetz in Deutschland
Die EnBW treibt auch 2019 die Mobilitätswende voran. So errichtet sie das deutschlandweit größte Schnelladenetz, zum großen Teil in Kooperation mit namhaften und internationalen Partnern. Die EnBW bietet mit dem Zugang zu über 28.000 Ladepunkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) das größte Roaming-Ladenetz für Elektromobilität. Zahlreiche weitere Standorte mit Schnellladeinfrastruktur sind in Planung – mit Ladepunkten, die sich am jeweiligen Bedarf orientieren und in der Regel eine Leistung von mindestens 50 Kilowatt (kW) bieten. Parallel wird die bereits bestehende Schnellladeinfrastruktur der EnBW an deutschen Autobahnen auf eine Ladeleistung von 150 kW und mehr aufgerüstet. Sogenannte High-Power-Charger liefern in fünf Minuten Strom für 100 Kilometer.
In Baden-Württemberg führt die EnBW ein Konsortium aus 77 Stadtwerken und Versorgern an, das das „Flächendeckende Sicherheitsladenetz für Elektrofahrzeuge“ (SAFE) erfolgreich umgesetzt hat. Als erstes Bundesland verfügt Baden-Württemberg über ein flächendeckendes Ladenetz für Elektroautos in einem 10-Kilometer-Raster.
Auch die Netze BW ist bereit für die Mobilitätswende: Der Modellversuch „E-Mobility Allee“, der im Oktober 2019 abgeschlossen wurde, lieferte wichtige Erkenntnisse über die Auswirkungen einer breiten Nutzung von Elektromobilität auf das Stromnetz.
Mit der Initiative „Voll auf E“ vereinfach die EnBW außerdem das Tarifsystem deutlich. E-Mobillisten können ad hoc und ohne Vertragsbindung an den Säulen aller Anbieter im EnBW-Roamingnetz laden - auch über die Landesgrenzen hinaus in Österreich und Schweiz.
Kommunen können sich an der Netze BW beteiligen
Das Modell „EnBW vernetzt“ bietet Kommunen im Land erstmals eine Beteiligung an der Netze BW an. Die rund 550 berechtigten Kommunen können Anteile an der EnBW-Verteilnetztochter Netze BW GmbH erwerben. Das Modell bietet eine einfache und attraktive Möglichkeit, die Zukunft der Strom- und Gasnetze mitzugestalten und am stabilen wirtschaftlichen Erfolg der Netze BW teilzuhaben. Damit baut die EnBW ihre Rolle als Partner der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg weiter aus und bietet neue Chancen zur Mitgestaltung der Infrastruktur der Zukunft.
Netze BW: Mehr Stromkabel statt Freileitungen
Die Netze BW investiert in den nächsten Jahren rund 300 Mio. € zusätzlich in Verkabelung - allein in 2019 verschwinden mehr als doppelt so viele Leitungskilometer im Boden als ursprünglich geplant. Durch den Einsatz von Erdkabeln werden die Leitungen leistungsfähiger und zugleich weniger anfällig für Wind und Wetter. Im Fokus steht die mittlere Spannungsebene mit 10.000 oder 20.000 Volt, die als Bindeglied zwischen überregionalen und örtlichen Netzen fungiert.
Regionale Schwerpunkte des Investitionsprogramms sind der Raum Oberschwaben/Allgäu, der Enzkreis, die Region Heuberg sowie die Albhochfläche. Gemeinsam mit den Erdkabeln werden Leerrohre für die Breitbandverkabelung verlegt, wodurch das schnelle Internet in vielen Regionen einen großen Schritt nach vorne macht. Insgesamt will die Netze BW in den nächsten Jahren rund 2.000 km Leitungen zusätzlich verkabeln.
Umstieg von Kohle auf Gas: neues Heizkraftwerk Stuttgart-Gaisburg wird eingeweiht
Direkt neben dem alten EnBW-Kohlekraftwerk in Stuttgart-Gaisburg steht ein neues, mit Gas befeuertes Heizkraftwerk – deutlich klimafreundlicher, moderner und kompakter als die bisherige Anlage. Im Mai 2019 lädt die EnBW zur offiziellen Einweihung.
Mit dem Umstieg von Kohle auf Gas ist eine deutliche Verringerung des CO₂ -Ausstoßes um rund 60.000 t pro Jahr verbunden. Zugleich entfällt der Ausstoß von Feinstaub, Schwermetallen und Schwefeldioxid zum größten Teil. Das neue Heizkraftwerk erreicht eine Leistung von 205 MW Wärme und 30 MW Strom und trägt so insbesondere im Winter maßgeblich zur Fernwärmeversorgung in Stuttgart und der Region bei.
Kernkraftwerk Philippsburg: Block 2 abgeschaltet
Nach 35 Jahren und insgesamt über 375 Mrd. kWh produziertem Strom ging Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 2) am 31. Dezember 2019 endgültig vom Netz. Damit setzte die EnBW eine Vorgabe des 2011 geänderten Atomgesetzes fristgerecht um.
Die Abschaltung ist ein technischer Standard-Prozess, der vergleichbar ist mit früheren Abfahrvorgängen vor den jährlichen Revisionen. Anfang 2020 beginnen die ersten vorbereitenden Tätigkeiten für den Rückbau. Der eigentliche Rückbau startet unter anderem mit der Demontage der Hauptkühlmittelleitungen im zweiten Halbjahr 2020. In ihrer aktuellen Abschätzung geht die EnBW davon aus, dass der Rückbau von KKP 2 im atomrechtlichen Rahmen etwa zehn bis 15 Jahre dauern wird.
Der EnBW fehlen jetzt nur noch zwei Genehmigungen, dann ist der Rückbau aller Kernkraftwerke in Baden-Württemberg komplett genehmigt. Ausstehend sind die zweite Abbaugenehmigung für den Block 1 in Philippsburg (KKP 1, beantragt in 2017) und die Stilllegungs- und Abbaugenehmigung für den Block II in Neckarwestheim (GKN II, beantragt in 2016).
Erste Arbeiten für ULTRANET-Konverter Philippsburg
Auf dem ehemaligen Gelände des Kernkraftwerks Philippsburg entsteht ein ULTRANET-Konverter. Die EnBW Kernkraft GmbH (EnKK) übergibt im März 2019 die erste Teilfläche für den Bau des Umspannwerks an den die TransnetBW, die gemeinsam mit Amprion das Übertragungsnetz betreibt. Auf dem 57.000 Quadratmeter großen Areal im Tiefgestade des KKP-Geländes befanden sich ursprünglich unter anderem rund 40 Lager-, Werkstatt- und Montagehallen sowie Büro-Container von Partnerfirmen der EnKK.
Der geplante Konverter ist Teil des Netzausbauprojekts ULTRANET, welches eine der großen Strombrücken zwischen Nord- und Süddeutschland bildet. Die TransnetBW ist für den rund 40 km langen Abschnitt zwischen Mannheim-Wallstadt und dem Netzverknüpfungspunkt Philippsburg verantwortlich.
EnBW verkauft Beteiligung in Ungarn
Die EnBW verkauft ihre Finanzbeteiligung an den beiden ungarischen Stromversorgungsunternehmen ELMÜ und EMASZ und zieht sich damit aus dem ungarischen Markt zurück. Käufer ist eine Tochtergesellschaft der E.ON, die im Zuge der kürzlich abgeschlossenen Akquisition von innogy indirekt bereits die Mehrheit an ELMÜ und EMASZ übernommen hat.
„Seit unserem Markteinstieg in Ungarn vor rund 25 Jahren haben sich die beiden Minderheitsbeteiligungen sehr erfreulich entwickelt. Aufgrund der Veränderung der Anteilseigner-Struktur hat die strategische Bedeutung für uns jedoch abgenommen, daher nutzen wir nun die Gelegenheit uns zu wirtschaftlich attraktiven Konditionen aus dem Markt zurückzuziehen,“ erläutert Finanzvorstand Thomas Kusterer. Mit dem Verkauf ihres rund 27 %-Anteils an den beiden Stromversorgern ELMÜ und EMASZ beendet die EnBW ihr Engagement in Ungarn.
Erfolgreicher Start von EnPower: Marke EnBW auf neues Vertriebs- und Abwicklungssystem umgestellt
Maßgeschneiderte Produkte, individuelle Services und ein bestmögliches Kundenerlebnis: Für dieses Ziel hat die EnBW ihre vertrieblichen IT-Systeme und Geschäftsprozesse neu aufgesetzt und auf die Bedürfnisse ihrer Kunden ausgerichtet.
Mit dem Großprojekt „EnPower“ reagiert die EnBW auf den durch die Digitalisierung getriebenen Wandel im Kundenverhalten und die damit einhergehenden Veränderungen im Energiemarkt. Mit dem Go-Live der neuen Plattform werden rund 3,5 Mio. Kunden auf die neue IT-Landschaft umgezogen. Der Weg zur maßgeschneiderten IT-Landschaft ist komplex: Eine über die Jahre gewachsene Infrastruktur wird zuverlässig von den alten in die neuen Systeme überführt. Neben gänzlich neu gezeichneten Anforderungen an die IT erfordert das Digitalisierungsprojekt auch eine Transformation der Arbeitsweise. 150 Mitarbeiter aus Vertrieb, Operations und IT stemmen das Mammutprojekt.