Fragen, Antworten, Anregungen
Einige Ihrer Fragen können wir hier beantworten. Weitere Fragen von allgemeinem Interesse, die wir in diese Sammlung aufnehmen sollen, richten Sie bitte an dialog@der-neue-stoeckach.de Im ersten Absatz finden Sie Antworten auf die häufig gestellten Fragen. Fragen aus der virtuellen Bürger-Werkstatt haben wir darunter für Sie gesammelt.
Häufigste Fragen und Antworten
Warum tritt die EnBW selbst als Projektentwickler auf?
Wir übernehmen Verantwortung für die Stadtentwicklung in Stuttgart. Als mehrheitlich öffentlich getragenes Unternehmen und mit unserer langjährigen Geschichte in dieser Stadt wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass das Wohnen und Leben in Stadt bezahlbar und innovativ ist. Deshalb wollen wir das Areal im Stöckach – gemeinsam mit den Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern – zu einem “guten Stück Stuttgart” entwickeln. Und deshalb haben wir auch zugesagt, dass die Mietwohnungen mindestens 20 Jahre im Besitz der EnBW oder der öffentlichen Hand bleiben. Das Projekt steht zugleich für die Weiterentwicklung der EnBW zum ganzheitlichen Infrastrukturpartner.
Wohin werden die Arbeitsplätze verlagert, die noch im Stöckach angesiedelt sind?
Voraussichtlich in diesem Jahr werden wir die betriebliche Nutzung des Areals im Stöckach beenden. Die aktuell noch hier ansässigen Abteilungen werden an andere Standorte verlagert, unter anderem in die EnBW City im Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost. Im Zuge des Projekts gehen also keine Arbeitsplätze verloren.
Konkrete Nutzung des Areals
Soll der neue Stöckach ein reiner Wohnstandort werden?
Schwerpunkt des neuen Quartiers Fläche ist das Wohnen. Daneben wird es aber auch Angebote für Freizeit, Sport, Einzelhandel, Gewerbe und Mobilität geben.
Wer soll hier in Zukunft wohnen?
Im Blick steht die Schaffung bezahlbaren Wohnraums: So sind im neuen Stöckach ungefähr bis zu 800 Wohnungen geplant – 40 Prozent davon als geförderter Wohnraum. Dies liegt deutlich über der im “Stuttgarter Innenentwicklungsmodell” geforderten Quote von 20 bzw. künftig 30 Prozent.
Wie sehen die Pläne für die Sporthalle auf dem Gelände aus?
Die Sporthalle wird seit vielen Jahren von Schulen und verschiedenen Gruppen genutzt. Bis Dezember 2020 kann sie weiter genutzt werden. Während der Bauphase ist die Nutzung leider nicht möglich.
Der Siegerentwurf sieht aktuell eine neue Sporthalle auf dem Gelände vor.
Welche Fortbewegungsmittel sollen im Stöckach genutzt werden?
Neue Mobilität soll im Quartier gelebt werden. Wenig Auto, viel Fuß- und Radverkehr und neue Formen des „public transport“. Autos sollen im Quartier möglichst nur zum Be- und Entladen fahren dürfen. Geparkt wird an zentralen Stellen. Ein Mobilitätskonzept für alle Verkehrsarten wird für das Quartier erarbeitet. Mobil sein mit dem guten Gefühl, kein Auto benötigen zu müssen – das ist das Ziel. Wie das geht, wird auch in den Bürger-Werkstätten thematisiert.
Soll die Garage auf dem Gelände erhalten bleiben?
Im Städtebaulichen Wettbewerb wurde geprüft, welche vorhandenen Gebäude oder Gebäudeteile auf dem Areal erhalten bleiben können. Wir gehen davon aus, dass es auch künftig Tiefgaragenstellplätze geben wird.
Ein gesamtes Mobilitätskonzept wird gemeinsam mit Experten erarbeitet.
Städtebaulicher Wettbewerb
Warum wurde für die Neugestaltung ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben? Hätte ein kleinerer Wettbewerb nicht ausgereicht?
Wir suchen die beste Vision für die neuen Bewohner, die Nachbarn, für Stuttgart. Deshalb haben wir Büros aus der ganzen Welt eingeladen, ihre Ideen einzureichen und ihren vielleicht ganz anderen Blick auf die Situation vorzustellen. Mit Erfolg: Insgesamt gingen über 80 Entwürfe ein, viele davon mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Natürlich haben sich auch Stuttgarter Büros am Wettbewerb beteiligt.
Die spezielle Stuttgarter Sicht stellten wir aber auch durch die Beteiligung der Anwohner sowie die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Stuttgart sicher.
In welchen Schritten lief der städtebauliche Wettbewerb ab?
Der internationale offene Wettbewerb verlief in zwei Phasen. Teilnahmeberechtigt waren Architekten, Stadtplaner und, in der zweiten Phase, Landschaftsarchitekten.
In der ersten Phase wurde die Entwicklung eines tragfähigen Konzepts für die Grundstruktur des Quartiers im Hinblick auf die städtebauliche Gestaltung, die Nutzungsverteilung und Erschließung gefordert.
Auf der Basis der anonym eingereichten Beiträge wählte die Jury 13 Wettbewerbsbeiträge zur weiteren Ausarbeitung in der zweiten Phase aus.
In der zweiten Wettbewerbsphase wurden die städtebaulichen und funktionalen Konzepte weiterentwickelt und detailliert ausgearbeitet. Darüber waren die Büros aufgefordert, im Rahmen eines Ideenteils architektonische Ansätze für die hochbaulichen Planungen für einen Teilbereich des Wettbewerbsgebietes zu erarbeiten. In einer zweiten Preisgerichtssitzung im Dezember 2019 wählte die Jury einstimmig den Entwurf des Büros tong+ zum Sieger.
Wer saß in der Jury? Welche Rolle spielten die Bürgerinnen und Bürger?
Die Jury setzte sich aus verschiedenen Personengruppen zusammen: Zum einen Fachpreisrichter, also z.B. Architekten, zum anderen auch Sachpreisrichter. Hierzu zählten u.a. VertreterInnen der EnBW, der Stadt Stuttgart und des Gemeinderats. Auch die fünf BürgervertrerInnen brachten sich aktiv in die Diskussionen ein.
Werden mehrere Architekten beauftragt, damit das Design der Gebäude im Quartier möglichst vielseitig wird?
Die hochbaulichen Planungen, die das Aussehen der Gebäude bestimmen, beginnen, nachdem der Bebauungsplan für das Quartier erstellt wurde. Die EnBW beabsichtigt, mehrere Büros mit der Planung verschiedener Teilbereiche des Areals zu beauftragen. Dadurch soll eine möglichst vielfältige Architektur entstehen.
Wie genau gingen die Ideen der Bürger in den Wettbewerb ein?
Die Ergebnisse aus den Bürger-Werkstätten wurden ausführlich dokumentiert und gingen in die Auslobung des Städtebaulichen Wettbewerbs ein. Zudem wurden sie auch der Jury vorgestellt. Es wurden BürgervertreterInnen gewählt, die an der Vorprüfung vor den beiden Preisgerichtssitzungen und an den Jurysitzungen selbst teilnahmen und sich und die Ideen der Bürger dort auch aktiv einbrachten.
Was können die Bürgerinnen und Bürger auch in 2020 noch mitdiskutieren?
Was können die Bürgerinnen und Bürger auch in 2020 noch mitdiskutieren?
Nach dem städtebaulichen Wettbewerb gehen die Verfahren weiter. Ein Rahmenplan und der Bebauungsplan werden erstellt. Im Rahmen des B-Plan-Verfahren werden wir die Bürgerbeteiligung fortsetzen. Wir planen daher Bürger-Werkstätten und Stadtgespräche.
Je nach aktuellem Stand der Corona-Pandemie finden diese Termine online oder vor Ort statt.
Die Bürger-Werkstätten ermöglichen einen umfassenden Austausch zu den Inhalten. Man kann sich informieren, Fragen stellen, Gutachten kennen lernen - und sich einbringen, kommentieren sowie Feedback geben. Zur Nutzung, zum Verkehr, zur baulichen Entwicklung. Die Anregungen und Hinweise fließen in die Planungen ein und werden die Quartiersentwicklung bereichern. Gemeinsam entsteht ein Bild, welche Art des Quartierslebens dort entstehen kann und für eine gute Zukunft wünschenswert ist. Die Stadtgespräche lassen vor allem Experten zu Wort kommen, im Anschluss an Vorträge ist Diskutieren ausdrücklich erwünscht. Termine zu den Bürger-Werkstätten und Stadtgesprächen finden Sie hier.
Wird der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs genau so gebaut, wie er eingereicht wurde?
Der Siegerentwurf bildet stets die Grundlage für die weiteren Planungen hin zum Bebauungsplan. In der Regel werden in dieser Phase jedoch stets Anpassungen vorgenommen. Diese Phase wird von den Bürgern erneut begleitet.
Sonstiges
Ist der Name “Der neue Stöckach” als fester Begriff gesetzt?
Der Name hat sich zwischenzeitlich etabliert und soll daher beibehalten werden. Aus unserer Sicht passt “Der neue Stöckach” gut: Der Begriff bringt zum Ausdruck, dass ein gewachsener, vielfältig vernetzter Stadtteil neu gedacht und gestaltet wird.
Ab wann kann man im neuen Stöckach einziehen?
Nachdem der Städtebauliche Wettbewerb abgeschlossen ist, wird auf Grundlage des Ergebnisses nun von der Stadt Stuttgart ein Bebauungsplan erstellt. Nach dessen Fertigstellung und der abgeschlossenen Hochbauplanung wird mit dem Bau der ersten Gebäude begonnen – wir rechnen damit, dass dies in etwa drei bis fünf Jahren soweit sein wird. Bald danach können die ersten Bewohner*innen und Bewohner einziehen.
Wo kann man sich auf Wohnungen bewerben? Wer verwaltet die Wohnungen? Läuft alles nur über die EnBW?
Diese Fragen können zurzeit noch nicht beantwortet werden. Mit dem Bau der ersten Wohnungen soll in etwa drei bis fünf Jahren begonnen werden.
Fragen aus der virtuellen Bürger-Werkstatt
Wie ist der aktuelle Stand der Planung mit der bestehenden Sporthalle?
Nach derzeitiger Planung kann die Sporthalle von allen Sportgruppen bis zum 15.02.2021, also bis zu den Faschingsferien, genutzt werden. Anschließend wird die Halle umfangreich saniert. Ein Bau einer neuen Sporthalle ist aktuell nicht geplant.
Wird sich das Mobilitätsverhalten durch Corona ändern und damit auch Ihre Planungen?
Ob sich unser Mobilitätsverhalten durch Corona verändert, gilt abzuwarten. Laut einer Studie des ADAC ist ein leichter Anstieg in der Nutzung des Autos zu erwarten, vor allem aber eine wesentliche Steigerung des Fahrradverkehrs. Dennoch ist der motorisierte Individualverkehr für rund 20 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich – ein umweltbewusstes Mobilitätsverhalten und innovative Mobilitätslösungen sind daher auch am Stöckach umso wichtiger. Wir erarbeiten zurzeit ein vielfältiges Mobilitätskonzept für alle Verkehrsarten, das diesen Faktoren Rechnung trägt.
Die Studie des ADAC finden Sie unter: https://www.adac.de/verkehr/standpunkte-studien/mobilitaets-trends/corona-mobilitaet
Gibt es konkrete Absichten preisgünstigen Wohnraum zu schaffen? Was wird dafür getan?
Die Schaffung von preisgünstigem Wohnraum nimmt für uns im neuen Quartier eine wesentliche Rolle ein. Insgesamt sind bis zu 800 Wohnungen geplant – 40 Prozent davon als geförderter Wohnraum. Dies geschieht in Anlehnung an das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM). Um diesen Beitrag für zukunftsfähige Wohn- und Lebensformen zu leisten, entwickelt die EnBW das Quartier selbst und will dieses für mindestens 20 Jahre in eigener oder öffentlicher Hand halten. Zusätzlich arbeiten wir an Ideen, um neue und zeitgemäße Wohnformen vor Ort zu schaffen.
Wie sehen die künftigen Nutzungskonzepte aus?
Wir erarbeiten zurzeit ein ganzheitliches Nutzungskonzept, das für die künftigen Bewohner des Quartiers, aber auch für Anwohner, Besucher und Mieter von Gewerbe- und Gastronomieflächen angewandt werden kann. Wohnen und Arbeiten spielen dabei genauso eine Rolle wie die Bedarfe aus Mobilität und Freizeit. So erarbeiten wir aktuell den künftigen Mix aus Grün-, Frei-, Freizeit- und Wasserflächen.
Bei der Entwicklung des Quartiers legen wir großen Wert auf die Bedarfe aller Altersstrukturen, auch jene der älteren Generation. So werden Themen wie Barrierefreiheit, nicht nur für Wohnungen, oder auch Pflege-Angebote vor Ort für ältere Bewohner mitkonzipiert.
Bleibt der Entwurf wie er ist oder gibt es große Veränderungen?
Wie bei den meisten Wettbewerben muss der Siegerentwurf aktuell weiter verfeinert und an der ein oder anderen Stelle überarbeitet werden. Das Projektteam befindet sich daher zurzeit in der Überarbeitung einiger technischen Aspekte, die im Wettbewerbsverfahren noch nicht berücksichtigt werden konnten. Dazu zählen zum Beispiel Ergebnisse aus Gutachten. Die Planungen besprechen wir regelmäßig mit der Stadt Stuttgart, Ziel ist es, eine einvernehmliche Lösung zu erlangen. Da die EnBW und die Stadt in einem engen Austausch stehen und die einzelnen Themen derzeit konstruktiv diskutiert werden, ist von größeren Anpassungen derzeit nicht auszugehen.
Was ist mit dem Hochhaus, das im Siegentenwurf vorgesehen ist?
Wir planen auch weiter mit einem hohen Gebäude im Quartier. Zum einen kann auf diese Weise mehr Wohnraum geschaffen, zum anderen aber auch ein Akzent des Areals an sich gesetzt werden. Aus technischen Gründen ist das Gebäude jedoch nicht wie in den ersten Planungen an der Hackstraße, sondern zentral am neuen Quartiersplatz vorgesehen.
Wie sieht es mit der Wohndichte im neuen Quartier aus?
Ziel ist es, rund 800 Wohnungen im neuen Areal am Stöckach zu realisieren. Dieser Wohnraum wird dringend benötigt. Zugleich wollen wir möglichst viele Grün- und Freiflächen vor Ort schaffen. Aus diesem Grund ist für ein urbanes Quartier wie es vor Ort entstehen soll, eine gewisse Wohndichte notwendig. Bereits frühzeitig wurden hierzu Überlegungen gemacht, welche Dichte im neuen Quartier verträglich sein wird. Aus diesen Überlegungen heraus wurde das Ziel von 800 Wohnungen sowie einem Verhältnis von Wohneinheiten und sonstiger Nutzung von 80/20 formuliert. Diese Überlegungen gingen bereits in die Wettbewerbsauslobung ein.
Welche Aufteilung der Wohnung wird es geben? Sind Baugemeinschaften vorgesehen?
Insgesamt befinden wir uns in einer noch recht frühen Planungsphase, in der noch keine abschließenden Aussagen zu Wohnformen oder dem Verhältnis von Wohneigentum und Miete getroffen werden können. Zurzeit erarbeiten wir für all diese Aspekte ein umfassendes Nutzungskonzept.