Gasversorgung Süddeutschland GmbH (GVS) stellt sich neu auf
EnBW/ENI: Integriertes Gasmarktkonzept wird zügig umgesetzt
Stuttgart. Die Gasversorgung Süddeutschland GmbH (GVS) stellt sich neu auf. Nachdem am 27. Dezember 2002 97,81 Prozent der Gesellschaftsanteile an der GVS auf die EnBW ENI Verwaltungsgesellschaft mbH, Karlsruhe übertragen wurden, hat am Freitag (31. Januar 2003) die erste Gesellschafterversammlung in der neuen Zusammensetzung stattgefunden. Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH bleiben bis auf weiteres mit 2,19 Prozent an der GVS beteiligt.
Neben dem Wechsel bei den Gesellschaftern kommt es auch zu Veränderungen in der Geschäftsführung der GVS. So wird der bisherige Sprecher der Geschäftsführung, Jürgen Leßner, der zum 31. März des Jahres in den Ruhestand getreten wäre, sein Amt bereits zum 15. Februar zur Verfügung stellen. Mit diesem Schritt möchte Leßner nach fast 35 Jahren erfolgreicher Tätigkeit für die GVS gewährleisten, dass sich das Unternehmen nach dem langwierigen Verkaufsprozess so rasch wie möglich unter neuer Führung den Herausforderungen des sich weiter liberalisierenden Erdgasmarktes stellen kann. Jürgen Leßner wird bis Ende März noch verschiedene Mandate für das Unternehmen wahrnehmen.
Zum weiteren Geschäftsführer der GVS wurde Manlio La Loggia bestellt (ab 1. Februar 2003). La Loggia wurde 1958 geboren und absolvierte im Jahre 1986 das Maschinenbaustudium an der Universität Genua, Italien. Nach ersten Erfahrungen im Bereich nuklearer Planung nahm er seine Tätigkeit beim ENI-Konzern auf. La Loggia war bislang im Erdöl- und in der Folge im Erdgassektor in Italien, der Schweiz und in Deutschland tätig. In Österreich leitete er den Ausbau des Gastransportsystems und führte als Geschäftsführer die Restrukturierung einer Erdgasgesellschaft durch, um diese den Anforderungen einer liberalisierten Gaswirtschaft anzupassen.
Technischer Geschäftsführer der GVS bleibt Jörg Burkhardt (52). Burkhardt steht für die erfolgreiche technische Entwicklung der GVS in den vergangenen Jahren und soll diese unter Markt-und Wettbewerbsbedingungen weiterhin konsequent fortsetzen. "Unser Ziel ist es, die GVS so rasch wie möglich wettbewerbsfähig aufzustellen und das Unternehmen kundenorientiert im deutschen Gasmarkt zu positionieren", erklärte Pierre Lederer, Mitglied des Vorstands der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Die EnBW setze dabei, so Lederer, auf die rasche Umsetzung des mit ENI entwickelten integrierten Gasmarktkonzepts, das die Beschaffung des Gases aus verschiedenen Förderregionen über leistungsfähige Transport- und Verteilnetze bis hin zur wettbewerbsfähigen Belieferung und kompetenten Betreuung der Kunden vorsieht. Die GVS als viertgrößtes deutsches Ferngasunternehmen mit ihrem 1.881 Kilometer langen Fernnetz ergänze dabei in idealer Weise die Förderungs-, Transport- und Vertriebskette.
"Unsere Präsenz auf allen Stufen der Gas-Wertschöpfungskette verschafft uns Wettbewerbsvorteile, die wir gemeinsam mit unseren Partnern EnBW und GVS nutzen werden", betonte Domenico Dispenza, Mitglied des Vorstands der ENI. Nach Auffassung von Lederer und Dispenza wird durch die Bündelung der Stärken von EnBW (Partnerschaftskonzept, Kommunalverständnis und Vertriebskompetenz in Deutschland) und ENI (Bezugs- und Transportkompetenz, Marketingerfahrung sowie den Rückgriff auf eigene Gasquellen) eine starke Allianz auf dem deutschen Gasmarkt geschaffen, die der GVS nicht nur die wirtschaftliche Lebensfähigkeit und Eigenständigkeit sichert, sondern ihr auch Wachstumschancen außerhalb Baden-Württembergs eröffnet.