Pumpspeicherkraftwerk Forbach
Energie in bedeutenden Mengen auf Abruf zu speichern, ist eine der großen Herausforderungen der Energiewende. Pumpspeicherkraftwerke können hierzu einen großen Beitrag leisten: Als energiewirtschaftliche Allroundtalente können sie Energie in großen Mengen speichern und bei Bedarf kurzfristig wieder ins Netz speisen. Darüber hinaus können sie auch andere wichtige Netzdienstleistungen erbringen. Deswegen planen wir, unser traditionsreiches Rudolf-Fettweis-Werk zu erweitern.
Sie fragen - wir antworten
- Sie speichern große Mengen Strom wie eine gigantische Batterie.
- Sie liefern auf Abruf Strom für den Markt.
- Sie gleichen Schwankungen im Stromnetz aus.
- Sie gleichen Unregelmäßigkeiten bei der regenerativen Stromerzeugung durch Sonne oder Wind aus.
- Sie sind schwarzstartfähig – das heißt: Sie bauen in Notfällen das Stromnetz schnell wieder auf.
Sie sind ein Beitrag zu Versorgungssicherheit, indem sie die schnelle Verfügbarkeit – PSW können innerhalb von zwei Minuten auf volle Leistung gefahren werden – von Strom zu einem vernünftigen Preis gewährleisten, was sich auch positiv auf die regionale Standortattraktivität auswirkt.
Sie sind unabdingbare Voraussetzung für einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien, da Wind- oder Solaranlagen einem hohen Risiko unterliegen, in Zeiten niedrigen Bedarfs überschüssigen Strom zu erzeugen.
Sie steigern die Energieeffizienz und damit Nachhaltigkeit bestehender Stromerzeugungsanlagen, indem sie deren überschüssigen Strom speichern – dies ist auch ein Beitrag zur CO₂-Einsparung.
Sie verringern die Importabhängigkeit auf nationaler wie auch regionaler Ebene.
Es ist eine etablierte, umweltschonende, robuste, bewährte und nachhaltige Technologie, die sich durch lange Lebensdauer sowie einen hohen Wirkungsgrad auszeichnet.
Die EnBW hat eine Vielzahl an Möglichkeiten einer Erweiterung untersucht, darunter auch die Möglichkeit eines neuen Stausees durch Stauung der Murg. Die EnBW favorisiert aus Gründen des Natur- und Umweltschutzes jedoch die Möglichkeit einer so genannten Kavernenlösung als zusätzlichen Wasserspeicher (Kaverne = unterirdischer Hohlraum, hier in Form eines Tunnelsystems im Berg) und verfolgt die Variante eines Stausees nicht weiter. Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens war das Unternehmen verpflichtet, alle in Frage kommenden technischen Lösungen zu untersuchen und darzustellen, dazu gehört neben dem Bau einer Kaverne auch die Stauung der Murg.
Am 31.01.2018 erfolgte die Einreichung des Genehmigungsantrags für die neue Unterstufe beim Regierungspräsidium Karlsruhe und damit läuft das öffentliche Genehmigungsverfahren. Mit Erhalt der Genehmigung, die Anfang 2023 erwartet wird, kann die EnBW eine Investitionsentscheidung treffen. Damit läge der Baubeginn frühestens im Jahr 2023. Die Bauzeit beträgt ca. 4 Jahre.
Die EnBW hat die Planung für die neue Oberstufe zurückgestellt. Das Zurückstellen der Planungen bedeutet nicht das generelle Aus für die neue Oberstufe. Aktuell konzentriert sich die EnBW auf die Umsetzung der neuen Unterstufe.
Unsere Umweltplaner und -gutachter haben die Wirkungen auf die Natur prognostiziert und ein entsprechendes Ausgleichskonzept erarbeitet. Dieses Ausgleichskonzept ist Teil unseres Genehmigungsantrages. Die geplanten Maßnahmen wurden in der Offenlage für alle Interessierten detailliert öffentlich zugänglich gemacht. Zum Beispiel handelt es sich bei den Ausgleichsmaßnahmen um die naturnahe Gestaltung von zwei Waldgebieten auf der Gemarkung Forbach.
Das Rudolf-Fettweis-Werk in Forbach bietet ideale topographische Rahmenbedingungen, zudem kann auf die Anlage des etablierten Werks zurückgegriffen werden. So bietet beispielsweise die bestehende Schwarzenbachtalsperre mit einem Volumen von 14 Mio. Kubikmetern ausreichend Stauvermögen für ein neues Pumpspeicherkraftwerk.
Von der Anlage gehen keine Umwelt- oder Gesundheitsrisiken aus. Das Rudolf-Fettweis-Werk wird gerne als Pionierleistung der Pumpspeichertechnologie bezeichnet und seit fast 100 Jahren erfolgreich eingesetzt.
Den aktuellen Planungen entsprechend wird eine Erweiterung des Rudolf-Fettweis-Werks den Fluss der Murg nicht verändern oder gar beeinträchtigen. Durch die aktuell geplante und von der EnBW favorisierte Ausbauvariante in Form einer Kaverne wird nicht in den Verlauf oder das Abflussregime der Murg eingegriffen.
Durch die Erweiterung der bestehenden Anlage wird keine zusätzliche Freileitung im Murgtal notwendig. Die bestehende Freileitungstrasse bleibt unverändert und ist ausreichend, um den durch die Erweiterung erzeugten Strom aus dem Murgtal zu leiten.
Der Nationalpark und das Projekt Ausbau Forbach schließen sich nicht gegenseitig aus. Weder die neue Unterstufe noch die Vorzugsalternative für das neue Oberbecken liegen im Gebiet des Nationalparks Schwarzwald, somit steht der Nationalpark unseren Ausbauplänen nicht im Wege.