SMIGHT: Es werde mehr als Licht!
Alles begann mit der Idee, etwas, das es schon gibt, in etwas zu verwandeln, das es noch nie gegeben hat. Eine Straßenlaterne, die mehr kann, als nur Licht zu spenden. Eine, die öffentliches WLAN ermöglicht, die E-Autos lädt, die intelligentes Verkehrsmanagement unterstützt und wertvolle Daten liefert, um Verkehrsflüsse in der Stadt zu optimieren.
„Wir wollen zur Steigerung der Lebensqualität im öffentlichen Raum beitragen. Das treibt uns an“, sagt Oliver Deuschle, Head of SMIGHT. Mittlerweile werden nicht nur Verkehrs- und Umweltdaten mit der Technologie von SMIGHT ausgewertet, sondern auch die Auslastung der Verteilnetze – was essenziell für das Vorantreiben der Elektromobilität ist. Dass SMIGHT – was übrigens für Smart City Light steht – ursprünglich als Hardware-Hersteller für smarte Laternen an den Markt ging und das Geschäftsmodell nun auf dem
Internet of Things (IoT)
Wir wollen zur Steigerung der Lebensqualität im öffentlichen Raum beitragen. Das treibt uns an.
Als erstes Innovationsprojekt hat SMIGHT seit 2014 den Weg für viele weitere Teams geebnet, die unter dem Dach von EnBW Innovation marktfähige Produkte und Dienstleistungen entwickeln. „Anfangs ist man uns mit großer Skepsis begegnet“, erzählt Deuschle. „Als wir den Prototypen der intelligenten Laterne gebaut haben und nicht alles auf Anhieb reibungslos funktioniert hat, wurden schon mal Stimmen laut, die gesagt haben: ‚Die spielen ja nur!‘‘ Aber genau darum geht es bei Innovation – dass ein Raum geschaffen wird für Ideen und ein System für Neues, in dem auch mal etwas schiefgehen darf und die Dinge nicht immer planbar sind.“
Innovation – besonders wenn sie aus den eigenen Reihen kommt – braucht die Freiheit, außerhalb bestehender Konzernstrukturen und -richtlinien denken und agieren zu können. „Und auch Geschäftsmodelle zu entwickeln, die das Kerngeschäft der EnBW disruptieren“, sagt Deuschle.
Dass beide Welten – sprich Konzernstrukturen und der Raum für Neues – nebeneinander existieren können und müssen, ist eine der Grundvoraussetzungen für erfolgreiches Innovationsmanagement. „Es war wichtig, dass wir mit der neuen Laterne ein Produkt zum Anfassen hatten“, so Deuschle. „Eine Plattform oder eine Software allein war nicht griffig genug. Wir standen damals mit EnBW Innovation genauso wie mit SMIGHT noch ganz am Anfang und mussten uns Akzeptanz, Verständnis und Wertschätzung erst erarbeiten.“ Anhand der fertigen und funktionsfähigen Laterne konnten so auch Skeptiker sehen, dass Innovationen aus der EnBW einen konkreten Infrastrukturbezug haben und Wege in einen neuen Markt eröffnen können: Die Smart City.
Innovation bedeutet aber auch, dass man ständig in Bewegung bleibt, dass man zuhört, beobachtet und das eigene Produkt den sich ändernden Anforderungen des Marktes anpasst. „Mit 150 installierten Smart City Lights sind wir aktuell immer noch einer der Marktführer auf dem Gebiet“, erzählt Oliver Deuschle, „und dass, obwohl wir keine neuen Laternen mehr bauen, sondern unsere Sensoren in die Bestandsinfrastruktur – sprich ganz normale Straßenlaternen in den Kommunen – einbauen.
Unser Geschäft sind mittlerweile Daten, auf deren Basis wir Prognosen erstellen können, die zur Optimierung von Verkehrsflüssen und bald auch zur Optimierung der Netzauslastung dienen werden.“ Die Basis all dessen ist WLAN. Für die Kommunen ist es ein Service, den sie Bürgern und Besuchern zur Verfügung stellen können und für SMIGHT ist es der Schlüssel zu den Daten.
Was konzerneigene Innovationsprojekte wie SMIGHT von anderen Start-ups abhebt, ist nicht nur die finanzielle Sicherheit, die ein Partner wie EnBW Innovation bietet, sondern auch die Zuverlässigkeit und Stabilität einer starken Marke. „Gerade beim sensiblen Thema Daten ist es von Vorteil, die EnBW im Boot zu haben, denn als Landestochter hat diese bewiesen, dass sie drei Millionen Kundendaten sicher managen kann.“
ChargeHere: Jederzeit E-startklar
Nicht nur öffentliche, sondern ebenso halböffentliche Ladeinfrastruktur ist entscheidend für den Ausbau von Elektromobilität. Halböffentlich – das sind Firmenparkhäuser und -plätze, aber auch Tiefgaragen großer Wohnanlagen. E-Autofahrer sollen überall die Möglichkeit haben, ihr Auto aufzutanken. Dass viele Ladevorgänge auch zu einer Überlastung des Netzes führen können, ist ein Problem, mit dem sich die EnBW schon lange beschäftigt. Die Lösung kam von EnBW Innovation: in Gestalt von ChargeHere.
Es war an uns, eine technische Lösung zu entwickeln, die intelligentes Laden ermöglicht.
Als das Verteilnetz in Deutschland gebaut wurde, hat niemand damit gerechnet, dass irgendwann jeder Haushalt neben Kühlschrank, Waschmaschine, Herd und Föhn auch noch ein Elektroauto laden wird – und Millionen Haushalte Strom aus ihren privaten Photovoltaik-Anlagen ins Netz einspeisen. Also was tun? „Das Netz aufzurüsten ginge natürlich, ist aber auch sehr teuer und nicht überall ohne weiteres möglich“, erzählt Konrad Benze, einer der ChargeHere-Gründer. Gleichzeitig ist die Bereitschaft der Parkflächenbetreiber – von Kommunen über Unternehmen bis zum Wohnimmobilienentwickler – den Autobesitzern Lademöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, groß. Damit dies sicher und langfristig ermöglicht werden kann, braucht es eine intelligente Lösung für eine stabile Auslastung des Verteilnetzes und es wird deutlich: Die Energiewende passiert nicht nur in der Stromerzeugung, sondern im Netz – und dort wird entschieden, ob sie gelingt oder nicht.
„Es war an uns, eine technische Lösung zu entwickeln, die intelligentes Laden ermöglicht“, so Benze. Intelligentes Laden – das bedeutet, dass die Ladevorgänge je nach Situation im Netz gesteuert werden. Im Bedarfsfall wird dann die Ladeleistung einzelner oder aller angeschlossenen E-Autos reduziert und so eine Überlastung des Hausanschlusses vermieden. Es bedeutet auch, dass der Kunde selbst – oder in Zukunft eine Künstliche Intelligenz (KI) – bestimmte Fahrzeuge beim Laden priorisieren kann. Die Halbtagskraft zum Beispiel, die ihr Auto mittags wieder braucht oder der Kollege, der einen langen Anfahrtsweg hat. Im Sinne des Datenschutzes geschieht das über eine anonymisierte ID-Nummer.
100 Ladepunkte und noch viele mehr
Die Krux mit dem Strom aus der Ladesäule ist, dass man diesen erst abrechnen darf, wenn die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig die Eichkonformität bestätigt hat. Und dieser Prozess dauert. Aber warten und Däumchen drehen? Fehlanzeige beim Team von ChargeHere. Um zu sehen, ob die Technik leistet, was sie verspricht und das Geschäftsmodell funktioniert, statten sie in verschiedenen Pilot-Projekten EnBW-Standorte mit ihrer Technologie aus, ebenso wie einige weitere Standorte der Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg.
„Unser Mehrwert für den Kunden ist, dass wir ohne Probleme mehr als 100 Ladepunkte an einem Standort aufbauen und betreiben können“, erklärt Benze. „Durch unseren zentralen Ansatz mit integriertem Last- und Lademanagement bieten wir die Möglichkeit unterschiedliche Ausbaustufen im Vorfeld zu berücksichtigen. Zum Vorteil des Kunden lässt sich die Ladelösung auch zu einem späteren Zeitpunkt bei wachsendem Bedarf mit dem bestehenden Netzanschluss erweitern.“
Ladeinfrastruktur – das ist in erster Linie ein Hardware-lastiges Geschäft. „Ohne die EnBW und ihr Investitionskapital wäre es sehr schwierig, überhaupt an Gelder für so ein Projekt zu kommen. Die meisten Investoren sind eher auf Software und Plattformen aus, die schnell wachsen.“ Hinzu kommt, dass die EnBW sich bereits 2013 ganz klar zum Ausbau der Ladeinfrastruktur und Förderung der Elektromobilität bekannt hat. „Sowohl die Hardware als auch die Software haben wir selbst entwickelt. Dafür brauchen wir Ingenieure und IT-Spezialisten – beides sehr gefragte Fachkräfte in der Region Stuttgart. Die EnBW Innovation unterstützt uns hier, trotzdem ist es nicht einfach.““
Wir wollen intelligentes Lade- mit Lastmanagement verknüpfen
Die vertriebliche Pipeline ist voll – es fehlt nur noch das Go aus Braunschweig. „Wir merken jeden Tag, dass der Bedarf wächst“, sagt Benze. Viele Autohersteller haben neue E-Modelle angekündigt und eine Eigentumswohnung gewinnt an Attraktivität, wenn in der Tiefgarage schnell und unkompliziert geladen werden kann. „Wir wollen intelligentes Lademanagement zum Fahrzeug mit dem Lastmanagement hin zum der Netze verknüpfen“, bringt es Benze auf den Punkt. „Damit Elektromobilität irgendwann zur Selbstverständlichkeit wird, an jedem Stellplatz ein Kabel hängt und es nur noch am Autofahrer selbst liegt, ob er es nutzt oder nicht.“
Vialytics: Per Smartphone zu besseren Straßen
Beim Stichwort „autonomes Fahren“ denken die meisten von uns sofort an Autos, die wie von Geisterhand gelenkt behäbig über makellose Straßen rollen. Woher die makellosen Straßen kommen, ist bei dieser Vorstellung erstmal zweitrangig. In der Realität jedoch sind sichere Straßen ohne Risse, Schlaglöcher und andere Schäden die Basis für den Erfolg autonomen Fahrens. Vialytics – ein aus der EnBW Innovation heraus gegründetes Start-up – setzt mit seiner Technologie genau da an.
Wir wurden gematched – das kann man ein bisschen mit dem Casting für eine Boyband vergleichen.
Mit ihrer Software, die Straßenschäden erkennt, kartografiert und analysiert, geben Danilo Jovicic und seine Mitgründer Kommunen die Möglichkeit, die Lebensdauer ihrer Straßen zu verlängern. Damit ebnen sie wortwörtlich den Weg in die Zukunft der Mobilität und helfen, Geld zu sparen. Denn Schäden in den oberen Schichten eines Straßenbelags lassen sich schneller und günstiger reparieren als tieferliegende Risse. Über Smartphones, die in kommunalen Fahrzeugen installiert sind, werden Bilddaten an das vialytics-Rechenzentrum übermittelt, wo eine Künstliche Intelligenz (KI) – das Herzstück des Unternehmens – die Schäden automatisch detektiert und dem Nutzer als interaktive Karte bereitstellt.
Gefunden haben sich die drei Gründer – Danilo Jovicic, der BWLer, Patrick Glaser, der Ingenieur und Achim Hoth, der Entwickler – in einem Accelerator-Programm, an dem die EnBW beteiligt war. „Wir wollten alle etwas gründen und waren vom Konzept, eines eigenen Start-ups mit einem starken Partner an der Seite überzeugt“, erinnert sich Danilo Jovicic an die Anfänge. „Wir wurden gematched – das kann man ein bisschen mit dem Casting für eine Boyband vergleichen – und haben alle drei an der EnBW-Challenge teilgenommen, etwas im Bereich Infrastruktur für autonomes Fahren zu entwickeln.“ Durch die EnBW hatten die vialytics-Gründer Mentoren, die ihnen die Türen zu den Kommunen geöffnet haben. „Wenn wir da einfach als eine Art studentische Forschungsgruppe hingegangen wären, hätten wir nicht direkt mit den Entscheidungsträgern wie Landräten und Bürgermeistern sprechen können. Da hat uns der große Konzern im Rücken sehr geholfen.“
Der Ansatz war, bestehende Strukturen zu nutzen
In diesen Gesprächen wollten die drei Gründer – Danilo Jovic, der BWLer, Patrick Glaser, der Ingenieur und Achim Hoth, der Entwickler – herausfinden, in welche Richtung sie mit ihrer Geschäftsidee gehen müssen. Sie erkundigten sich nach den Vorbereitungen der Kommunen und Städte aufs Zeitalter des autonomen Fahrens. „Wir haben gefragt, was sie dafür brauchen – WLAN, Hotspots und so weiter“, erzählt Danilo. „Da haben die uns angeguckt und geantwortet: „Das ist so weit weg – da haben wir aktuell ganz andere Probleme!“ Ihre Straßen wurden nämlich immer schlechter, mehr Geld dafür war nicht zu bekommen – sie brauchten erstmal dafür eine Lösung.“ Der Ansatz von Vialytics war dann der, bestehende Strukturen zu nutzen, um den Kommunen jederzeit einen aktuellen Überblick über den Zustand der Straßen zu geben. Und was eignet sich besser dafür, als die kommunalen Fahrzeuge, die jeden Tag darauf unterwegs sind?
Den hohen Anspruch wissen die Gründer zu schätzen
Mittlerweile hat vialytics rund 80 Kommunen und weitaus mehr Fahrzeuge mit Smartphones und der dazugehörigen Software ausgestattet, die in festgelegten Abständen Fotos von den Straßen machen. „Bei etwa 30 Prozent der Kommunen hat die EnBW als Vertriebspartner mitgewirkt“, so Jovicic. Für die Entwicklung der Software stellte sie Gelder bereit und ist über die EnBW New Ventures am Unternehmen beteiligt. „EnBW Innovation hat von Anfang an sehr hohe Ansprüche an unser Produkt und das Geschäftsmodell gestellt“, betont Jovicic. „In jeder Phase der Gründung – für die es individuelle Maßnahmen und Formate gibt – mussten wir uns beweisen und nur, wenn bestimmte Ziele erreicht wurden, gab es weitere Finanzierungen.“ Diesen hohen Anspruch wissen die Gründer zu schätzen – sowie den Austausch mit Experten aus dem Konzern. „Die Kollegen haben ihr Wissen gerne mit uns geteilt. Kritisch waren die Vertriebler“, sagt er schmunzelnd. „Aber als sie gesehen haben, dass unser Konzept genau den Nerv ihrer Kunden – der Kommunen – trifft, waren sie total motiviert, es zu verkaufen. Das war schon ein Erfolgserlebnis.“
Virtuelles Kraftwerk: Energiewende für Alle einfach machen
900 Kraftwerke in der Hand von vier Betreibern, die den gesamten Strombedarf in Deutschland abdecken – so sah die Energie-Erzeugung in Deutschland mal aus. Aktuell gibt es rund 2 Millionen dezentrale Anlagen betrieben von vielen unterschiedlichen Eigentümern – Tendenz steigend. Die Vermarktungslogik allerdings hat sich nicht geändert: Der Strom wird erzeugt, verkauft und an den Verbraucher geliefert. Wie das heute funktioniert – in einer Realität, in der die Erzeuger-Landschaft im Zuge der Energiewende immer kleinteiliger wird? Mit so genannten virtuellen Kraftwerken. Eins davon ist Teil der EnBW und mit Hilfe des konzerneigenen Innovationslabs entstanden.
Unser langfristiges Ziel ist es, allen die Beteiligung an der Energiewende zu ermöglichen.
„Wir sind 2016 ursprünglich mit ganz vielen Leuten und unterschiedlichen Ideen aus dem Konzern heraus entstanden“, erinnert sich Jens Breternitz, Leiter des Virtuellen Kraftwerks, an die Anfänge. „Es gab tausend Initiativen und jeder hat versucht, etwas zu entwickeln. Mitte 2017 haben wir dann angefangen, systematisch aufzuräumen und uns von Ansätzen zu verabschieden, für die es keinen wirklichen Markt gibt.“ Mittlerweile ist das Innovationsprojekt eine Geschäftseinheit der EnBW, die das Thema Stromvermarktung ganz bewusst wie ein Start-up lebt und organisch wächst – als Teil der EnBW und mit finanzieller Planungssicherheit sowie dem Know-how der Experten aus dem Konzern.
„Unser langfristiges Ziel ist es, allen die Beteiligung an der Energiewende zu ermöglichen“, erklärt Breternitz. „Dafür demokratisieren wir die Energiewende und vernetzen kleinteilige Erzeuger und Verbraucher von Erneuerbarer Energie miteinander.“ Hierfür hat das Team des Virtuellen Kraftwerks eine digitale und äußerst flexible Plattform entwickelt, über die jeder – unabhängig der Anlagengröße, der Technologie oder seines Eigenverbrauchanteils – teilhaben kann.
Die Erfolgsgeschichte des Projektes zeigt, dass Neues oft in Dingen stecken kann, die man schon immer gemacht hat. Und das Innovation nicht immer heißt, etwas komplett neu zu erfinden. Im Gegenteil: Innovationen bedeutet auch Prozesse, die man schon lange verinnerlicht hat – wie die Vermarktung von Energie – weiterzuentwickeln und sich ändernden Welt anzupassen – und damit die eigene Arbeit täglich zu hinterfragen.
So hat das Virtuelle Kraftwerk seinen ursprünglichen Vertriebsansatz überdacht: „Anfangs hatten wir nur den Endkunden – also den Stromerzeuger – im Blick“, erzählt Breternitz. „Das hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Es kamen einfach nicht genug Erzeuger zusammen. Seit einiger Zeit fahren wir nun zweigleisig. Wir sprechen immer noch die Erzeuger an, aber auch Multiplikatoren wie Projektierer, Großhändler und Installateure von Wind, Photovoltaik- und Biogasanlagen. Und das läuft gut.“
Seit der Einführung der Direktvermarktungspflicht klaffte im Serviceangebot dieser Dienstleister nämlich eine Lücke: Die Kunden mussten den Strom vermarkten, aber sie hatten keine Antworten auf regulatorischen Fragen. Das Virtuelle Kraftwerk bietet Vermarktungslösungen, die Projektierer unter ihrem Label nutzen können. „Damit entsteht eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“
Rund 2.000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 770 Megawatt zählen inzwischen zum Direktvermarktungs-Portfolio des Teams – eine Größe, mit der das Virtuelle Kraftwerk inzwischen als „systemkritisch“ gilt. Unter diesem Begriff fasst das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, Unternehmen und Einrichtungen zusammen, die eine essenzielle Bedeutung für die Gesellschaft haben und deren Ausfall zu erheblichen Beeinträchtigungen führen könnte – beispielsweise Kraftwerke, Krankenhäuser oder Wasserversorger. „Keiner hätte gedacht, dass wir innerhalb von nur vier Jahren so schnell an Fahrt aufnehmen und so bedeutend werden.“
Es geht darum, Sicherheit auszustrahlen
Dass die EnBW schon seit Jahren aktiv an der Energiewende mitarbeitet, ist ein entscheidender Vorteil für den Erfolg des Virtuellen Kraftwerks. Denn bei der Idee dahinter geht es nicht nur um die Vermarktung von erzeugter Energie: „Es geht darum, Sicherheit auszustrahlen und sowohl Erzeugern als auch Verbrauchern zu zeigen, dass das die Zukunft ist und dass die Energiewende heute schon funktioniert.“
Die Zusammenarbeit zwischen dem Team der Geschäftseinheit und dem Konzern hat sich von Jahr zu Jahr intensiviert. War anfangs eine gewisse Konkurrenz zu spüren, sind die Grenzen heute Brücken. „Die Akzeptanz der Kollegen kam erst, als die Kollegen uns kannten und verstanden haben, was wir machen. Es hat uns auch geholfen, dass einige unseres Teams bereits gut vernetzt waren, beispielsweise im Vertrieb, Handel und Netzbereich der EnBW.“