Mit den „Special Statements" werden besondere Kooperationen und Themen vorgestellt oder Künstlerinnen und Künstler entdeckt, deren Schaffen mehr Aufmerksamkeit verdient. In dieser Ausstellungsreihe zeigen wir aber auch Kunstwerke aus Sammlungen befreundeter Unternehmen, Institutionen und kommunaler Einrichtungen. Außerdem präsentieren wir Werke aus den eigenen Sammlungen
Jardin Artificiel.
Das ZKM zu Gast in der EnBW mit Heinz Macks Sahara-Projekt
Keine künstlerische Phantasie aber wird ausreichen, wenn die Kunst den ihr immanenten Anspruch aufgibt, die Welt zu verändern – zum Guten hin.
Als einer der wichtigsten deutschen Künstler der Nachkriegsgeneration prägt Heinz Mack (*1931) seit den 1950er-Jahren das Verhältnis von Kunst und Technik neu. Nicht zuletzt war er mit seinem Sahara-Projekt von 1959 seiner Zeit weit voraus, indem er mit einer monumentalen Lichtplantage die Vision des großflächigen Einfangens von Licht und Energie in einem künstlerischen Projekt umsetzte. Heute sind Solarplantagen in der Wüste längst eine selbstverständliche Quelle erneuerbarer Energien. .
Mack entwarf für die Sahara einen Jardin Artificiel, also einen künstlichen Garten, in dem seine skulpturalen Objekte mit dem Raum und Licht der Wüste interagieren. Das Licht wurde auf deren Objektoberflächen gesammelt und potenziert, womit in den grenzenlosen Weiten der Wüste von Licht durchflutete, regelrecht vibrierende Lichterscheinungen entstanden. Die Wüste als „Nicht-Ort“ bot dem Künstler die idealen Voraussetzungen, um Licht und Raum in reinster Form in Erscheinung zu bringen. Mack realisierte das Sahara-Projekt während der 1960er und 70er-Jahre nicht nur in den Sandwüsten Tunesiens und Algeriens, sondern auch in der grönländischen Eiswüste, wobei einzelne Aspekte des Projekts bis heute Utopie bleiben.
Die Ausstellung im Foyer der EnBW lädt ein, sich über Fotografien, Collagen und Objekte dem monumentalen Sahara-Projekt anzunähern und die Kraft einer künstlerischen Vision als Vorreiter einer heute realen Energiequelle zu verstehen. Sie zeigt, wie sich künstlerische Utopien in der Wirklichkeit manifestieren, gesellschaftliche Diskurse antizipieren und gestalten können.
Heinz Macks Werke, die das Licht einfangen, reflektieren, brechen und als solches zum wesentlichen Gestaltungselement erheben, zeugen von einer Pionierleistung, die sich in der heutigen Photovoltaik, in der Umwandlung von Lichtenergie mittels Solarzellen in elektrische Energie, wiederfinden lässt. Macks Haltung gegenüber Natur und Technik wirft Fragen auf und bietet Lösungsansätze, die im Lichte der Herausforderungen der menschengemachten Klimakatastrophe in der Gegenwart an Relevanz gewinnen.
Die Ausstellung im Foyer der EnBW korrespondiert mit der im ZKM | Karlsruhe gezeigten Ausstellung Mack im ZKM (16.09.2023 - 07.04.2024).
Jardin Artificiel. Das ZKM zu Gast in der EnBW mit Heinz Macks Sahara-Projekt
EnBW-Konzernsitz, Durlacher Allee 93, 76131 Karlsruhe
Vernissage: Mittwoch, 29. November 2023, 18:00 Uhr
Ausstellung von 30. November 2023 bis 21. April 2024, mittwochs bis freitags von 10:00 bis 18:00 Uhr, samstags und sonntags 11:00 bis 18:00 Uhr.
Eintritt frei