Bundesumweltminister Trittin besichtigt EnBW Wasserkraftwerk Kiebingen
Stuttgart. Das EnBW Wasserkraftwerk Kiebingen am Neckar ist am heutigen Freitag eine von insgesamt vier Stationen, die Bundesumweltminister Jürgen Trittin im Rahmen der "Erneuerbare Energien Tour Baden-Württemberg" besucht. Neben einer Solarthermieanlage, einem Passivhaus und der Geothermieanlage in Bad Urach steht mit der Besichtigung des Laufwasserkraftwerks der EnBW Kraftwerke AG in Kiebingen bei Rottenburg auch der Bereich der "Kleinen Wasserkraft" auf dem Programm.
Das Wasserkraftwerk in Kiebingen, das im Jahr 2003 sein hundertjähriges Bestehen feierte, ist ein Beispiel für die lange Tradition der Wasserkraft in der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Rechtzeitig zu diesem Jubiläum hat die EnBW Kraftwerke AG eine umfangreiche Modernisierung der Kiebinger Anlage abgeschlossen. Neben dem Einbau eines neuen Schlauchwehrs standen dabei umfangreiche Maßnahmen zur Leistungssteigerung auf dem Programm. So wurden die Turbinen, die Generatoren und die zugehörigen Steuer- und Regelanlagen vollständig erneuert. Hierbei waren Innovationskraft und Kreativität gefragt: Nachdem ein zum alten Turbinendesign passendes Normlaufrad nicht verfügbar war, wurden in erfolgreicher Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart ein neues Laufrad entwickelt und entsprechend optimierte Turbinen gefertigt. Insgesamt konnte durch die Modernisierung der Anlage die Kraftwerksleistung auf 1,6 Megawatt erhöht und eine Jahreserzeugung von rund 8 Millionen Kilowattstunden erreicht werden. Zu den technischen Besonderheiten des Kraftwerks zählt auch eine Fischaufstiegsanlage, die 2003 fertiggestellt wurde und derzeit abschließend optimiert wird. Bei dem in Kiebingen realisierten Becken-Schlitz-Pass handelt es sich um ein Verbindungsgewässer neuartiger Bauweise, das von der EnBW Energy Solutions GmbH entwickelt und mit Mitteln aus dem Forschungsbereich des EnBW-Konzerns gefördert wurde. EnBW setzt auf diesem Weg gezielt Mittel ein, um innovative Technologien für ihre Tochtergesellschaften und ihre Kunden zu erschließen. Mit dem Fischpass - einer gemeinsamen Umweltschutzmaßnahme der Gewässerdirektion Donau/Bodensee und der EnBW Kraftwerke AG - ist der Neckar auf einer Strecke von 12 Kilometern wieder "biologisch durchgängig"; das heißt: Fische und andere im Wasser lebende Tiere können ins Oberwasser der Stauanlagen gelangen.
Die umfassende Erneuerung des Wasserkraftwerks Kiebingen ist ein Beispiel dafür, wie die EnBW Kraftwerke AG mit Blick auf die weiter zunehmende Bedeutung der regenerativen Energien ihr traditionell großes Engagement in der Wasserkraft nach Möglichkeit weiter ausbaut. Derzeit verfolgt die EnBW Kraftwerke AG im Bereich der "Kleinen Wasserkraft" mehrere weitere Ausbauprojekte mit einer Leistungserhöhung von insgesamt 10 Megawatt:
Die EnBW Kraftwerke AG, in der ein Großteil der Stromerzeugungskapazitäten, Kraftwerksbeteiligungen und Strombezugsverträge des EnBW-Konzerns zusammengefasst ist, leistet durch ihren hohen Erzeugungsanteil auf Wasserkraftbasis einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz. In Baden-Württemberg unterhält das Unternehmen 37 eigene Laufwasserkraftwerke und zwei Pumpspeicherwerke mit natürlichem Zufluss. Hinzu kommen Beteiligungen an sechs Laufwasserkraftwerken an der oberen Donau (ODK), an den Rheinkraftwerken Gambsheim und Iffezheim sowie vier Pumpspeicherwerken im Schwarzwald. Darüber hinaus ist die EnBW Kraftwerke AG mit 82 % an der Neckar AG mit ihren 26 Wasserkraftwerken am Neckar beteiligt und hält langfristige Bezugsverträge mit den Vorarlberger Illwerken sowie von der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz in Tirol, die alpine Speicherkraftwerke in Österreich betreiben. Insgesamt verfügt die EnBW über rund 3.000 Megawatt Leistung aus Wasserkraft.