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1415980740000 | Pressemitteilung

Den Aalen zeigen, wo es lang geht

Versuchsfeld mit elektrischen Stromfeldern und wilden Aalen am Wasserkraftwerk Bad Rotenfels
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Gaggenau/Karlsruhe. Elektrische Stromfelder sollen wilden Aalen zeigen, wie sie in Gaggenau am Wasserkraftwerk Bad Rotenfels der EnBW Energie Baden-Württemberg AG vorbei kommen. „Wenn Aale und auch andere Fischarten zur Fortpflanzung stromabwärts zu ihren Laichgebieten wandern wollen, sind ihnen oft Wasserkraftwerke im Weg“, erklärt Ulrich Rost, stellvertretender Leiter Betrieb Wasserkraft Süd der EnBW. Außerdem besteht die Gefahr, dass sie am Einlauf des Wasserkraftwerks eingesogen werden und in die Turbinen geraten. Seit 2011 hat die EnBW in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umweltstudien (IUS Weibel & Ness GmbH) eine Versuchsreihe im Labor zum Scheuchen und Leiten von Fischen mit elektrischem Strom durchgeführt. Nach diesen erfolgreichen Versuchen testet die EnBW das System jetzt in der Praxis am Wasserkraftwerk Bad Rotenfels an der Murg. In die Versuchsreihe in Labor und Praxis investiert die EnBW rund eine dreiviertel Million Euro.

Im Mittelpunkt der praktischen Versuche an der Murg steht der Aal, der nach einer Empfehlung des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) maximal geschützt werden muss. Ziel ist es, die Aale gezielt in einen Bypass zu leiten, über den sie das jeweilige Wasserkraftwerk umgehen. Bewährt sich das System an dem relativ kleinen Wasserkraftwerk an der Murg kann es in Zukunft auch an Anlagen mit einem vielfach höheren Wasserdurchfluss eingesetzt werden.

Für den Versuch wurden wilde Aale ausgewählt, die sich zu dieser Jahreszeit in der Abwanderungsperiode befinden. Rund 300 Tiere wurden im Rahmen eines Aalschutzprogramms der EnBW aus dem Neckar abgefischt und werden nach und nach in die Murg umgesetzt. Am Wasserkraftwerk Rotenfels ist ein Stahlsteg über den Einlaufkanal genehmigt und gebaut worden. Von ihm hängen im Abstand von 0,5 Metern Stahlröhren, die das elektrische Feld im Wasser erzeugen. Diese sogenannte Scheuchanlage arbeitet im Niederspannungsbereich von 60 V. Damit erzeugt sie eine Spannung, die mit der eines Weidezauns vergleichbar ist. Sowohl die Scheuchversuche als auch die Umbettung der Fische ist mit der Fischereibehörde im Regierungspräsidium Karlsruhe und dem Umweltamt im Landratsamt Rastatt eng abgestimmt.

Die erzeugte Spannung soll die Tiere davon abhalten, weiter in Richtung Kraftwerk zu schwimmen. Stattdessen sollen sie zum Bypass geführt werden und damit stromabwärts schwimmen. Um die Effektivität der Scheuchanlage zu überprüfen, ist der Bypass mit einer Reuse versehen. Auch Tiere, die weiter in Richtung Wasserkraftwerk wandern, werden dort zur Effektivitätsmessung in einer Großreuse gefangen.

Für das Frühjahr 2015 ist eine zweite Versuchsphase geplant. Ebenfalls in Absprache mit der Fischereibehörde des RP Karlsruhe sollen dann abwanderungswillige Lachse, sogenannte Smolts, und Weißfische eingesetzt werden.

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