Die erste Gaswärmepumpe für Privatkunden in Stuttgart
EnBW Gas GmbH testet neue Technologien zusammen mit Herstellern
Stuttgart. Sie gelten als zeitgemäße Alternative zu konventionellen Heizungen: Wärme¬pumpen, die die Energie aus dem Erdreich oder der Umgebung nutzen. Während die meisten dieser Anlagen bislang mit Strom betrieben werden, gab es in Stuttgart jetzt eine Premiere: Die erste Gaswärmepumpe der EnBW Gas GmbH wurde in Betrieb genommen.
Die EnBW engagiert sich im Rahmen der Initiative Gaswärmepumpe bei der Markteinführung dieser Zukunftstechnologie für Haushalte. Dabei arbeiten bundesweit Energieversorgungs¬unternehmen eng mit den Herstellern der Wärmepumpen zusammen, um die neue Technik unter realen Bedingungen zu testen. Die EnBW erprobt zusammen mit verschiedenen Herstellern Anlagen mit einer Leistung von 10 Kilowatt. Die Vorteile: Im Unterschied zu strombetriebenen Wärmepumpen sind für Gaswärmepumpen weniger tiefe Bohrungen notwendig. Generell weist Gas einen günstigen Primärenergiefaktor auf, also das Verhältnis zwischen eingesetzter und abgegebener Energie.
Vor wenigen Tagen war es soweit: Die erste EnBW-Gaswärmepumpe in Stuttgart wurde zusammen mit dem Hersteller Bosch Thermotechnik in Betrieb genommen. Eingebaut wurde die Anlage in ein Einfamilienhaus im Stadtteil Degerloch. Der Altbau war zuvor nach den Grundsätzen der Energieeinsparverordnung 2007 modernisiert worden. Die Wärmepumpe versorgt den Haushalt nun zum Teil mit Umweltwärme; der restliche Energiebedarf wird direkt über Erdgas abgedeckt. Im Vergleich zum zuvor installierten Gas-Brennwertgerät ermöglicht die Gaswärmepumpe einen bis zu 30% höheren Nutzungsgrad. Entsprechend sinken auch die Betriebskosten und der CO2-Ausstoß.
„Die gesetzlichen Rahmenbedingungen wie auch die Verbraucher selbst stellen wachsende Ansprüche an die Energietechnik im Haushalt. Mit zeitgemäßen Produkten wie der Gaswärmepumpe werden wir dieser Nachfrage gerecht“, erklärte Jochen Lang, Leiter Privat und Gewerbekunden von der EnBW Gas GmbH. Da die Anlage zu Testzwecken installiert wurde, wird der Betrieb systematisch durch Messgeräte überwacht und ausgewertet. Geplant ist ein Testzeitraum von bis zu zwei Jahren. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung der Anlage durch die Hersteller ein.