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EnBW erneuern Wasserhochbehälter Jahnstraße

Wasserspeicher Jahnstraße ist nach Jahrzehnten zu klein geworden
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Neubau mit Denkmalamt und Staatlichem Forstamt abgestimmt

Stuttgart. Der unmittelbar neben dem Wasserturm in Degerloch liegende Hochbehälter Jahnstraße, dessen zwei Kammern in den Jahren 1930 beziehungsweise 1950 gebaut wurden, soll durch einen Neubau ersetzt werden. Das EnBW Regionalzentrum Stuttgart stellte jetzt seine Pläne zu dem Projekt vor. Danach wird der neue Hochbehälter ebenfalls aus zwei Kammern bestehen aber ein erweitertes Speichervolumen von 15.000 Kubikmetern haben.

Seit dem Bau der zweiten Kammer vor über 50 Jahren hat sich der Trinkwasserverbrauch in den angeschlossenen und anfangs dünn besiedelten Zonen vervielfacht und die Aufsiedlung des aus ihm versorgten Gebiets südöstlich von Stuttgart hält weiter an. Der bestehende Behälter setzt mittlerweile sein Fassungsvermögen von 6.500 Kubikmetern täglich zwei bis drei mal um und ist somit deutlich zu klein geworden. Aus Gründen der Versorgungssicherheit sollte ein Wasserhochbehälter ein Speichervolumen haben, das in etwa dem durchschnittlichen Tagesverbrauch der versorgten Gebiete entspricht. Hinzu kommt, dass sich viele bau-, maschinen- und betriebstechnische aber auch hygienische Anforderungen an einen Trinkwasserspeicher im Laufe der letzten 50 Jahre geändert haben. Mit dem Neubau des Hochbehälters sollen nun alle diese neuen Anforderungen erfüllt werden.

Die konkrete Umsetzung ist durchaus anspruchsvoll: So muss nicht nur die Wasserversorgung des gesamten südöstlichen Bereichs von Stuttgart insbesondere der Teilorte Degerloch, Sillenbuch, Rohracker, Frauenkopf, Heumaden, Lederberg, Schönberg, Hoffeld, Riedenberg, Asemwald, Birkach, Steckfeld, Hohenheim und Plieningen aufrecht erhalten werden. Auch Kemnat und Ruit, als Teile Ostfilderns, erhalten ihr Wasser aus diesem Wasserspeicher. Das bedeutet, dass der alte Hochbehälter zunächst ständig mit einer Kammer in Betrieb bleiben muss, während die andere neu gebaut wird. Sobald die erste Kammer betriebsbereit ist, kann die Versorgung auf diese umgestellt und mit dem Bau der zweiten Kammer begonnen werden.

Bei der Gestaltung des neuen Hochbehälters müssen auch Aspekte des Denkmalschutzes und der Forstverwaltung mit berücksichtigt werden. Der in unmittelbarer Nachbarschaft stehende Wasserturm Degerloch ist in die Liste der Baudenkmale eingetragen. Er wurde 1911 im Auftrag des Zweckverbandes Filderwasserversorgung vom bekannten Architekten Bonatz als erstes Stahlbeton-Hochbauwerk Süddeutschlands errichtet. Um das Erscheinungsbild des Wasserturms nicht zu beeinträchtigen, wird das ursprünglich als separates Gebäude geplante neue Einsteighaus auf Kosten weiteren Speichervolumens in die Wasserkammern integriert.

Das in Anspruch genommene Grundstück befindet sich im Eigentum des Landes. Da es sich um ein Waldgebiet handelt ist die zuständige Fachbehörde das Staatliche Forstamt Stuttgart. Um den Eingriff in die Waldfläche so gering wie möglich zu halten, einigte man sich darauf, den Standort des neuen Hochbehälters gegenüber dem alten etwas zu verschieben und die bisher beanspruchte Fläche teilweise wieder zu überbauen. Die Zahl der für den Neubau zu fällenden Bäume wird auf das absolute Minimum beschränkt. Ein Teil der derzeit für die Wasserversorgung benötigten Flächen kann nach Abschluss des Neubaus renaturiert werden.

Der maximale Wasserstand des neuen Behälters wird in Zukunft knapp sieben Meter betragen, was sich auf die Druckverhältnisse im nachgelagerten Verteilnetz zusätzlich günstig auswirkt. Wie bereits beim alten Behälter soll auch im Neubau im Bereich des Wassereinlaufs eine Turbine installiert werden, welche die Energie des einströmenden Bodenseewassers in elektrischen Strom verwandelt, der in das Verteilnetz eingespeist wird. Nach der voraussichtlichen Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Hochbehälters Ende 2006 verliert der Wasserturm Jahnstraße seine versorgungstechnische Funktion als Trinkwasserspeicher für Stuttgart-Degerloch. Er wird als wichtiges Technikdenkmal der Nachwelt erhalten bleiben. Das 1950 an den Turm angebaute Einsteighaus des alten Behälters wird vollständig abgebrochen.

Der Hochbehälter Jahnstraße wurde in zwei Bauabschnitten errichtet. Die Kammer I mit 1.500 Kubikmetern Speichervolumen wurde 1930 im Auftrag der damals noch selbständigen Stadt Degerloch vom Zweckverband Filderwasserversorgung gebaut. Der Behälter wurde vom Wasserwerk Neckartailfingen aus über Pumpen versorgt. Mit der Eingemeindung Degerlochs nach Stuttgart und dem Bau der Bopserleitung - einer Verbindungsleitung zwischen der Stuttgarter Innenstadt und der Filderebene - wurde die Versorgung umgestellt auf das Neckarwasser aus dem Wasserwerk Berg. Im Jahr 1950 erweiterten die damaligen Technischen Werke der Stadt Stuttgart (TWS) den Hochbehälter Jahnstraße um eine zweite Kammer mit einem Speichervolumen von weiteren 5.000 Kubikmetern. Mit der Gründung des Zweckverbandes Bodensee-Wasserversorgung im Jahre 1954 und dem Bau der Südringleitung wurde die Versorgung der südlichen Stuttgarter Stadtteile auf Bodenseewasser umgestellt.

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