Telefax: Mobil: Telefon: Schließen Bild herunterladen nach oben Drucken
1154328720000 | Pressemitteilung

EnBW erneuert Trinkwasserbehälter Mühlbachhof

Spatenstich für weiters Großprojekt der Stuttgarter Wasserversorgung
Bild herunterladen
TC Weissenhof verlegt sechs Tennisplätze – Spielbetrieb und Internationale Weissenhof-Turniere während der Bauzeit gesichert

Stuttgart – Nach dem Neubau der Wasserhochbehälter Seelach in Weilimdorf und Jahnstraße in Degerloch steht das für die Trinkwasserversorgung der Landeshauptstadt zuständige EnBW-Regionalzentrum Stuttgart vor einem weiteren Großprojekt: Der Schwerpunktspeicher Mühlbachhof mit seinen 1914 und 1926 gebauten unterirdischen Kammern an der Parlerstraße auf dem Stuttgarter Killesberg muss dringend durch einen Neubau ersetzt werden. Die Umsetzung dieses 9 Millionen Euro teuren Projekts ist wieder eine technische Herausforderung, weil die Versorgung aus diesem Speicher während der gesamten Bauzeit aufrecht erhalten bleiben muss. Er sichert die Trinkwasserversorgung für rund 160.000 Einwohner in Stuttgart und ist somit von zentraler Bedeutung. Sein Speichervolumen von bisher 18.000 Kubikmetern soll im Interesse einer für weitere Jahrzehnte gesicherten Wasserversorgung auf insgesamt 22.000 Kubikmeter angepasst werden. Zur flexibleren und besseren Bewirtschaftung wird der neue Behälter aus drei Einzelkammern bestehen. Da die Behältergrundfläche gleich bleibt, wird das neue, überwiegend unterirdische Bauwerk, etwa zweieinhalb Meter höher werden. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2010 geplant.

Tennisplätze müssen verlegt werden

Eine örtliche Besonderheit während der Bauabwicklung ist die Koordination mit dem laufenden Spielbetrieb und dem jährlichen internationalen Grand-Prix-Sandplatzturnier „Mercedes-Cup“ des benachbarten Tennisclub Weissenhof (TCW). Denn sechs der insgesamt 17 Tennisplätze liegen seit 1926 über den beiden Wasserkammern der EnBW. Diese sechs Plätze müssen dem Neubau weichen und auf die andere Seite des Clubgeländes, in den Bereich der derzeitigen Messeparkplätze, verlegt werden. Eine öffentliche Nutzung der Freiflächen über Trinkwasserspeichern ist nach der geltenden Verordnung nicht mehr gestattet. Die EnBW hat die bestehenden Mietverträge rechtzeitig gekündigt und zusammen mit dem Vereinsvorstand und verschiedenen Ämtern der Stadt Stuttgart, zuletzt mit Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und Bürgermeister Matthias Hahn, in zahlreichen konstruktiven Gesprächen diese für alle Beteiligten annehmbare Lösung gefunden.

Neubau erfolgt in Etappen – Gesamtfertigstellung bis 2010

Der Startschuss für das Projekt fällt mit dem heutigen symbolischen Spatenstich, nachdem das diesjährige Weissenhof-Turnier erfolgreich beendet ist. Begonnen wird mit dem Abbruch der 1914 gebauten und 4.000 Kubikmeter fassenden Kammer, die wegen ihres baulichen Zustands bereits seit 2005 nicht mehr in Betrieb ist. Mit Rücksicht auf den benachbarten Kindergarten und die Mühlbachhofschule soll dies in den Sommerferien geschehen. Da Lärm und Verkehrsbehinderungen auch während der weiteren Bauphasen nicht verhindert werden können, hat die EnBW die Anwohner sowie die Kindergarten- und Schulleitung informiert und um Verständnis gebeten.

Im September startet dann der Bau der neuen 6.300 Kubikmeter fassenden ersten Kammer. Nach bestandener Dichtheitsprobe und Fertigstellung der hydraulischen und elektrotechnischen Arbeiten kann sie nach rund 14-monatiger Bauzeit den Versorgungsbetrieb Ende 2007 übernehmen. Im Anschluss würde die 1926 gebaute und 14.000 Kubikmeter fassende Kammer ebenfalls abgebrochen werden. Sie soll aus versorgungstechnischen Gründen durch zwei Einzelkammern mit 6.400 und 9.300 Kubikmetern ersetzt werden. Mit dem Neubau kann voraussichtlich Anfang 2009 begonnen werden, denn zuvor muss der darunter liegende Rohrkeller erneuert und deutlich erweitert werden. Diese Arbeiten dienen vor allem der Einbindung der großkalibrigen Zubringer- und Entnahmeleitungen und werden im Wesentlichen das Jahr 2008 beanspruchen. Der Neubau der beiden Kammern wird sich bis in die zweite Hälfte des Jahres 2010 hinziehen. Vor ihrer Inbetriebnahme müssen wieder obligatorische Dichtheitsprüfungen durchgeführt und umfangreiche hydraulische und elektrotechnische Arbeiten abgeschlossen sein. Restarbeiten dürften bis Jahresende 2010 beendet sein.

Bedeutung des Hochbehälters – mit 80 Dienstjahren Lebensalter erreicht

Der Hochbehälter Mühlbachhof ist einer von acht Schwerpunktspeichern mit zentraler Bedeutung für die Stuttgarter Wasserversorgung. Im Normalbetrieb speist er die Versorgungszone Mühlbachhof im Bereich zwischen Stuttgarter Westen und Messe, die Hochzone Killesberg im Bereich zwischen Kräherwald und Höhenpark sowie den Hochbehälter Killesberg im Stuttgarter Norden und den Hochbehälter Kanonenweg in Stuttgart Mitte. Der neue Trinkwasserbehälter übernimmt nach Fertigstellung auch die Versorgung der Zone Schüle im Bereich zwischen Stuttgarter Westen und Burgholzhof, aus welcher unter anderem auch Stuttgart 21 versorgt wird. Im Bedarfsfall nimmt der Hochbehälter Mühlbachhof die zentrale Stellung der Stuttgarter Wasserversorgung ein und kann fast das gesamte Stadtgebiet mittel- oder unmittelbar versorgen.

Nach Bombenschäden 1944 wurden bis 1947 der Trinkwasserbehälter und das Einsteighaus wieder aufgebaut. Bei Routineüberprüfungen wurden bei sogenannten Stillstandsproben im Jahr 2003 Undichtheiten der Wände und Decke festgestellt, was permanente Wasserverluste bedeutete. Um die Gefahr von Fremdwassereintritt auszuschließen, hat das EnBW-Regionalzentrum Stuttgart als Sofortmaßnahme eine provisorische Abdichtung an verdächtigen Stellen veranlasst und 2004 vorsorglich eine intensive betontechnologische Bauwerksuntersuchung durchführen lassen. Das Gutachten bestätigte, dass die Bausubstanz altersbedingt in einem insgesamt schlechten Zustand ist und neben der Gefahr der Verunreinigung des Trinkwassers auch die Standsicherheit des Bauwerks auf Dauer nicht mehr gegeben ist. Ein Neubau war unausweichlich, zumal sich viele bau-, maschinen- und betriebstechnische aber auch hygienische Anforderungen an einen Trinkwasserspeicher im Laufe der Jahrzehnte geändert haben.

Telefax: Mobil: Telefon:
Telefax: Mobil: Telefon:
Unternehmenskommunikation
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Durlacher Allee 93
76131 Karlsruhe
Video anzeigen
YouTube Video anzeigen?

Bitte beachten Sie die Datenschutzhinweise von YouTube.

Das könnte Sie auch interessieren