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EnBW Regional AG weiht neue Leitstelle Süd in Ravensburg ein

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Moderne Technik und qualifiziertes Personal gewährleisten hohe Versorgungszuverlässigkeit im Süden Baden-Württembergs

Ravensburg. Für rund vier Millionen Euro hat die EnBW Regional AG in Ravensburg eine neue Netzleitstelle errichtet. Diese ersetzt mit modernster Technik die bisherigen Leitstellen Ravensburg und Tuttlingen, die bislang die Mittelspannungsnetze im Bereich der EnBW-Regionalzentren Oberschwaben und Heuberg-Bodensee gesteuert und überwacht haben. Die neue Netzleitstelle ist somit nahezu für das gesamte Stromverteilnetz der EnBW Regional AG im Süden Baden-Württembergs zuständig, aus dem rund 590.000 Netzkunden mit Strom versorgt werden. Auf einer Fläche von fast 9.000 Quadratkilometern erstreckt sich das Gebiet von Ulm bis zum Bodensee und von Oberndorf am Neckar bis zur Iller.

„Die neue Leitstelle Süd hat eine wichtige Aufgabe für die Infrastruktur in der Region. Durch sie ist es möglich, das Netz effizient zu führen und eine zuverlässige Stromversorgung der Kommunen, ihrer Bürger und Gewerbetreibenden sicherzustellen“, sagte Dr. Wolfgang Bruder, Vorstandsvorsitzender der EnBW Regional AG bei der offiziellen Einweihung am Donnerstag, 14. Januar 2010. Die Leitstelle sei vergleichbar mit einem Nervenzentrum, so Bruder weiter, das Tag und Nacht darüber wache, dass der Strom immer zuverlässig an allen Stellen im Versorgungsgebiet zur Verfügung steht. Dabei verwies er auf die hohe Versorgungszuverlässigkeit, die das Stromnetz der EnBW auszeichne. Mit 18,2 Minuten pro Jahr lag dessen durchschnittliche Nichtverfügbarkeit 2008 erneut unter dem Bundesdurchschnitt, der bei 20,7 Minuten lag.

Christian Buchel, Mitglied des Vorstands der EnBW Energie Baden-Württemberg AG und Aufsichtsratsvorsitzender der EnBW Regional AG, unterstrich die strategische Bedeutung der Leitstelle. Er erklärte: „Unser Unternehmen steht für Fortschritt und Wettbewerb im Energiemarkt zum Wohl unserer Kunden.“ Die neue Leitstelle sei ein Sinnbild für Fortschritt und spiele eine wichtige Rolle für das Management der Stromnetze der Zukunft. Diese so genannten ‚Intelligenten Netze’ werden notwendig sein, um die durch die dezentrale Einspeisung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen geänderten Lastflüsse zu steuern. Grundlage dafür seien topmoderne Netzleitstellen.

Die neue Leitstelle Süd in Ravensburg verfügt über zwei so genannte Tandem-Arbeitsplätze; jeweils einen für die Netzgebiete Oberschwaben und Heuberg-Bodensee. Da sie ein gemeinsames Rechnersystem nutzen, kann im Bedarfsfall auch von beiden Tandem-Arbeitsplätzen auf dasselbe Netzgebiet zugegriffen werden. Sie sind jeweils von zwei Mitarbeitern besetzt, die – je nach Situation – an getrennten Aufgaben arbeiten oder sich gegenseitig unterstützen. Jeder dieser Arbeitsplätze ist mit einer fünf mal drei Meter großen Rückprojektionswand ausgestattet. Das gesamte Netz lässt sich darauf wahlweise in Form von schematischen Plänen oder geografisch detailliert wie auf einer Landkarte darstellen. Dabei werden alle wesentlichen Informationen angezeigt: die Standorte der Umspannwerke und Umspannstationen ebenso wie die einzelnen Anlagenteile und Leitungsverläufe. Unterschiedliche Schaltzustände, für Arbeiten spannungslos geschaltete Netzabschnitte sowie gestörte Netzteile werde übersichtlich durch Farben, Formen und Symbole sichtbar gemacht.

Die technische Netzführung stützt sich auf ein umfangreiches Sicherheitskonzept. Das leistungsfähige Mehrrechnersystem besitzt mit seinen Systemredundanzen eine  außerordentlich hohe Verfügbarkeit. Hinzu kommen eine doppelte, unabhängige Stromversorgung und doppelt vorhandene Netzwerkverbindungen. Außerdem ist das zentrale Netzleitsystem auf zwei Standorte verteilt, wobei beide Standorte über die gleiche komplette Informationsanbindung verfügen. Alle fernüberwachten und fernsteuerbaren Netzanlagen sind über zwei unabhängige Übertragungswege mit dem Netzleitsystem verbunden.

Die EnBW hatte bereits vor einigen Jahren damit begonnen, ein neues übergeordnetes Netzführungskonzept für ganz Baden-Württemberg umzusetzen, das der Entwicklung der Leitstellentechnik Rechnung trägt. Den Anfang machte 2005 die Netzleitstelle in Esslingen, das mit top-modernen Systemen für die Zukunft gerüstet wurde. Die neue Leitstelle Süd in Ravensburg ist an das dortige zentrale Netzleitsystem angeschlossen und verfügt über die gleiche moderne Technik und die gleichen innovativen Funktionen wie die Esslinger Leitstelle Mitte. Damit begegnet der Energieversorger nicht zuletzt der stetig steigenden Zahl an Photovoltaik- und anderen durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) geförderte Anlagen, die an das Mittelspannungsnetz angeschlossen werden und den Betrieb eines Stromverteilnetzes immer anspruchsvoller machen.

Zu den wichtigsten Aufgaben der Netzführung zählt die permanente Überwachung des Netzes auf seine Funktionstüchtigkeit und die Steuerung von Zu- und Abschaltungen von Leitungen und Netzanlagen. Ein Team von 17 Mitarbeitern hat im Drei-Schicht-Betrieb die 20.000-Volt-Stromkabel und -Freileitungen mit einer Gesamtlänge von rund 10.000 Kilometern sowie etwa 10.600 Umspannstationen auf ihren Monitoren und Rückprojektionswänden rund um die Uhr im Blick.

Nach dem Prinzip „zentral steuern – dezentral handeln“ werden Schalthandlungen in Zusammenarbeit mit dem vor Ort tätigen technischen Personal durchgeführt. In der Leitstelle Süd wird der aktuelle Lastfluss im Verteilnetz ebenso beobachtet wie die Netzspannung. Drohen an einzelnen Punkten Überlastungen oder Grenzwertüberschreitungen, können die Mitarbeiter beispielsweise durch Umschaltungen unverzüglich Abhilfe schaffen. Netzsicherheitsrechnungen, Schaltungssimulationen sowie ausgeklügelte Warn- und Verriegelungsfunktionen unterstützen das Leitstellenpersonal bei seiner verantwortungsvollen Tätigkeit. Die Mitarbeiter verfügen über langjährige Erfahrung. Zusätzlich qualifizieren sie sich durch regelmäßiges Training und ständige Fortbildung weiter.

Auch andere Netzbetreiber und benachbarte Stadtwerke nutzen die neue Leitstelle Süd. Beispielsweise für die e.wa riss in Biberach und die Technischen Werke Schussental, deren Netzführung im Strombereich und die Störungsrufannahme für Gas und Wasser die EnBW Regional AG übernimmt. Auch das Netz der Stadtwerke Schramberg und Stockach wird von der Leitstelle Süd geführt. Für die Stadtwerke Stockach wird zudem die Störungsrufannahme für Gas und Wasser sowie für ein Parkhaus übernommen.

Oberste Priorität bei einem Stromausfall hat die schnelle Wiederversorgung. Die moderne Technik erlaubt es, jede Störungssituation übersichtlich darzustellen, zu analysieren und die Entstörmaßnahmen vor Ort wirkungsvoll zu unterstützen. Technische und organisatorische Detailinformationen – beispielsweise Anlagendaten und personelle Zuständigkeiten – sind bei Bedarf jederzeit abrufbar. Zuerst wird in der Leitstelle der Fehler erfasst. Durch ferngesteuerte oder auf Anweisung der Leitstelle von den Kollegen vor Ort ausgeführte Schaltungen wird die Fehlerstelle lokalisiert und aus dem Leitungsverbund herausgeschaltet. So können die meisten von einem Stromausfall betroffenen Kunden schnell wieder mit elektrischer Energie versorgt werden. Danach wird umgehend die Reparatur des schadhaften Netzelements eingeleitet. Kurze Wege für erforderliche Umschaltungen und die Störungsbehebung sind dadurch gewährleistet, dass die Betriebsmannschaften der über die Fläche verteilten Bezirkszentren vor Ort präsent sind. Pro Jahr werden etwa 75.000 Schalthandlungen im Mittelspannungsnetz der EnBW Regional AG vorgenommen.

Das komplette Mittelspannungsnetz, das die EnBW Regional AG in Baden-Württemberg betreibt, hat eine Gesamtlänge von rund 30.000 Kilometern. Für die Steuerung und Überwachung dieses Netzes sind derzeit vier Leitstellen zuständig. Neben der Leitstelle Süd in Ravensburg für den südlichen Netzbereich ist die Leitstelle Mitte in Esslingen für die Netze im mittleren Neckarraum, im Nordschwarzwald und in der Landeshauptstadt Stuttgart zuständig. Die nördlich gelegenen Mittelspannungsnetze in den Gebieten der EnBW-Regionalzentren Nordbaden und Neckar-Franken werden heute noch von den Leitstellen Wiesloch und Öhringen gesteuert und überwacht. Bis Ende 2010 sollen diese in der neuen Leitstelle Nord in Heilbronn zusammengeführt sein.

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