Gemeinsame Pressemitteilung: Stadt Freiberg am Neckar und EnBW gründen gemeinsame Gesellschaft zum Vertrieb von Energieprodukten

Freiberg am Neckar. Die Stadt Freiberg am Neckar verstärkt ihre Rolle in der kommunalen Energieversorgung und nimmt die Daseinsvorsorge im Bereich Energie noch stärker in die eigene Hand. Der Freiberger Gemeinderat hat vor diesem Hintergrund die Gründung einer gemeinsamen Vertriebsgesellschaft mit der EnBW beschlossen. Am Dienstag, 17. Juni, fand nun die offizielle Vertragsunterzeichnung durch Bürgermeister Dirk Schaible und Rudolf Zahorka, Beteiligungsmanager der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, statt.

An der neuen Gesellschaft, die unter dem Namen ‚Stadtwerke Freiberg am Neckar Vertriebs-GmbH‘ firmiert, sind der Eigenbetrieb „Städtischer Versorgungsbetrieb Freiberg am Neckar“ mit 50,1 Prozent und die EnBW Kommunale Beteiligungs GmbH mit 49,9 Prozent beteiligt. Gegenstand der gemeinsamen Gesellschaft ist der Vertrieb von Energie und Energiedienstleistungen. Die Zielvorstellung dabei ist, innerhalb der kommenden fünf Jahre 25% der Strom- und Gaskunden in Freiberg durch die Vertriebsgesellschaft zu versorgen. Hierzu soll eine werthaltige, regionale Ökomarke in den Sparten Strom und Gas etabliert werden. Die umfassende Transparenz bezüglich der Herkunft der angebotenen Energie besitzt hierbei hohe Bedeutung.

„Wir wollen unseren Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bieten, neben Wasser undWärme nun auch Strom und Gas aus einer Hand bei einem lokalen Anbieter zu kaufen, der neben fairen Preisen und konsequenter Kundenorientierung auch höchste Ansprüche an die Transparenz bei der Energieerzeugung erfüllt“, erklärte Bürgermeister Dirk Schaible, der den Aufsichtsratsvorsitz der Gesellschaft erhält. „Dafür steht der Stadt Freiberg am Neckar mit der EnBW ein erfahrener Partner in der neuen Gesellschaft zur Seite. Im Herbst wird die gemeinsame Vertriebsgesellschaft ihre Arbeit aufnehmen. Dadurch entsteht lokale Wertschöpfung zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger.“ Parallel dazu strebt die Stadt auch den Ausbau des Engagements im Bereich der regenerativen und dezentralen Energieerzeugung an und wird damit das Ziel der lokalen Versorgung mit lokaler Energie weiter konsequent vorantreiben.

Auch EnBW-Beteiligungsmanager und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Rudolf Zahorka freut sich auf die kommende Zusammenarbeit mit der Stadt Freiberg am Neckar „In der Partnerschaft mit Freiberg können wir die Energiewende in Baden-Württemberg erfolgreich gestalten und aktiv umsetzen. Dies ist eine der zentralen Aufgaben unserer neuen Gesellschaft, die von allen Verantwortlichen nur gemeinsam erfolgreich gelöst werden kann. Hierbei kann die gemeinsame Gesellschaft sowohl von der Erfahrung und dem Know-how der EnBW und der Stadt Freiberg am Neckar profitieren, wie auch vom Verbund der mittlerweile rund 85 kommunalen Stadtwerke und Regionalversorger in Baden-Württemberg mit EnBW-Beteiligung“.

Geplant ist auch, das Strom- und das Gasnetz vom bisherigen Betreiber und Konzessionär, der Syna GmbH, zu übernehmen und hierzu eine weitere Gesellschaft zum Betrieb der Netze zu gründen. Nachdem die technischen Rahmenbedingungen mit dem Netzinhaber geklärt wurden, verzögern sich die weiteren Verhandlungen allerdings. Bürgermeister Dirk Schaible erklärte hierzu, dass es bedauerlich sei, dass die Syna die Aufnahme der Kaufpreisverhandlungen bisher verweigert und mit der Hinhaltetaktik somit die Netzübernahme blockiert. Diese war zum 01.01.2015 geplant, wird nun aber voraussichtlich um ein weiteres Jahr verschoben werden müssen.

Clemens Traugott (EnBW) und Stefan Kegreiß (Stadt Freiberg a.N.) wurden als Geschäftsführer der neu gegründeten Gesellschaft bestellt und werden in den kommenden Wochen und Monaten das Unternehmen aufbauen. Die Gewinnung von Strom- und Gaskunden soll bis zum Ende des Jahres beginnen und die ehrgeizigen Ziele des Unternehmens sollen zügig erreicht werden. Dazu soll ein zentrales Vertriebsbüro als Anlaufstelle für die künftigen Kunden direkt am Marktplatz eröffnet werden.