GKN I kurz vom Netz

Im Block I des Gemeinschaftskernkraftwerkes Neckar kam es während Volllastbetrieb am 11. Februar 2003 um 18:32 Uhr zu einer Abschaltung der Anlage und zum Abblasen von nichtradioaktivem Wasserdampf in die Atmosphäre.

Ursache war das fehlerhafte Schließen eines Frischdampfabsperrschiebers zwischen Reaktorgebäude und Maschinenhaus durch die Fehlanregung eines Vorsteuerventils. Durch den Druckanstieg im abgesperrten Dampferzeuger wurden bestimmungsgemäß der Reaktor und beide Turbinen abgeschaltet. Außerdem kam es zum Ansprechen von Abblaseeinrichtungen des betroffenen Dampferzeugers, wodurch für etwa zwei Minuten nichtradioaktiver Wasserdampf aus dem Sekundärkreislauf in die Atmosphäre abgeblasen wurde. Mit dieser Dampfabgabe waren entsprechende Abblasegeräusche verbunden. Das Verhalten der Anlage war in allen Punkten auslegungsgemäß, weitere Störungen traten nicht auf. Als Fehler wurde eine defekte Ansteuerbaugruppe identifiziert. Die defekte Baugruppe wurde ausgetauscht und danach die ordnungsgemäße Ansteuerung des Vorsteuerventils erfolgreich und ohne Beanstandungen überprüft. Nach Klärung der Störungsursache mit dem Sachverständigen der Aufsichtsbehörde wurde die Anlage noch am selben Abend wieder angefahren.

Die Störung wird der Aufsichtsbehörde als Normalmeldung (N) mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung (INES 0) gemeldet. GKN Block I ist ein Druckwasserreaktor mit 840 Megawatt elektrischer Leistung. Er ging 1976 in Betrieb und hat in diesem Jahr bereits mehr als 740 Millionen Kilowattstunden erzeugt.