GKN II: Defekt an einer Armatur einer Entwässerungsleitung
Im Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) wurde bei einer regelmäßigen Routineprüfung eine Armatur einer Entwässerungsleitung ordnungsgemäß geschlossen und wieder geöffnet. Nach der Prüfung konnte die Armatur aber nicht mehr elektrisch betätigt werden. Ursache war ein defekter Schalter des Antriebsmotors. Nach der Reparatur des Schalters hat die Armatur wieder uneingeschränkt funktioniert. Die Untersuchung vergleichbarer Schalter blieb ohne Befund.
Über Entwässerungsleitungen wird Feuchtigkeit (Kondensat) aus den Dampfleitungen des nicht-radioaktiven Sekundärkreislaufs der Anlage abgeführt. Die Armatur dient bei Bedarf zur Schließung der Entwässerungsleitung. Diese Funktion ist auch bei Ausfall der Armatur durch eine redundante zweite Armatur jederzeit sichergestellt.
Der Betreiber, die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, stuft den Defekt als meldepflichtig ein und ordnet ihn der Kategorie N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zu. Das Ereignis hatte keine Auswirkungen auf Personen, die Anlage oder die Umgebung.
Der Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.395 Megawatt. Die Anlage ging 1989 in Betrieb und hat im Jahr 2005 über elfeinhalb Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.