GKN II: Defekt an einer Elektronikbaugruppe des Reaktorschutzsystems
Im Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) wurde bei einer Routineprüfung in einer von vier Redundanzen des Reaktorschutzsystems erkannt, dass jeweils für Bruchteile von Sekunden fehlerhafte Signale an drei Armaturen gesendet wurden, die daraufhin automatisch verfahren wurden. Als Ursache konnte ein Defekt an einer elektronischen Baugruppe identifiziert werden. Die Armaturen wurden nach einer Überprüfung wieder in die korrekte Stellung gebracht. Die elektronische Baugruppe wurde umgehend ausgetauscht. Eine anschließende Funktionsprüfung war erfolgreich.
Der Betreiber, die EnBW Kernkraft GmbH, hat den Befund fristgerecht der Aufsichtsbehörde gemeldet und ihn vorläufig in die Kategorien N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft. Er liegt damit unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Ereignissen in Kernkraftwerken (INES). Der Befund hatte keine Auswirkungen auf Personen, auf die Umgebung und auf den Betrieb der Anlage.
Der Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.400 Megawatt. Die Anlage ging 1989 in Betrieb und hat im Jahr 2013 rund elf Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.