GKN II: Kurzzeitiges Absinken des Druckhalterfüllstandes nach Abschalten der Anlage

Im Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) ist beim Abfahren der Anlage zur Revision der Füllstand im Druckhalter kurzzeitig unter einen definierten Wert gesunken. Zu diesem Zeitpunkt war die Anlage bereits vom Netz getrennt und der Reaktor abgeschaltet. Wie vorgesehen wurde der Füllstand über automatisch eingeleitete Maßnahmen umgehend wieder angehoben.

Der Druckhalter ist ein Behälter, über den der Druck im Primärkreis der Anlage geregelt wird. Sein Füllstand wird von der automatischen Anlagenüberwachung permanent kontrolliert. Ursache für das Absinken des Füllstandes war die zeitliche Abfolge zweier Maßnahmen, die beim Abfahren der Anlage im Bereich des Primärkreises durchgeführt wurden.

Der Betreiber, die EnBW Kernkraft GmbH, hat das Vorkommnis fristgerecht der Aufsichtsbehörde gemeldet und es vorläufig in die Kategorien N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft. Es liegt damit unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Ereignissen in Kernkraftwerken (INES). Das Vorkommnis hat keine Auswirkungen auf Personen, auf die Umgebung und auf den Betrieb der Anlage.

Der Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.400 Megawatt. Die Anlage ging 1989 in Betrieb und hat im Jahr 2008 rund elfeinhalb Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.