Intelligente Messsysteme: ‚Praxistag‘ im Prüflabor

„Anfassen, entdecken, erleben!“ lautete das Motto eines ‚Praxistages‘ der EnBW zum Umbruch im Mess- und Zählerwesen am 20. April. Vertreter von Netzbetreibern aus ganz Deutschland waren der Einladung nach Karlsruhe gefolgt, um sich über die Qualitätssicherung bei den neuartigen intelligenten Messsystemen (iMSys) auszutauschen. Im Mittelpunkt stand die Demonstration, wie diese Systeme im Prüflabor der EnBW, „auf Herz und Nieren“ getestet werden. Zuvor hatten sich die rund 40 Teilnehmer, vorrangig Prüfstellenleiter und Fachkräfte aus Zähler- oder Meteringbereichen, über die Auswirkungen des neuen Messstellenbetriebsgesetzes ausgetauscht. Die Idee, unter Technikern so einen praxisnahen Dialog zu ermöglichen, lobte beispielsweise Günter Miksch, Gruppenleiter Messstellenbetrieb der Stadtwerke Heidelberg Netze. „Für kleine bis mittlere Stadtwerke wird es sich erwartungsgemäß nicht lohnen, in diese Technik selber zu investieren“. Schon aus Kostengründen sei die Vergabe an einen Dienstleister zu erwägen. Den weiten Weg nicht bereut hatte auch Stephan Plate von der Wesernetz Bremen, der unter anderem Anregungen mitnimmt, wie Prozesse beim Umgang mit den iMSys anzupassen wären. „Für mich war die Veranstaltung sehr hilfreich um abzuschätzen, was wir selbst leisten können und wofür wir zukünftig Dienstleister engagieren sollten.“

Bereits seit rund zehn Jahren beschäftigen sich die EnBW und ihre Tochter Netze BW intensiv mit der Entwicklung der Smart Meter Technologie und der dazu gehörenden Prozesse. „Einen hohen Stellenwert nahm von Beginn an die Kooperation mit industriellen Herstellern von Hard- und Software, aber auch mit anderen Netzbetreibern ein“ erläuterte Jürgen Boda, Leiter Meter- und EDM-Services, die Motivation für den ‚Praxistag'. So seien bereits zwei große Stadtwerke aus dem Südwesten an den Feldtests beteiligt, mit denen sich die EnBW auf das Digitalisierungsgesetz vorbereitet. Die große Resonanz auf den ‚Praxistag‘ habe gezeigt, dass es auf dem Weg in die neue Mess- und Zählerwelt noch viele Unsicherheiten verbunden mit einem enormen Informationsbedürfnis gibt. „Der vertrauensvolle Gedankenaustausch unter Praktikern bestätigt uns zudem, unseren Weg der Kooperationen konsequent weiter zu gehen“.