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Kernkraftwerk Philippsburg: erste Ursachenanalyse

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Karlsruhe. Wie bereits gemeldet, wurde der Block 1 des EnBW-Kernkraftwerks Philippsburg am 24. April 2004 für die jährliche Revision - d. h. umfangreiche Prüf- und Wartungsarbeiten - vom Netz genommen. Bei diesen Arbeiten ist am Sonntag, 25. April 2004, leicht kontaminiertes Wasser in die Kanalisation und von dort in den Altrhein gelangt. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde, das Umweltministerium Baden-Württemberg, wurde über diesen Vorgang am Montag, 26. April 2004, gegen 9:30 Uhr telefonisch unterrichtet. Einen schriftlichen Bericht erhielt die Behörde am 27. April 2004, weitere Informationen werden heute aus Anlass des von der Behörde anberaumten aufsichtlichen Gesprächs folgen. In Verbindung mit einer gründlichen Ursachenanalyse werden weitere Berichte folgen.

Die fehlerhafte Wasserabgabe erfolgte im Zusammenhang mit Arbeiten am Schnellabschaltsystem. Nach dem Abfahren der Anlage wurde für diese Arbeiten der Stickstoffdruck von 160 bar auf den Schnellabschalttanks planmäßig abgebaut. Hierzu wurden die Abspeiseventile geöffnet und der Stickstoff ordnungsgemäß über das Gebäudedach abgeblasen. Auf diesem Weg gelangte anschließend, so die ersten Ergebnisse, auch das Wasser ins Freie.

Ursache ist nach nunmehr vorliegender Analyse, dass aufgrund neuerer Sicherheitserkenntnisse - entgegen der in den vergangenen Jahren geübten Praxis - eine sogenannte Steuerstabantriebspumpe auch während des Stillstands in Betrieb gehalten und nicht abgeschaltet wurde.

Durch eine Ventilfehlstellung, deren Ursache derzeit noch untersucht wird, förderte diese Pumpe unbemerkt Wasser in die Schnellabschalttanks. In der Folge wurden die Tanks überfüllt und es traten maximal 30 Kubikmeter Wasser aus. Durch das Ausschalten der Pumpe konnte der Wasseraustritt unmittelbar gestoppt werden. Der Frage nach der Menge der abgegebenen Radioaktivität wurde umgehend nachgegangen mit dem Ergebnis, dass die Menge bei einem Viertel Prozent des errechneten zulässigen Tageswertes gelegen hat.

Das Ereignis wurde deshalb vom Betreiber als N-Ereignis (Normalmeldung) gewertet, die Behörde daraufhin im Rahmen des üblichen Meldevorgangs am Montagmorgen telefonisch informiert. Die Kritik des baden-württembergischen Umweltministers, Ulrich Müller, an dem Zeitpunkt der Information wird von der EnBW sehr ernst genommen, zumal unser eigener Anspruch nach schnellstmöglicher und maximaler Transparenz verlangt. Vor allem aber gilt es mit Nachdruck, Fehler wie diesen zu vermeiden, was im Getriebe des laufenden Revisionsverfahrens - hier arbeiten bis zu 700 Mitarbeiter von Hersteller- und Spezialfirmen zusätzlich auf der Anlage - im übrigen eine besondere Herausforderung darstellt.

Beruhigend, wenn auch keineswegs befriedigend ist, dass die gesamte mit dem Wasser abgeleitete Aktivitätsmenge mit maximal 1 Mega Becquerel weit weniger als einem Prozent des errechneten zulässigen Tageswertes entspricht. Zum Vergleich: Vorausgesetzt, man würde einen Liter dieses abgeleiteten Wassers trinken, entspräche das etwa der Dosis einer Röntgenaufnahme beim Zahnarzt. Für Menschen draußen wie drinnen hat also zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden. Gleichwohl: die EnBW befriedigt das nicht!

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