Kernkraftwerk Philippsburg: KKP 1 für jährliche Revision vom Netz
Karlsruhe. Der Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP1) wurde für die jährliche Revision am vergangenen Sonntag (01. Mai 2005) planmäßig vom Netz genommen. In den kommenden Wochen stehen umfangreiche Prüf- und Instandhaltungsarbeiten auf dem Programm. "Wir werden in dieser Zeit rund 550 wiederkehrende Prüfungen und gut 1900 Instandhaltungsmaßnahmen durchführen. Hinzu kommt der Austausch des fast 10 Meter langen und 300 Tonnen schweren Generator-Ständermittelteils, das Anfang April mit einem Spezialtransport auf dem Rhein nach Philippsburg gebracht wurde. Dazu kommt der Wechsel von 72 der 592 Brennelemente", teilte Roman Zofka, der Leiter der Anlage (LdA) des Blocks 1, mit.
Neben verschiedenen jährlich wiederkehrenden Arbeiten, wird bei der jetzt anstehenden Revision, routinemäßig der Reaktordruckbehälter wieder einer Druckprobe unterzogen. Viel Arbeit wartet auf die Mitarbeiter auch beim Austausch von 15.200 Kondensatorrohren, alle Rohre aneinander gelegt kämen auf eine Gesamtlänge von ca. 210 Kilometern.
„Wir investieren während der diesjährigen Revision weit über 20 Millionen Euro in den sicheren Betrieb der Anlage“, verdeutlicht Kraftwerksleiter Dr. Hans-Josef Zimmer die wirtschaftliche Bedeutung des Kraftwerks auch für die Region.
Während der Revision wird die Mannschaft des KKP durch zahlreiche Mitarbeiter von anderen Unternehmen unterstützt. "In Spitzenzeiten werden bis zu 1000 Mitarbeiter von Hersteller- und Spezialfirmen in Philippsburg im Einsatz sein", so Dr. Zimmer.
Die Revisionsarbeiten werden vom TÜV als Gutachter des Ministeriums für Umwelt und Verkehr in Baden-Württemberg, der KeTAG (Kerntechnik-Gutachterarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg) und der MPA (Staatlichen Materialprüfungsanstalt, Stuttgart) begleitet. Nach der Abnahme der Arbeiten erteilt das Ministerium für Umwelt und Verkehr in Baden-Württemberg die Genehmigung zum Wiederanfahren der Anlage.
Der Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg ist ein Siedewasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 926 Megawatt. Die Anlage ging 1979 in Betrieb und hat seit der letzten Revision im Frühsommer 2004 knapp sieben Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.