KKP 1: Riss an einem Dichtkegel der Ladeluftkühler-Entlüftungsleitung eines Diesels

Bei einem routinemäßigen Probelauf eines Diesels im Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg haben Mitarbeiter einen Riss an einem Dichtkegel der Ladeluftkühler-Entlüftungsleitung festgestellt. Der Diesel wurde daraufhin von Hand abgeschaltet. Der Kühlwasserverlust war so gering, dass er durch den Vorrat im Ausgleichsbehälter ausgeglichen wurde. Damit war gewährleistet , dass es nicht zu einer Überhitzung und damit zu einer automatischen Abschaltung des Diesels hätte kommen können. Die Funktionsfähigkeit des Diesels war folglich nicht beeinträchtigt. Der Fehler ist vergleichbar mit dem ME 06/2003. Zusätzlich zu damals bereits getroffenen Maßnahmen wurde jetzt der defekte Dichtkegel mit der starren Leitung durch ein flexibles Schlauchstück ersetzt. Hiermit soll die Übertragung von Schwingungen minimiert und damit eine Wiederholung des Fehlers vermieden werden. Das Ereignis hatte keine Auswirkungen auf Personen, die Anlage oder die Umgebung.

Das Ereignis ist meldepflichtig und wird von der EnBW vorläufig in Kategorie N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft. KKP 1 ist ein Siedewasserreaktor mit 926 MW Leistung. Die Anlage ging 1980 in Betrieb und hat im letzten Jahr rund 6,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt.