KKP 2: Befunde an einem Notstromdiesel während der Revision

Im Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 2) wurden am Dieselmotor eines Notstromaggregats zwei Befunde festgestellt. Block 2 befindet sich derzeit in Revision. Die Anlage ist deshalb vorübergehend für zahlreiche Prüf- und Instandhaltungstätigkeiten abgeschaltet.

Bei dem ersten Befund handelt es sich um einen Riss in der Halterung einer Kraftstoffeinspritzdüse. Der Riss führt dazu, dass eine geringere Kraftstoffmenge in den betroffenen Zylinder des Motors eingespritzt wird. In der Gesamtfunktion des Motors ergaben sich bei den bis dahin durchgeführten Probeläufen jedoch keine Auffälligkeiten.

Bei der Aufarbeitung des ersten Befundes wurde darüber hinaus festgestellt, dass mehrere Kraftstoffleitungen des Dieselmotors nicht mit dem vorgeschriebenen Drehmoment montiert sind. Diese Abweichung von den Montagevorgaben hatte allerdings keinen Einfluss auf den auslegungsgemäßen Betrieb des Motors.

Die Ursachen für beide Befunde werden noch näher untersucht. Der Dieselmotor wird im Rahmen der laufenden Revision ausgetauscht.

Notstromaggregate stellen im Anforderungsfall die Stromversorgung der Anlage sicher. Der Block 2 in Philippsburg verfügt über insgesamt acht Notstromaggregate. Die Aggregate sind somit mehrfach redundant vorhanden.

Der Betreiber, die EnBW Kernkraft GmbH, hat beide Befunde fristgerecht der Aufsichtsbehörde gemeldet und sie vorläufig in die Kategorien N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft. Sie liegen damit unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Ereignissen in Kernkraftwerken (INES). Die Befunde hatten keine Auswirkungen auf Personen, auf die Umgebung und auf den Betrieb der Anlage.

Der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.468 Megawatt. Die Anlage ging 1984 in Betrieb und hat im Jahr 2012 rund elf Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.