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1178697180000 | Meldepflichtiges Ereignis

Meldepflichtiges Ereignis: Fehlstellung von Ventilen in der Personenschleuse von KKP 1

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Karlsruhe. Nach Abschluss der Revision von Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP1) ist festgestellt worden, dass zwei Ventile in der Personenschleuse des Sicherheitsbehälters fälschlicherweise gleichzeitig geöffnet waren. Die Ventile dienen dem Druckausgleich in der Personenschleuse. Über die Personenschleuse kann der Sicherheitsbehälter betreten werden. Im Sicherheitsbehälter befinden sich unter anderem der Reaktordruckbehälter, die Zwangsumwälzpumpen und Rohrleitungssysteme. Der Sicherheitsbehälter seinerseits wird von einer weiteren Metallhülle komplett umschlossen. In einen Hohlraum zwischen dem Sicherheitsbehälter und dieser weiteren Metallhülle wird der Überdruck aus der Personenschleuse abgeführt.

Im Rahmen der Leistungssteigerung der Anlage nach dem Revisionsende wurde der Sicherheitsbehälter mit Stickstoff befüllt. Nachdem die Befüllung abgeschlossen war, wurde ein geringer Druckabfall im Sicherheitsbehälter festgestellt. Die unmittelbar eingeleitete Ursachenklärung ergab, dass zwei Ventile in der Personenschleuse in Fehlstellung waren. Die Ursache hierfür wird derzeit noch geklärt. Die Ventile wurden sofort nach Erkennen der fehlerhaften Stellung geschlossen. In der Revision und vor dem Wiederanfahren der Anlage wurde die Funktion der Schleuse bei Routinekontrollen überprüft, jeweils ohne Befund.

Über die Ventile konnte stickstoffhaltige Luft aus dem Sicherheitsbehälter in den Hohlraum zwischen dem Sicherheitsbehälter und der äußeren Metallhülle gelangen. In dem Hohlraum herrscht ständig Unterdruck, weil aus ihm automatisch Luft abgesaugt wird. Dabei werden permanent die Aktivitätswerte der abgesaugten Luft kontrolliert. Nur wenn keine erhöhten Werte gemessen werden, gelangt die Luft durch Filter in den Abluftkamin der Anlage. Andernfalls würde sie in den Sicherheitsbehälter zurückgeführt. Die Messeinrichtung hat während der Ventil-Fehlstellung keine erhöhten Werte gemessen.

Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf Personen, die Anlage oder die Umgebung. Jedoch stuft der Betreiber, die EnBW Kernkraft GmbH, das Vorkommnis als meldepflichtig ein und ordnet es vorläufig der Kategorie E (Eilmeldung) und INES 1 (Abweichung von den zulässigen Bereichen für den sicheren Betrieb der Anlage) zu. Die Aufsichtsbehörde wurde vom Betreiber unmittelbar mündlich und noch am gleichen Tag schriftlich über das Vorkommnis informiert.

Der Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg ist ein Siedewasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 926 Megawatt. Die Anlage ging 1979 in Betrieb und hat im Jahr 2006 über sieben Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.

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