Wie wird aus Müll und Wasser nützliche Energie?
Stuttgart. Aus einfachem Abfall mach wertvolle Fernwärme und Strom – wie das geht, kann man im EnBW-Heizkraftwerk in Stuttgart-Münster live beobachten. Über 2.650 Besucherinnen und Besucher in über 120 Gruppen nutzten in 2016 die Möglichkeit, das Kraftwerk zu besichtigen. „Mit dem Besucherangebot lassen wir uns seit vielen Jahren bewusst in die Karten schauen“, erklärt Betriebsleiter Guido Bauernfeind: „Und das ist keine Einbahnstraße: Wir erklären nicht nur die technischen Abläufe im Kraftwerk, sondern beantworten auch aktuelle Fragen unserer Besucher.“
Ebenfalls auf anhaltendes Interesse stößt die Möglichkeit, das Wasserkraftwerk in Stuttgart-Untertürkheim zu besichtigen – naturgemäß weniger als in Münster, aber doch über 370 Besucher wurden in 2016 gezählt.
Wer Interesse an einem Besuch in einem der EnBW-Kraftwerke hat, kann sich auch im kommenden Jahr im Internet unter www.enbw.com/besichtigungen anmelden oder unter der Telefonnummer 0721 7258-6251 bei der EnBW anrufen.
Hintergrund:
Im Heizkraftwerk Münster werden nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Fernwärme für die Stadt Stuttgart erzeugt. Das Kraftwerk besteht aus einer Abfallverbrennungsanlage mit drei Müllkesseln, einem Steinkohlekraftwerk mit drei Kohlekesseln, drei Dampfturbinen und einer Gasturbinenanlage. Insgesamt verfügt der Standort Stuttgart-Münster über eine elektrische Leistung von über 180 Megawatt und eine Wärmeleistung von rund 450 Megawatt.
Die Kraftwerksanlage in Untertürkheim wurde in den Jahren 1899 bis 1902 gebaut. 1924 wurde eine der ersten und größten sogenannten Kaplanturbinen installiert, deren Hauptkomponenten heute noch in Betrieb sind. Die Architektur des Gebäudes sowie wesentliche Teile des ursprünglichen Maschinen¬parks sind größtenteils erhalten und können vor Ort besichtigt werden. Nach wie vor produziert das Kraftwerk rund sieben Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr.