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EnBW erhält SBTi-Gütesiegel für ihre Klimaschutzziele mit geplantem Kohleausstieg 2028

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Science Based Targets Initiative testiert CO₂-Reduktionsziele der EnBW als konform mit Pariser Klimaschutzabkommen - Klimaneutralitätsziel 2035 bestätigt
EnBW beschleunigt Kohleausstiegspfad
Erfolgreiche Dekarbonisierung hängt entscheidend von politischen Rahmenbedingungen ab
Beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien und Transformation des EnBW-Gasgeschäfts
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Karlsruhe. Die EnBW beschleunigt ihren Transformationspfad vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen: Neben dem Ausstieg aus der Kernenergie im April plant das Unternehmen, bereits 2028 komplett aus der Kohleverstromung auszusteigen, sofern die von der Bundesregierung gesetzten Rahmenbedingungen dies ermöglichen. Die Beschleunigung des Kohleausstiegspfads ist Bestandteil der EnBW-Klimaschutzziele, die jetzt wissenschaftlich durch die anerkannte Science Based Target Initiative (SBTi) geprüft und testiert sind. Demnach sind die EnBW-Reduktionsziele konform mit dem Pariser Klimaschutzabkommen. Sie beziehen die gesamte Wertschöpfungskette der EnBW ein und umfassen alle drei Emissionskategorien (sogenannte Scopes.) Der Reduktionspfad für die eigenen Emissionen (Scopes 1 und 2) entspricht einem 1,5-Grad- Ziel.

SBTi konkretisiert EnBW-Klimaschutzziele – externe Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein

Der EnBW-Vorstandsvorsitzende Andreas Schell: „Weltweit nehmen die Folgen der Klimakrise dramatisch zu. Zugleich haben uns die Entwicklungen im vergangenen Jahr die Vulnerabilität der Energieversorgung eindringlich vor Augen geführt. Die Beschleunigung der Energiewende hin zu emissionsfreien erneuerbaren Energien muss oberste Priorität sein.“ Das SBTi-Gütesiegel unterstütze die EnBW, sämtliche Entscheidungsprozesse zu diesem Ziel im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten. „Dies ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Unternehmens, denn neben dem verantwortungsvollen avisierten Ausstieg aus der Kohle werden wir mit signifikanten Investitionen in eine nachhaltige, sichere und intelligente Infrastruktur vorangehen“, betonte Schell.

Am Ende hänge die konsequente und erfolgreiche Dekarbonisierung entscheidend von den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in Land, Bund und EU ab. Andreas Schell weiter: „Mit dieser Planung zum beschleunigten Kohleausstieg haben wir unsere Ambition formuliert. Wir müssen jedoch anerkennen, dass wir ein Teil der Energiewende sind. Die erfolgreiche Umsetzung der Vorgaben der Bundesregierung, unter anderem zum Ausbau der erneuerbaren Energien, der Übertragungs- und Verteilnetze sowie der notwendigen Gas- und Wasserstoffinfrastruktur, ist Voraussetzung dafür, dass wir unsere Ziele erreichen können.“

Wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität werden früher erreicht

Durch den geplanten vorgezogenen Kohleausstieg beschleunigt die EnBW ihren Weg zur Klimaneutralität im Jahr 2035. So werden wichtige Meilensteine deutlich früher als bislang geplant erreicht: Bereits 2027 wird das Unternehmen seine CO₂-Emissionen um rund 50 Prozent und im Jahr 2030 um rund 70 Prozent gegenüber 2018 reduzieren. Schon 2020 hatte sich die EnBW ein klares Ziel gesetzt: im Jahr 2035 in den Emissionskategorien 1 und 2 klimaneutral zu sein. Die Scopes 1 und 2 umfassen vor allem die Treibhausgasemissionen der eigenen Kraftwerke zur Strom- und Wärmeerzeugung bzw. solche, die bei der Energieverteilung in den Netzen der Tochtergesellschaften entstehen. Ein wichtiges Zwischenziel war damals die Halbierung der klimaschädlichen Emissionen bis 2030 – diese Marke muss nun drei Jahre früher erreicht werden. Bereits 2021 hat sich das Unternehmen der SBTi, einer unabhängigen Initiative von WWF, UN Global Compact, World Resources Institute und CDP, angeschlossen. In diesem Zusammenhang hat die EnBW ihre Klimaschutzziele auch um ein Ziel für die Emissionskategorie Scope 3 (vor- und nachgelagerte Emissionen, also insbesondere Gasbeschaffung und Gasverbrennung bei den Kund*innen) erweitert.

2013 hat die EnBW die Weichen für einen tiefgreifenden Umbau gestellt. Seither hat das Unternehmen nicht nur den Anteil Erneuerbarer Energien an seinen Erzeugungsanlagen von knapp 19 auf über 40 Prozent erhöht. Inzwischen beträgt die installierte Leistung rund 5.400 Megawatt. Parallel dazu hat sich die EnBW von rund 2.700 Megawatt CO₂-intensiver Erzeugung getrennt.

Zukunftsfähige Sicherung der Versorgung über Fuel Switch-Projekte

Zugleich übernimmt die EnBW Verantwortung dafür, auch in einer künftigen Energiewelt mit erneuerbaren Energien disponible Leistung klimafreundlich zur Verfügung zu stellen, um den Bedarf an Strom und Wärme zu jeder Zeit zu decken. Georg Stamatelopoulos, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur: “Ein wichtiger Zwischenschritt zur Verringerung der CO₂-Emissionen und Sicherung der Versorgung sind Fuel Switch-Projekte, also die Umstellung von Strom- und Wärmeerzeugung von Kohle auf zunächst klimafreundlicheres Erdgas und im zweiten Schritt, ab Mitte der 2030er Jahre, auf CO₂ -freie grüne Gase bzw. Wasserstoff. Über den so genannten Fuel Switch erhalten wir zudem bestehende Kraftwerksstandorte und bieten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die über viele Jahre und gerade in den letzten Monaten einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet haben, eine unmittelbare Perspektive vor Ort“, so Stamatelopoulos.

An drei EnBW-Standorten in Altbach/Deizisau, Heilbronn und Stuttgart-Münster hat die EnBW bereits Fuel Switch-Projekte auf den Weg gebracht. Dadurch werden schon bei der Umstellung auf Erdgas die CO₂ -Emissionen dieser Kraftwerke um mehr als die Hälfte gegenüber dem Betrieb mit Steinkohle reduziert. Insgesamt investiert die EnBW im Rahmen dieser Fuel Switch-Projekte rund 1,6 Milliarden Euro in Baden-Württemberg und errichtet Anlagen mit rund 1.500 Megawatt Leistung. „Abhängig vom Ausbau der Erneuerbaren und den Bedarf an disponibler Leistung werden auch weitere Fuel Switch-Projekte überprüft“, so Stamatelopoulos.

Auch bei den weiteren Anlagen wird die EnBW den Weg in eine kohlefreie Zukunft konsequent weitergehen und plant den Ausstieg der verbleibenden, noch im Markt befindlichen Kraftwerke mit rund 2.000 MW Erzeugungskapazität bis zum Jahr 2028 .

Ausbau der Erneuerbaren Energien und Transformation des EnBW-Gasgeschäfts

Zudem treibt die EnBW ihre Investitionen in die Energiewende voran: Seit 2012 hat die EnBW insgesamt rund 17 Milliarden Euro in Energiewendeprojekte in den Bereichen Netze und Erneuerbare investiert, davon rund 6 Milliarden Euro in erneuerbare Energien und rund 11 Milliarden Euro in den Ausbau der Transport- und Verteilnetze.

In den nächsten drei Jahren wird die EnBW weitere rund 6 Milliarden Euro in den Ausbau nachhaltiger Erzeugungsinfrastruktur investieren, vor allem in Windkraft, Groß-Solarparks und die Fuel Switch-Projekte. Hinzu kommen weitere Investitionen in den Ausbau der Netzinfrastruktur. Ende 2025 soll über die Hälfte des Erzeugungsportfolios aus Erneuerbaren Energien bestehen.

Zugleich ist die EnBW eine der Treiberinnen der Wasserstoff-Zukunft für Baden-Württemberg. Der Aufbau einer nationalen Wasserstoffinfrastruktur ist aus Sicht der EnBW von großer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Wirtschaft und zentral für das Erreichen unserer Klimaziele. Die EnBW evaluiert deshalb mit Nachdruck die Möglichkeiten und Chancen von Wasserstoff entlang der gesamten Wertschöpfungskette: von der Erzeugung und dem Handel über den Transport und die Speicherung bis zum Vertrieb. Sie hat bereits viele regionale und lokale Wasserstoffprojekte gestartet, um die Zukunft der Wasserstoffwirtschaft im Realbetrieb zu testen und die H₂-Zukunft für Baden-Württemberg aktiv mitgestalten.

Andreas Schell: „Mit der Zertifizierung durch die SBTi nehmen wir als EnBW unsere Verantwortung zur Erreichung der Klimaschutzziele wahr. Gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wollen wir zum Gelingen der Energiewende beitragen. Von schnelleren Genehmigungsverfahren bis zur rechtzeitigen Bereitstellung von Wasserstoff – wir werden diese Herausforderungen nur in einer gemeinsamen Anstrengung bewältigen.“

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