„Wir gehen in den Dialog mit der Stadt“
Im Mai hatte die EnBW bekannt gegeben, das Projekt „Der neue Stöckach“ aufgrund der aktuellen Situation am Immobilienmarkt zu pausieren. Die beiden Projektleiter Verena Gehrmann-Linnerth und Marco Geis haben mit uns über den aktuellen Stand gesprochen und wir haben gefragt, wie es bezüglich der Partizipation am Stöckach weitergeht.
Herr Geis, es sind einige Wochen ins Land gezogen, nachdem die EnBW mitgeteilt hatte, das Projekt „Der neue Stöckach“ zu pausieren. Was ist seither passiert?
Marco Geis: Wie mit der Stadt Stuttgart und der IBA’27 StadtRegion Stuttgart vereinbart, arbeiten wir derzeit gemeinsam alle noch offenen Punkte ab, um den Bebauungsplan für das Quartier zu erlangen. Alle weiteren Konzepte und Planungen, die für den B-Plan aktuell nicht von Relevanz sind, haben wir intern erst einmal auf Eis gelegt – und zwar so, dass wir mit ihnen zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit weitermachen können.
Marco Geis: Grundsätzlich haben wir bereits im Mai betont, dass wir weiterhin von der Qualität der Entwicklung des Areals überzeugt sind und deshalb die Wiederaufnahme unserer Aktivitäten zu gegebener Zeit anstreben – natürlich in enger Abstimmung mit der Stadt. Sofern die Stadt Stuttgart mit Blick auf eine rasche Umsetzung die Realisierung des Projekts in Eigenverantwortung favorisiert und dazu das Grundstück erwerben möchte, sind wir aber für Gespräche grundsätzlich erst einmal offen. Es werden daher im Sommer erste Gespräche stattfinden, in denen wir in den Dialog mit der Stadt gehen.
Marco Geis: Aktuell ist das Areal in Zwischennutzung durch die Stuttgart Netze. Über weitere, konkrete Zwischennutzungen kann erst nach deren Auszug diskutiert werden. Allerdings gibt es viele Räumlichkeiten, die aufgrund baulicher Vorgaben nicht mehr genutzt werden dürfen, andere wurden natürlich seit Jahren nicht mehr ertüchtigt, da sie für das Projekt „Der neue Stöckach“ ja größtenteils rückgebaut werden sollen. Gleichwohl prüfen wir, wo und wie eine Zwischennutzung möglich wäre.
Verena Gehrmann-Linnerth: Wir haben uns in den vergangenen Wochen sehr viele Gedanken gemacht, wie wir zum aktuellen Zeitpunkt mit dem Thema Partizipation umgehen können. Einerseits haben wir alle das Bedürfnis, nach dem intensiven Prozess der vergangenen Jahre auch weiterhin den Dialog mit der Bürgerschaft fortzusetzen. Das betrifft insbesondere das Team rund um die Partizipation, also Kokonsult und mich selbst. Andererseits stehen wir als Projektteam aktuell gerade selbst vor der Herausforderung, dass wir nichts Neues berichten können und selbst noch nicht wissen, wie die Projektpause genau aussehen kann und wann es weitergeht. Das macht einen sinnvollen Dialog sehr schwierig.
Verena Gehrmann-Linnerth: Genau. Eine ernsthafte Beteiligungsform ist nur dann sinnvoll, wenn es auch eine Gesprächsgrundlage gibt. Und diese fehlt uns aktuell. Deshalb haben wir uns entschlossen, erst einmal mit weiteren Dialogformaten abzuwarten, bis wir neue Perspektiven haben und diese thematisieren können
Verena Gehrmann-Linnerth: Auf gar keinen Fall! Da wir wie eben dargestellt gemeinsam mit der Stadt gerade den B-Plan vorantreiben und alles für eine spätere Wiederaufnahme vorbereiten, sind die bislang eingeflossenen Impulse, Ideen und Partizipationsergebnisse genauso relevant wie zuvor und finden sich weiterhin in allen Konzepten und Planungen wieder. Diese sind nach wie vor eine sehr wichtige Grundlage für das Gesamtkonzept des Quartiers.
Verena Gehrmann-Linnerth: Auch wenn wir unsere Arbeit rund um „Der neue Stöckach“ aktuell stark zurückfahren, sind wir selbstverständlich auch weiterhin da für die Bürgerschaft. Schicken Sie uns eine E-Mail an: dialog@der-neue-stoeckach.de, dann treten wir gerne in Kontakt mit Ihnen. Sobald es Neuigkeiten rund um das Areal gibt, werden wir dies natürlich ebenfalls mitteilen.