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1. Gaskraftwerke tragen zur Versorgungssicherheit bei

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Durch den Ausstieg aus Kohle- und Kernenergie entsteht eine Lücke an regelbarer Leistung, die zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar sein muss. Der Zubau volatiler erneuerbarer Energien kann diese Lücke allein nicht ausreichend decken. Daher sind Gaskraftwerke unmittelbar notwendig, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten. Die Bundesregierung plant daher den Neubau von insgesamt 36 Gaskraftwerken.

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*Die Prognose für die installierte Leistung mit und ohne Gaskraftwerke im Jahr 2035 stammt aus dem Entwicklungsplan der Übertragungsnetzbetreiber. Darin wird vor allem auch die Weiterentwicklung des Stromsektors hin zu einer Verzahnung mit dem Wärme- und Verkehrssektor berücksichtigt.

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Gasturbinenkraftwerke können innerhalb weniger Minuten volle Leistung bringen, daher eignen sie sich vor allem dafür, kurzfristig Spitzenlast abzudecken. Auf dem Weg zu einer Stromversorgung, die überwiegend aus erneuerbaren Energien besteht, werden solche flexibel und schnell einsetzbaren Kraftwerke eine wichtige Rolle spielen. Denn sie tragen dazu bei, die Bedarfslücke zu schließen, die zwischen der Stromnachfrage einerseits und der stark schwankenden Erzeugung aus erneuerbaren Energien andererseits entsteht – etwa bei Windstille und gleichzeitig schwacher Sonneneinstrahlung.

2. Fuel Switch auf Erdgas ist eine notwendige Brückentechnologie

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Gaskraftwerke sind keine temporäre Lösung, sondern fester Bestandteil der deutschen Energiewende. Temporär ist lediglich die Nutzung von Erdgas für diesen Zweck. Das Erdgas wird vom klimafreundlichen Wasserstoff sukzessive ersetzt. Das Gaskraftwerk aber bleibt.

Zudem ist der Fuel Switch für den süddeutschen Raum unbedingt notwendig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die in Norddeutschland erzeugte erneuerbare Energie aus Offshore-Windanlagen und Photovoltaik kann nämlich noch nicht in ausreichendem Maße in den Süden transportiert werden. Gaskraftwerke sind also keine Sackgassentechnologie, sondern eine wichtige Brücke auf dem Weg zum klimaneutralen Energiesystem.

3. Durch Fuel Switch: Mittlere Neckarschiene steigt bis 2026 aus Kohlekraft aus

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Die EnBW hat den Bedarf an disponibler Leistung frühzeitig erkannt und setzt bereits heute Fuel Switch-Projekte um. Insgesamt drei Standorte werden derzeit umgerüstet – an einem vierten Standort wurde die Energieerzeugung bereits von Kohle auf Gas umgestellt. An den Standorten Heilbronn und Altbach/Deizisau sind neue Gaskraftwerke im Bau. Dabei kann die bestehende Infrastruktur, also Anlagen des Bestandskraftwerks, insbesondere der Kühlturm und die Wasseraufbereitung, weiter genutzt werden.

In der Abfallverwertungsanlage Stuttgart-Münster wird der Kohlekessel gegen eine Gasturbinen-Anlage mit zwei Gasturbinen und Abhitzkessel ausgetauscht. Die Fertigstellung dieser drei Umrüstungen ist für 2025 bzw. 2026 vorgesehen und mit einer Investitionssumme von rund 1,6 Mrd. Euro und einer Erzeugungsleistung von ca. 1,5 GW beziffert. Allein durch die beiden Fuel Switch-Projekte in Heilbronn und Altbach/Deizisau wird der Kohleausstieg entlang des gesamten Neckars bereits im Jahr 2026 möglich.

Schon seit 2019 fertiggestellt und am Netz ist das teilweise neugebaute Heizkraftwerk in Stuttgart-Gaisburg. Mit fünf Heizkesseln und drei Gasmotoren erreicht das neue Heizkraftwerk eine Leistung von 205 Megawatt Wärme und 30 Megawatt Strom.

4. Gaskraftwerke bewirken sofortige CO₂-Reduktion

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Die Umstellung von Kohle auf Gas in den Fuel Switch-Projekten der EnBW ermöglicht eine Einsparung von etwa 60 Prozent der CO₂-Emissionen. Dies entspricht einer Einsparung von etwa 3,6 Mio. Tonnen CO₂ pro Jahr. Gaskraftwerke tragen somit sofort zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei.

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Erdgas als Brücke zur Energiewende

CO2-Emissionen der Stromproduktion in Gramm pro Kilowattstunde
* erzeugt aus 100 % erneuerbaren Energien (Quelle: Bundesumweltministerium)
Klimaneutral in zwei Schritten: Von Kohle zu Erdgas, von Erdgas zu Wasserstoff

5. Gaskraftwerke tragen zur Dekarbonisierung des Wärmesektors bei

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Neben klimafreundlicherer Stromerzeugung kann die EnBW mit ihren Gaskraftwerken auch einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen und kostengünstigen Wärmeversorgung bieten. Und das ist dringend nötig, denn der Wärmesektor hat einen höheren Energiebedarf als Stromerzeugung und Verkehr zusammen. Die EnBW plant die Abwärme, die bei der Stromerzeugung in Gaskraftwerken als Koppelprodukt entsteht, als Fernwärme nutzbar zu machen - und das ohne zusätzliche Emissionen zu verursachen.

Gerade für größere Ballungszentren, wie Heilbronn liegt in der Versorgung durch Fernwärme ein riesiges Potential für eine schnelle und volkswirtschaftlich günstige Dekarbonisierung im Wärmesektors.

Fernwärme aus Gaskraftwerken sind eine gute Alternative zu Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen, die zum einen viel Platz benötigen und sich daher im innerstädtischen Gebäudebestand oftmals nicht realisieren lassen und andererseits Wärme aus Solarthermieanlagen überwiegend nur im Sommer zur Verfügung steht.

6. EU legt Standards für Gaskraftwerke fest

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Die EnBW-Gaskraftwerke im Rahmen des Fuel Switch wurden als „taxonomiekonform“ attestiert. In der EU-Taxonomie ist festgelegt, welche Wirtschaftstätigkeiten den EU-Mitgliedstaaten helfen den Klimaschutz umzusetzen. Dass erneuerbare Energien da vorne anstehen, ist unbestritten. Aber auch Gaskraftwerke zählen zur Taxonomie-Verordnung, insoweit sie tatsächlich zum Übergang zur Klimaneutralität beitragen. So hat die EU-Kommission beispielsweise festgelegt, dass Gas etwa bis 2035 aus erneuerbaren Quellen stammen oder niedrige Emissionen haben muss. Die Einhaltung dieser Kriterien wird in den Richtlinien der Europäischen Union festgelegt.

7. Umrüstung auf 100% Wasserstoff ab den 2030er Jahren

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Die Gaskraftwerke der EnBW sind von Anfang an auf den Betrieb mit 100% Wasserstoff ausgelegt. Hierfür sind jedoch bestimmte Rahmenbedingungen erforderlich. Aktuell ist noch unklar, wo Wasserstoff in ausreichenden Mengen produziert werden soll. Außerdem gibt es noch keine politischen Vorgaben, ob auch blauer oder nur grüner Wasserstoff eingesetzt werden kann. Hier muss die Politik die nötigen Rahmenbedingungen vorgeben, damit ein effizienter Markt geschaffen werden kann.

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