L(i)eben, Wohnen, Arbeiten – Vielfalt erreichen!
„Auf Sendung“: Im Rahmen der CSD-Kulturwochen stellte die EnBW Räumlichkeiten auf dem Stöckach-Areal zur Verfügung, in denen mehrere Tage lang das zentrale CSD-Studio eingerichtet war. Von dort aus gingen jeden Tag bis zu drei Live-Streams auf Sendung. Unter dem Motto „L(i)eben, Wohnen, Arbeiten – Vielfalt erreichen!“ diskutierten in einer Sendung auch Vertreter*innen der EnBW, des EnBW Pride-Netzwerks und des Freundeskreises „Vinale“ (Vielfältig nachbarschaftlich leben) über das Quartier „Der neue Stöckach“ sowie die Aktivitäten des EnBW Pride-Netzwerks der EnBW. Moderiert wurde die Sendung von Dirk-Christof Stüdemann, im Immobilienmanagement der EnBW für die Kommunikation zuständig.
Wie wollen wir künftig zusammenleben?
Marco Schwab und sein queerer Freundeskreis fühlen sich im Stuttgarter Osten wohl und wollen möglichst lange dort leben. Die Gruppe wurde über die Bürgerbeteiligung auf den neuen Stöckach aufmerksam, nahm an zahlreichen Veranstaltungen teil und hat sich auch im privaten Kreis mit dem Thema Wohnen auseinandergesetzt. So gründeten die Freund*innen das Netzwerk „Vinale“ (Vielfältig nachbarschaftlich leben) und erstellten ein Konzept zum Wohnen der Zukunft, das sie den Planer*innen des neuen Stöckachs zur Verfügung stellten. „Wirklich sehr interessant sind aus unserer Sicht sogenannte Clusterwohnungen, die private wie auch gemeinschaftliche Flächen für mehrere Personen bieten“, erzählt Marco Schwab und ergänzt: „Für viele von uns stellt sich die Frage, wie sie im Alter zusammenleben und sich gegenseitig unterstützen wollen.“ Auch hier könnten Clusterwohnungen eine ideale Lösung sein. „Wir haben mit großer Wahrscheinlichkeit keine Kinder und wollen im Freundeskreis zusammenleben. Dabei geht es weniger darum, eine große Wohnung zu mieten.“ Vielmehr spiele es eine wesentliche Rolle, im gesamten Quartier willkommen zu sein. „Hier gefällt uns der Ansatz des neuen Stöckachs, in dem zahlreiche Treffpunkte und Orte der Freizeitgestaltung vorgesehen sind und Wert auf Vielfalt gelegt wird. Gerade der nachbarschaftliche Kontakt, das ‚Sich kennenlernen’ ist es, was Vorurteile oder Hemmungen nimmt.“
Vielfalt für den neuen Stöckach
Auch für Verena Gehrmann-Linnerth vom Projektteam „Stöckach“ der EnBW ist der Austausch mit dem Netzwerk „Vinale“ ein Gewinn. „Uns geht es wirklich darum, Vielfalt und ganz unterschiedliche Zielgruppen in das Quartier zu bringen. Hier kann nicht jeder Wunsch erfüllt werden, aber umso mehr wir Input verschiedener Adressaten erhalten, desto mehr können wir auf die unterschiedlichen Bedürfnisse eingehen. Mit ‚Vinale’ erleben wir einen spannenden und konstruktiven Austausch, der uns noch einmal neue Aspekte in unsere Planungen bringt.“ Die EnBW legt großen Wert darauf, ein Quartier zu schaffen, das alle willkommen heißt. Von den rund 800 Wohnungen sollen so beispielsweise 40 Prozent als geförderter Wohnraum geschaffen werden, auch daraus ergibt sich bereits eine gewisse Vielfalt.
Orte der Begegnung
Wichtig sei, dass sich das Areal in die bestehende Nachbarschaft einfüge – auch wenn sich der Stadtteil zwangsläufig durch die Bebauung des Stöckach-Areals verändern werde „Das Gebiet war 120 Jahre lang einer der größten Energiestandorte in der Stadt, auf das Gelände kamen nur die Mitarbeiter*innen. Somit ist der Stöckach ein Stück weit weißer Fleck auf der Landkarte von Stuttgart-Ost“, erklärt Verena Gehrmann-Linnerth. Wichtig sei daher, das Quartier nicht als Mikrokosmos zu sehen, sondern dieses auch in bestehende Systeme zu integrieren. Marco Schwab sieht eine positive Grundstimmung im Stadtteil für das neue Quartier. „Dem Osten fehlt ein Treffpunkt wie der Marienplatz und andere Orte der Begegnung. Durch die intensive Bürgerbeteiligung haben wir das Gefühl, frühzeitig mitwirken zu können, das ist gut.“
Vielfalt auch im EnBW-Konzern
Die Offenheit, die die EnBW dem queeren Netzwerk „Vinale“ entgegenbringt, entspricht der generellen Einstellung des Unternehmens. Seit 2018 gibt es im Konzern ein Pride-Netzwerk, in dem sich Sven Schoengarth von Beginn an engagiert. Das Netzwerk ist seither stetig gewachsen. Mit Aktionen und vor allem auch im regelmäßigen Austausch mit der Konzernspitze soll das „Queersein“ eine vollständige Akzeptanz im gesamten Unternehmen finden. „Viele Menschen haben leider immer noch das Gefühl, ihr ‚Queersein’ im Arbeitsleben zu verstecken“, so Schoengarth. Mithilfe des Netzwerkes soll eine gewisse „Relaxtheit“ hinsichtlich des Themas einkehren. „Hier hilft ungemein, dass unser Vorstand uns in unserem Handeln stärkt, wir erleben eine sehr große Offenheit uns gegenüber, die auch in viele Teams transportiert wird“, sagt der Vertreter des EnBW Pride-Netzwerkes. Auch das Unternehmen profitiere letztlich: So seien Mitarbeiter*innen deutlich leistungsstärker, wenn sie nicht ständig wesentliche Aspekte ihres Privatlebens verheimlichen müssten. Sven Schoengarth: „Genau darum geht es: Wir wollen, dass wir untereinander tolerant und offen sind und sich Jede*r so geben kann, wie er*sie ist. Denn das ist gelebte Vielfalt. Hier sind wir bei der EnBW auf einem wirklich guten Weg.“