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Quartiere planen ohne die Mitsprache der Bürger? Kristina Oldenburg empfand dies schon immer als schwieriges Unterfangen. Doch genauso verliefen Ende der 90er Jahre die meisten Prozesse, die sie als Stadtplanerin kennenlernte. „Eine echte Bürgerbeteiligung fand damals nicht statt“. Gefallen hat ihr das nicht und deshalb wollte es die gebürtige Mainzerin besser machen. Also studierte sie in der Schweiz Mediation für Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung und machte sich 2002 mit ihrem Büro Kokonsult zunächst in Frankfurt, heute in Offenbach selbstständig. „Ich wurde damals belächelt mit meiner Idee, Bürgerprozesse zu entwickeln und zu begleiten“, erzählt Kristina Oldenburg schmunzelnd. Doch der Wunsch nach Mitsprache nahm in der Bürgerschaft immer mehr zu – und ist spätestens seit dem Bahnprojekt Stuttgart 21 aus Planungsprozessen nicht mehr wegzudenken. „Diese Mitsprache ist notwendig“, erklärt Kristina Oldenburg, „wenn Prozesse gut gestaltet sind, entsteht Vertrauen in das Projekt und auch in die Politik.“ Zudem liefere die Bürgerschaft oft gute Ideen, weil sie ihr Viertel und die dortigen Bedürfnisse besser kenne als die Stadtplaner. „Das Zusammenspiel ist für mich daher ganz wesentlich.“

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Corona-Pandemie macht neue Formate erforderlich

Belächelt wird Kristina Oldenburg heute längst nicht mehr. Mit ihrem Team ist sie in vielen Städten unterwegs und betreut seit Ende 2019 auch das Projekt „Der neue Stöckach“. Was sie hier besonders reizt? „Ich bin ehrlich fasziniert vom Anspruch der Nachhaltigkeit. Dieser ist hier so konsequent formuliert, dass ich wirklich glaube, er wird bis zur Realisierung durchgezogen.“ Die unterschiedlichen Sichtweisen der Bürgerschaft zu moderieren und mithilfe einer guten Kommunikation zu vermitteln, das ist stets die Herausforderung für Kristina Oldenburg. Doch nun ist mit der Corona-Pandemie eine Situation entstanden, die auch für die routinierte Powerfrau neu ist. Eine Bürgerbeteiligung wie bisher ist derzeit nicht möglich. „Also müssen wir umdenken“, sagt Kristina Oldenburg und erzählt, wie sie mit ihrem Team spannende Module für die nächste Bürger-Werkstatt zum neuen Stöckach entwickelt hat. Diese findet am 20. Mai digital im Netz statt, zugleich erhalten Bürger auf Wunsch eine sogenannte „Bürgerbeteiligung to Go“ nach Hause.

Auf neue Abenteuer einlassen

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Alle müssten sich auf Neues einlassen, erklärt die Moderatorin und wünscht sich, dass die Bürgerschaft auch online aktiv dabeibleibt und der Austausch durch eine gute Kommunikation fortgeführt wird. „Seien Sie offen für Neues und lassen Sie uns gemeinsam das Abenteuer einer neuen Art der Bürgerbeteiligung wagen“, macht Kristina Oldenburg Mut. Und sie ergänzt: „Das wird sicher anders als bisher, aber gleichfalls gut.“

Kristina Oldenburg ist Geschäftsführerin von KOKONSULT by Kristina Oldenburg und verantwortet beim Projekt "Der neue Stöckach" den Bereich der Bürgerbeteiligung.

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