Das Stöckach Aktions-Kit: „Beteiligung2go“
Wie stellen Sie sich ein Leben am neuen Stöckach vor? Wie sieht Ihr Alltag aus? Was zeichnet Ihren privaten Bereich aus? Und wo befindet sich Ihr Lieblingsplatz? Diese und andere Fragen konnten Sie im vergangenen Jahr mithilfe des sogenannten Aktions-Kits beantworten. Wir hatten Sie im Rahmen der „Beteiligung2go“ gebeten, in die Rolle einer Person zu schlüpfen, die in Zukunft am neuen Stöckach leben und/oder arbeiten wird. Dabei wollten wir von Ihnen wissen, an was es dem neuen Stöckach aus Sicht der zukünftigen Bewohner*innen auf keinen Fall fehlen darf.
In den vergangenen Wochen haben wir die Vorschläge der Teilnehmer*innen ausgewertet. Diese fließen in die weiteren Planungen rund um den Bebauungsplan ein.
Im Folgenden geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Ideensammlung. Dabei liegt der Fokus der Ergebnisse auf der qualitativen Ebene.
Wer lebt/arbeitet am neuen Stöckach?
Um sich im Rahmen der „Beteiligung2go“ in die Rolle einer am Stöckach lebenden Person hineinzuversetzen, standen den Teilnehmer*innen acht sogenannte Personas zur Auswahl. Personas repräsentieren Bedürfnisse einer Zielgruppe und stehen beispielhaft für eine soziale Durchmischung, die wir am neuen Stöckach anstreben. Zudem konnte eine individuelle Person als zukünftigen Bewohner*in des neuen Stöckachs kreiert werden. Bei den Teilnehmer*innen des Aktions-Kits waren vor allem die vorgegebenen Personas „Marvin“ und „Louisa“ (s. Bildergalerie) beliebt.
Besonders beliebt bei den Teilnehmer*innen ist das im Siegerentwurf vorgesehene Kulturzentrum. Zugleich wünscht sich ein Viertel ein kulturelles Angebot im Quartier. Die Teilnehmer*innen regen beispielsweise Lesungen, kleine Konzerte oder einen Kulturtalk im Kulturzentrum an.
Die Teilnehmer*innen wünschen sich einen Gemeinschaftshof, in dem man sich treffen, entspannen oder einen Kaffee trinken kann.
Raus ins Grüne und wenn möglich ganz nah: Gerade die Gemeinschaftsgärten des Siegerentwurfs werden als Bereicherung gesehen. Die Teilnehmer*innen freuen sich auf das gemeinsame Gärtnern, das nicht nur ein Stück weit Selbstversorgung mit sich bringen kann, sondern vor allem das soziale Miteinander stärkt. Auch Dachgärten sehen die Teilnehmer*innen als wünschenswert an.
Der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs (Architekten-Netzwerk tong+) wird derzeit mit Blick auf den Rahmen- und Bebauungsplan zum neuen Stöckach überprüft und überarbeitet.
(M)ein Lieblingsplatz am Stöckach
Wo halten sich die gewählten Charaktere besonders gerne im neuen Quartier auf? Beispielhaft haben wir den Teilnehmer*innen den Plan des Siegerentwurfs zur Verfügung gestellt. Im Laufe der Überarbeitungen wird es hierbei jedoch zu einigen Änderungen kommen – uns ging es daher besonders um Orte und Aktivitäten an sich. Beliebt sind besonders Gemeinschaftsflächen, aber auch Begegnungsstätten. Als Lieblingsplätze kristallisierten sich das Kulturzentrum, die Campuspromenade sowie Gemeinschaftsgärten heraus.
Die Teilnehmer*innen schätzen eine Vielfalt an Aktivitäten innerhalb des Quartiers – so beispielsweise Yoga im Ruhehof, gemeinsames Gärtnern, der Café-Besuch oder das gemütliche Lesen im Garten.
Was darf am neuen Stöckach keinesfalls fehlen?
Bei den Teilnehmer*innen des Aktions-Kits lässt sich feststellen: Zum jetzigen Zeitpunkt sind besonders neue Wohnformen, Begegnungsorte sowie Gemeinschaftsflächen gefragt, ohne die eigene Privatsphäre ganz aufgeben zu wollen. Zudem schätzen die Teilnehmer*innen kurze Wege zur Bäckerei, Friseursalon oder Einkaufsläden innerhalb des Quartiers und in die Stadt, die sie zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen können.
Vielen Dank an alle, die uns ihre Aktions-Kits zurückgeschickt haben. Insgesamt gingen sehr fantasievolle und detaillierte Beschreibungen unserer Personas ein, die dadurch in unseren Köpfen ein Stück weit lebendig und greifbarer wurden. Die Methode an sich ist auch für uns eine andere, ganz neue Art des qualitativen Feedbacks. Die Resonanz und die Anregungen, die wir erhalten haben, bestätigen viele unserer Ansätze. Diese sind aber auch für die künftigen Bewohner*innen wertvolle Ergebnisse. Insgesamt geben uns die Erkenntnisse aus dem Aktions-Kit wertvolle Anhaltspunkte für die weitere Arbeit und fließen zudem in das Nutzungskonzept ein.