Was ist deine Stelle bei der EnBW
Julia Ich bin Projektleiterin in der Forschung und Entwicklung. Mein Fokus liegt auf nachhaltiger Wasserstoffproduktion und der damit einhergehenden Infrastruktur, vor allem gekoppelt an Offshore Wind.
Wie bist du zur EnBW gekommen?
Julia: Ich habe bereits im Bereich der Wasserstofferzeugung promoviert, allerdings auf Licht-getriebenen Prozessen. Da ich die Thematik spannend und wichtig finde, wollte ich die Entwicklung im Bereich Wasserstoff weiter aktiv mitgestalten. Meine Forschungskolleg*innen schilderten positive Eindrücke von EnBW-Mitarbeiter*innen, was mich dann darin bestärkte, mich auf eine passende ausgeschriebene Stelle zu bewerben.
Wie sah dein bisheriger Karriereweg innerhalb der EnBW aus?
Julia: Ich bin seit Beginn vor ca. 3 Jahren vor allem als Projektleiterin in der Forschung und Entwicklung für das vom BMBF geförderte Projekt „H2Mare“ tätig. Innerhalb der 3 Jahre haben sich aber meine Verantwortlichkeiten erweitert, und es sind weitere Themen inkl. Onshore Projekte dazu gekommen. Ich habe zudem einige Weiterbildungskurse absolviert und habe eine Handvoll Abschlussarbeiten mit unterschiedlichen Universitäten ausgearbeitet und betreut.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus? Was sind die Hauptaufgaben deiner Position?
Julia: Ein typischer Tag ist schwer zu definieren, da ich wechselweise von daheim und im Büro arbeite oder häufiger auf Dienstreisen bin. Das schließt dann auch Arbeit an anderen Standorten ein, z. B. bei meinen Kolleg*innen in Hamburg. Mein Arbeitstag setzt sich dabei im Wesentlichen aus verschiedenen Tätigkeiten zusammen. Das ist zum einen Büroarbeit, wozu klassische Managementaufgaben, Meetings und E-Mails zählen. Zum anderen ist Kreativität notwendig, um zusammen mit Kolleg*innen und Partner*innen neue Lösungen/Konzepte zu entwickeln und im Folgenden auch zu überprüfen, ob diese aus verschiedenen Perspektiven (wie wirtschaftlich, technisch, regulatorisch, umwelttechnisch) eine gute Möglichkeit darstellen. Zudem sind Vor-Ort-Termine wie Konferenzen und Projekttreffen ein wichtiger Bestandteil, um sich mit anderen auszutauschen, da in Projekten meist einige Unternehmen und Forschungseinrichtungen mitbeteiligt sind. So können verschiedenste Erfahren und Perspektiven vereint werden und wir arbeiten gemeinsam an einer Lösung.
In einem Projekt erfolgt zuerst eine Analyse, was es schon auf dem Markt gibt, das sinnvollerweise in unsere Technologiekonzepte implementiert werden könnte. Darauf aufbauend folgt die Lösungssuche für noch offene Fragestellungen, die auch vielschichtige Gespräche mit Partner*innen beinhalten. Dies ist am Beispiel Wasserstoff leicht zu erklären: Er soll z. B. zur langfristigen Speicherung der fluktuierenden erneuerbaren Energie eine wichtige Rolle einnehmen. Aber es gibt noch offene Fragen dabei, z. B. ob und wie er direkt offshore erzeugt werden könnte oder wie er unter Berücksichtigung starker Fluktuationen der offshore Stromerzeugung am sinnvollsten eingesetzt wird. Deshalb untersuchen wir, wie geeignete Lösungen aussehen könnten, da es bisher noch keine offshore Wasserstoffproduktion im großen Maßstab gibt.
Gab es einen besonderen Moment oder ein Projekt bei der EnBW, der/das dir im Gedächtnis geblieben ist?
Julia: Besonders im Gedächtnis sind für mich u. a. die Besuche von Analgen vor Ort, wie z. B. Elektrolyseure oder ein Prüfstand für Rotorblätter geblieben. Die Größe der Anlagen wird einem richtig bewusst, wenn man direkt davorsteht und diese nicht nur virtuell oder theoretisch plant. Das ist sehr beeindruckend.
Mit welchen Abteilungen oder Teams arbeitest du eng zusammen? Wie ist die Zusammenarbeit organisiert?
Julia: Ich arbeite neben meiner Abteilung viel mit anderen Bereichen zusammen, die je nach aktuellen Fragestellungen variieren können. Häufig spreche ich derzeit z. B. mit Kolleg*innen aus den Bereichen Portfolioentwicklung, Technik oder Betrieb über Fragestellungen Rund um offshore-Thematiken, die für die offshore Wasserstofferzeugung und die Meeresumgebung von Relevanz sind.
Worin siehst du die größte Herausforderung in deinem Job? Auch in Bezug auf die Energiezukunft?
Julia: Wir entwickeln neue Möglichkeiten, Wasserstoff und mögliche Folgeprodukte direkt offshore zu erzeugen, was es so bisher noch nicht gibt. Deshalb müssen neue Lösungen gefunden werden und viele Dinge bedacht werden, um z. B. mögliche Auswirkungen richtig einschätzen zu können, bevor eine Anlage tatsächlich gebaut wird. Gelingt uns dies, haben wir die Möglichkeit dazu beizutragen, die Energieversorgung in Deutschland auch in Zukunft zu sichern, und dies auf nachhaltige Art und Weise.
Welche Fähigkeiten oder Qualifikationen sind in deinem Bereich besonders wichtig?
Julia: Die wichtigsten Fähigkeiten / Qualifikationen sind Motivation (engagierte Personen), aktiv die Energiewende vorantreiben zu wollen, analytisches, kritisches und kreatives Denken, auch über den eigenen Tellerrand hinaus sowie eine strukturierte Arbeitsweise und vor allem Teamfähigkeit.
An welchen Projekten arbeitest du aktuell und was macht diese besonders spannend?
Julia: Ich arbeite aktuell im H2Mare Projekt, welches ein vom BMBF gefördertes Wasserstoffleitprojekt ist zur Erzeugung von offshore Wasserstoff und Folgeprodukten wie Methanol oder Ammoniak direkt in einem Offshore Windpark. Auf See herrschen beste Bedingungen zur Erzeugung erneuerbaren Stroms, welcher dazu benötigt wird. Die direkte Herstellung von grünem Wasserstoff in Offshore Anlagen aus Windenergie ohne Netzanbindung kann die Kosten gegenüber der Erzeugung an Land deutlich senken. Darüber hinaus widmet sich H2Mare auch übergeordneten Fragestellungen wie Sicherheits- und Umweltaspekten, Wertschöpfungsketten sowie Infrastrukturanforderungen. Faszinierend finde ich, dass so viele verschiedene Personen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammen an einer Lösung arbeiten, wie die Energieversorgung der Zukunft aussehen kann und dazu neue Wege gehen.
Was macht deine Arbeit bei der EnBW deiner Meinung nach besonders?
Julia: EnBW ist ein großes Unternehmen, bei welchem zu fast allen Fragestellungen Expert*innen vorhanden sind, sodass zusammen mit hoch spezialisierten und motivierten Kolleg*innen Themen mit hoher Komplexität und thematischer Diversität bearbeitet werden können. Dies ermöglicht mir auch, dass ich so immer wieder meinen Horizont erweitern kann und gleichzeitig an einer grünen Energieversorgung der Zukunft arbeite.
Wie wichtig sind dir persönlich Nachhaltigkeit, erneuerbaren Energien und die Arbeit an einer grünen Zukunft?
Julia: Mir ist wichtig, dazu aktiv beizutragen, um diese grüne Zukunft zu erreichen. Deswegen habe ich bereits auf dem Thema der Wasserstoff-Erzeugung promoviert und verfolge es jetzt beruflich weiter. Aber auch privat versuche ich z. B. so viel wie möglich mit dem Fahrrad oder der Bahn zu erledigen.-
Wenn du ein*e Berufseinsteiger*in oder Bewerber*in wärst, was würdest du gern über die/deine Arbeit bei der EnBW wissen?
Julia: Ich finde es faszinierend, zusammen mit vielen motivierten und netten Kolleg*innen an der Energiewende zu arbeiten. Zudem bietet EnBW eine individuell anpassbare Homeoffice-Büro Regelung, und es gibt einige sportliche Angebote für Mitarbeiter*innen wie Fitnesskurse, Fitnessstudios oder Sportgruppen.
Wenn du deinen Job mit drei Worten beschreiben müsstest, welche würdest du nennen?
Julia: Flexibel (für mich), abwechslungsreich (von der Arbeit), spannend.