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1494318503000 | Investorenmitteilung

EnBW-Chef Mastiaux: „Wir werden unsere Ziele für 2020 erreichen und stellen heute schon die Weichen für die langfristige Zukunft“

Fortschritte beim Umbau trotz schwierigem Jahr 2016 / Ergebniswende für 2017 als ambitioniertes Ziel / Neue Wachstumsfelder im Bereich Infrastruktur identifiziert
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Karlsruhe. Trotz eines sehr schwierigen Jahres 2016 ist die EnBW bei ihrem Umbau weiter vorangekommen. Diese positive Zwischenbilanz zur Halbzeit der Strategie EnBW 2020 zog EnBW-Chef Frank Mastiaux auf der heutigen Hauptversammlung vor rund 2.000 Aktionären: „Das Jahr 2016 hat uns durch sehr niedrige Strompreise und hohe einmalige Sonderbelastungen im Bereich Kernenergie finanziell extrem belastet. Trotz dieser großen Herausforderungen sind wir mit unserem Umbau unverändert auf Zielkurs. Wir haben uns vorgenommen, im laufenden Jahr den Ergebnisrückgang mindestens zu stoppen – mit dem Ehrgeiz, 2017 die Ergebniswende zu schaffen. Und wir sind zuversichtlich, unsere Umbau- und Ergebnisziele für 2020 zu erreichen. Deshalb stellen wir auch jetzt schon die Weichen für unsere Weiterentwicklung nach 2020.“

Portfolioumbau auf Kurs

Am deutlichsten zeigen sich die Erfolge des Portfolioumbaus beim Ausbau der Windenergie: Im Bereich Offshore folgt nach den beiden Ostsee-Windparks „EnBW Baltic 1“ und „EnBW Baltic 2“ mit „Hohe See“ in der Nordsee bereits das dritte große Projekt. Zwei weitere große Windparks, „He Dreiht“ und „Albatros“, stehen schon in den Startlöchern. Mastiaux: „Mitte April haben wir uns gegen einen extrem starken Wettbewerb durchgesetzt und den Zuschlag für den 900 Megawatt starken Windpark ‚He Dreiht‘ in der Nordsee erhalten. Er gehört zu den weltweit ersten Offshore-Windparks ohne Förderung und ist damit ein Meilenstein des deutschen Offshore-Ausbaus. In seiner gestrigen Sitzung hat der EnBW-Aufsichtsrat zudem die finale Bau- und Investitionsentscheidung für ‚Albatros‘ getroffen.“ „Albatros“ (112 Megawatt) wird nun gemeinsam mit dem bereits beschlossenen Offshore-Windpark „Hohe See“ (497 Megawatt) gebaut. Und auch die Entwicklung des Windausbaus an Land ist erfreulich. „Bis Ende 2016 hatten wir onshore eine Leistung von 336 Megawatt in Betrieb und haben uns Genehmigungen für den Bau von 205 Megawatt in diesem Jahr gesichert. Wir werden 2017 im Durchschnitt mehr als ein Windrad pro Woche in Betrieb nehmen“, so Mastiaux weiter. Mit diesen Aktivitäten zählt die EnBW inzwischen zu den Top 3-Entwicklern und -Betreibern von Onshore-Windparks in Deutschland.

Ein weiterer wichtiger Teil des EnBW-Umbaus ist die Optimierung der konventionellen Erzeugung und der Rückbau der Kernkraftwerke. Alle fünf Kernkraftwerke der EnBW befinden sich bereits in unterschiedlichen Stufen des Rückbauprozesses, und auch unwirtschaftliche konventionelle Erzeugungsleistung wird schrittweise reduziert. Seit 2014 wurden in Summe 1.617 Megawatt konventionelle Erzeugungsleistung in die Reservekraftwerksverordnung überführt bzw. zur Stilllegung angemeldet, weitere 880 Megawatt an Kohlekraft wurden veräußert.

Im Vertrieb wurde in den vergangenen zwei Jahren die Wettbewerbsfähigkeit weiter gesteigert und die Marktposition mit einer neuen Generation von Produkten verbreitert. Hierzu zählt etwa der erfolgreiche Start von EnBW solar+, einer Kombination aus Photovoltaikanlage und Batteriespeicher mit intelligenter Steuerung, und ein kräftiger Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. Bis zum Jahresende wird die EnBW mit 119 Standorten komfortables Schnell-Laden vom Ruhrgebiet bis zur Schweizer Grenze anbieten.

Im Verteilnetz wurden mit Investitionen von nahezu einer halben Milliarde Euro weitere dezentrale Erzeugungsanlagen in das Versorgungssystem integriert und durch den Einsatz intelligenter Technik die Versorgungssicherheit erhöht. Zudem können Kunden ihren Hausanschluss oder den Trafo heute einfach per Mausklick bestellen.

Ergebnis 2016 trotz guter Fortschritte durch KFK-Kompromiss geprägt

„Alle Aktivitäten zahlen zielgerichtet auf die Strategie EnBW 2020 ein“, betont Mastiaux. „Die konsequente Strategieverfolgung und eine gute operative Performance prägen unser finanzielles Ergebnis. Aber auch das schwierige Umfeld und vor allem die Umsetzung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs fordern leider ihren Tribut im Zahlenwerk.“ So konnte die EnBW im vergangenen Geschäftsjahr 2016 zwar wie erwartet ein operatives Ergebnis von 1,94 Milliarden Euro erzielen. Die Umsetzung des Gesetzespakets zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung führte jedoch zu einem auf die Aktionäre der EnBW entfallenden Konzernfehlbetrag in Höhe von 1,8 Milliarden Euro.

Um trotz des angespannten Umfelds weitere Investitionen und damit Wachstum gewährleisten zu können, wird die EnBW weiterhin mit hoher finanzieller Disziplin wirtschaften. So wird bis zum Jahr 2020 über Effizienzmaßnahmen ein Gesamtbetrag von 1,4 Milliarden Euro nachhaltig eingespart. Des Weiteren haben sich Vorstand, Führungskräfte und Mitarbeiter darauf verständigt, für die nächsten Jahre auf umgerechnet 6,3 Prozent ihres Einkommens zu verzichten. Gleichzeitig wird für das Geschäftsjahr 2016 keine Dividende ausgeschüttet.

Energiewende tritt in eine neue Phase – Strategieerweiterung über 2020 hinaus

Frank Mastiaux: „Nach unserer Überzeugung tritt die Energiewende jetzt in eine neue Phase, die weitere große Veränderungen mit sich bringen wird. Wir sehen andere als die bisher vorwiegend energiepolitischen und regulatorischen Treiber, nämlich: Markt, Technologie und neue Wettbewerber. Hinzu kommen Kunden mit hohem Anspruch und digitale Geschäftsmodelle. Diese ‚Energiewende Teil 2‘ wird die Marktteilnehmer vor ganz neue Herausforderungen stellen.“ Elektrifizierung und Digitalisierung prägen zunehmend die industrielle Entwicklung und verändern das Kundenverhalten. In der Folge wachsen Energie- und Infrastrukturthemen zusammen, wie heute bereits am Beispiel der Elektromobilität deutlich erkennbar ist.

Neue Geschäftsfelder im Bereich Infrastruktur

Vor diesem Hintergrund bleiben erneuerbare Energien sowie die Transport- und Verteilnetze auch über 2020 hinaus wichtige Schwerpunkte eines zukünftigen Energiesystems und damit auch des EnBW-Geschäfts. Gleichzeitig werden Infrastrukturaspekte immer wichtiger. Hier wird sich die EnBW künftig – auch außerhalb des Bereichs Energie – kräftig engagieren. Allein in den nächsten zehn Jahren wird der Infrastrukturmarkt um rund 50 Prozent auf ein Investitionsvolumen von 150 Milliarden Euro wachsen – sowohl innerhalb des Energiesystems als auch in angrenzenden Sektoren. Im effizienten Aufbau, dem professionellen Management und dem sicheren Betrieb komplexer Infrastruktursysteme liegt eine Kernkompetenz der EnBW. „Wir werden im Infrastrukturmarkt diejenigen Themen herausfiltern, in denen wir unsere industriellen Kernkompetenzen zum Einsatz bringen können“, so Mastiaux. „An diesem Wachstumsmarkt werden wir mit unserem Know-how im Bau und Betrieb von kritischer Infrastruktur teilhaben. Dafür stellen wir bereits jetzt die Weichen.“

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