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Top-Themen 2021

Dekarbonisierung

Braunkohleausstieg ist besiegelt
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Im Februar haben wir in Berlin den öffentlich-rechtlichen Vertrag zum Braunkohleausstieg zwischen Bundesregierung und Kraftwerksbetreibern mitunterzeichnet. Zuvor war das Risiko möglicher Schadenersatzforderungen der Mibrag AG als Braunkohlelieferantin ausgeräumt worden. Für uns bedeutet der Vertrag, dass der einzige Braunkohleblock des Konzerns, der Block S des Kraftwerks Lippendorf, spätestens Ende 2035 ohne Entschädigung stillgelegt wird.

Wir haben uns als Unternehmen das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden und stehen hinter dem übergeordneten Ziel des Kohleausstiegs.

Georg Stamatelopoulos, Vorstand der EnBW

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Planungssicherheit für Mitarbeiter*innen

Im Rahmen der Braunkohle-Verhandlungen hatten wir angeboten, den Block – dann gegen Entschädigung – auch früher als 2035 stillzulegen. Die Bundesregierung wählte jedoch den jetzt festgeschriebenen Weg für die Anlage: längere Laufzeit, aber dafür keine Entschädigung, wie sie andere Betreiber für ihre Kraftwerke erhalten. „Der jetzt vereinbarte Zeitplan bringt Planungssicherheit für den Standort Lippendorf, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für uns“, erklärte Georg Stamatelopoulos, der den Vertrag für die EnBW unterzeichnete. Der Block S des Kraftwerks Lippendorf im Landkreis Leipzig hat eine elektrische Leistung von 875 Megawatt (netto) und ist der letzte verbliebene Braunkohle-Block der EnBW. Die Betriebsführung liegt bei der LEAG AG, der auch der zweite Block der Anlage gehört.

Block 7 des Rheinhafen-Dampfkraftwerks Karlsruhe wird stillgelegt
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Der Ausstieg aus der Kohle wird fortgesetzt: Kohle-Kraftwerksblock RDK 7 wird bis Mitte 2022 zur Stilllegung angemeldet.

Wir wollen bis 2030 die CO₂-Emissionen um mindestens 50 Prozent reduzieren und sie bis 2035 auf Netto-Null senken. Seit 2013 haben wir uns bereits von neun konventionellen Kraftwerksblöcken getrennt und parallel die Wind- und Solarenergie mit heute insgesamt 4.900 MW installierter Leistung ausgebaut.

Georg Stamatelopoulos, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungs-Infrastruktur der EnBW

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Das letzte Wort hat die Bundesnetzagentur

RDK 7 ist ein Steinkohle-Kraftwerksblock, der 1985 mit einer elektrischen Leistung von 517 Megawatt und bis zu 220 Megawatt Fernwärmeleistung in Betrieb genommen wurde. Die geplante Außerbetriebnahme des Blocks wird bis spätestens Sommer 2022 bei der Bundesnetzagentur und dem zuständigen Übertragungsnetzbetreiber angezeigt werden. Die Bundesnetzagentur entscheidet nach Prüfung durch den Übertragungsnetzbetreiber abschließend, ob der Kraftwerksblock stillgelegt werden kann oder zeitlich befristet aufgrund von Systemrelevanz unter die Netzreserveverordnung fällt.

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Belegschaft bei Stilllegung abgesichert

Maschinenhaus mit Turbine im Block 8 des Rheinhafen-Dampfkraftwerks Karlsruhe (RDK8) der EnBW

Wenn RDK7 endgültig stillgelegt wird, greift für die 90 Mitarbeiter*innen am Standort eine Regelung, die mit Verdi und den Betriebsräten vereinbart wurde und den sozialverträglichen Ausstieg aus der Kohleerzeugung regelt. Die Vereinbarungen reichen von einem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen über Maßnahmen zur Qualifizierung bis hin zu Altersteilzeitmodellen.

Fuel Switch-Projekte machten Standorte langfristig klimaneutral
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2021 stand für uns ganz im Zeichen des Kohleausstiegs. So stellten wir für mehrere Kraftwerke Pläne zum klimafreundlichen Umbau vor. Zentraler Bestandteil der Erneuerungen ist die Fuel Switch Technologie.

Es gibt keine andere Technologie, die in so kurzer Zeit einen so hohen Beitrag zur CO₂-Einsparung leisten kann.

Andreas Pick, bei der EnBW verantwortlich für „Fuel Switch“-Projekte

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Stuttgart-Münster: Emissionen senken, neue Technologien erproben

Rund 60 Prozent weniger CO₂-Ausstoß als bei einer vergleichbaren Anlage und erheblich weniger Luftschadstoffe vor Ort – das sind aus unserer Sicht die größten Pluspunkte des geplanten Umbaus des Heizkraftwerks Stuttgart-Münster. Dort könnten gasbefeuerte Turbinen ab 2025 die vorhandenen Kohlekessel ersetzen. Einen weiteren Beitrag für Klima- und Umweltschutz könnte eine neuartige Großwärmepumpe leisten. In einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Modellprojekt soll sie die Restwärme aus dem Kühlwasser der Stromerzeugung und der Müllverbrennung zur Energiegewinnung nutzen. Genehmigung und endgültige Investitionsentscheidung vorausgesetzt, könnte der Bau der neuen Anlagen im ersten Quartal 2023 beginnen.

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Heizkraftwerk Heilbronn: Eine Million Tonnen CO₂ pro Jahr weniger

Für das Heizkraftwerk in Heilbronn haben wir den Kohleausstieg bis 2026 anvisiert. Die Pläne sehen den Betrieb einer emissionsarmen Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage) auf Erdgasbasis vor, die schon in fünf Jahren den jetzigen Kohleblock ablösen könnte. Erdgas ist in Heilbronn aber nur für eine Übergangszeit als Brennstoff vorgesehen. Durch Beimischung von Wasserstoff oder anderen grünen Gasen kann die CO₂-Bilanz sukzessive weiter verbessert werden. Das anvisierte Ziel ist die Umstellung auf eine hundertprozentige Verbrennung von klimaneutralem „grünen“ Gas – wie Wasserstoff – ab Mitte der 2030er Jahre. Die endgültige Entscheidung über das Projekt wird nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens gefällt.

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Kraftwerk Altbach/Deizisau: Fuel Switch perspektivisch mit grünen Gasen

So könnte die Gas- und Dampfturbinenanlage der EnBW in Altbach/Deizisau aussehen.

Im Oktober stellten wir den Gemeinderäten in Altbach und Deizisau unsere Pläne zum Bau einer GuD-Anlage vor, die das dortige Kohlekraftwerk ersetzen soll. Sie soll über eine elektrische Leistung von bis zu 750 Megawatt und eine Wärmeleistung von rund 170 Megawatt verfügen und könnte in fünf Jahren die bestehenden Kohleblöcke ablösen. In der neuen Anlage wäre die Stromproduktion mit 63 Prozent weniger CO₂-Ausstoß verbunden. Bei einer geplanten Erzeugung von etwa 4,5 Mio. MWh Strom könnte das Projekt jährlich etwa 2,9 Mio. Tonnen CO₂ einsparen. Zunächst soll die Energieerzeugung in Altbach/Deizisau mit klimafreundlichem Erdgas sichergestellt werden, bis ausreichend Wasserstoff oder andere grüne Gase verfügbar sind.