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1265704200000 | Investorenmitteilung

Ergebnisentwicklung in 2009 insgesamt robust / Wirtschaftskrise hinterlässt Spuren bei Absatz, Umsatz und Konzernüberschuss

Vorläufige Geschäftszahlen 2009:
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EnBW optimiert Erzeugungsportfolio und plant bis 2012 Investitionen in Höhe von 7,9 Milliarden Euro

Karlsruhe. Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG konnte im Geschäftsjahr 2009 ein insgesamt robustes Ergebnis erwirtschaften, das in Teilen aber auch deutlich von der allgemeinen Wirtschaftskrise geprägt wurde. So verringerte sich der Stromabsatz der EnBW im Zuge des konjunkturbedingten Produktionsrückgangs bei Teilen der Industriekunden um insgesamt 8,3 Prozent auf 119,7 Milliarden Kilowattstunden. Der Gasabsatz blieb im Berichtsjahr mit 65,8 Milliarden Kilowattstunden ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 69,8 Milliarden Kilowattstunden (-5,7 Prozent). Nachdem der Gasabsatz im ersten Quartal 2009 aufgrund des kalten Winters noch leicht gestiegen war, konnte im weiteren Jahresverlauf das Absatzniveau nicht gehalten werden. Gründe hierfür waren ebenfalls die Auswirkungen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie höhere Temperaturen zum Jahresende 2009. Die Intensivierung des Wettbewerbs im Gasbereich und damit verbunden eine spürbar zunehmende Diversifizierung des Gasbezugs bei Großkunden hat zu diesem Rückgang beigetragen.

In Folge des Absatzrückgangs sank im Berichtsjahr auch der Umsatz insgesamt um 4,5 Prozent auf nunmehr 15.564,2 Millionen Euro. In den beiden Geschäftsfeldern Strom und Gas entwickelten sich die Umsätze rückläufig. Dagegen konnte die EnBW den Umsatz im Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen um 5,0 Prozent erhöhen. Mit einem Anteil von 79,6 Prozent ist der Strombereich unverändert das umsatzstärkste Geschäftsfeld der EnBW, gefolgt vom Gasbereich mit einem Umsatzanteil von 15,8 Prozent und dem Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen mit 4,6 Prozent.

Positives Gegensteuern führt zu konstantem Adjusted EBIT

Dieser überwiegend durch den Konjunkturverlauf verursachten rückläufigen Absatz- und Umsatzentwicklung konnte die EnBW auf der Ergebnisseite jedoch erfolgreich gegensteuern. So erwirtschaftete sie ein operatives Ergebnis vor Ertragsteuern, Finanz- und Beteiligungsergebnis (Adjusted EBIT) in Höhe von 1.793,9 Millionen Euro und konnte damit ihr Ergebnis vom Vorjahr bestätigen.

Innerhalb der einzelnen Geschäftsfelder entwickelte sich das jeweilige Adjusted EBIT uneinheitlich. Im Geschäftsfeld Strom konnten durch Handelsaktivitäten wie beispielsweise durch in den Vorjahren abgeschlossene Terminkontrakte, durch Erträge aus Derivaten sowie durch höhere Erträge aus der Bereitstellung von Regelenergie die Erzeugungsmarge verbessert und damit das Adjusted EBIT um insgesamt 5,1 Prozent gesteigert werden. Mit diesen positiven Ergebniseffekten konnten Belastungen wie zum Beispiel aus der Wiedervermarktung konjunkturbedingt nicht abgesetzter Strommengen an Industrie- und Weiterverteilerkunden, aus der Einspeisung von Windenergie, erhöhte Kosten für Verlustenergie, höhere Aufwendungen für die Netzanbindung von Offshore-Windparks sowie höhere EEG-Bezugskosten im Vertrieb kompensiert werden. Im Geschäftsfeld Gas reduzierte sich unter anderem wegen des Absatzrückgangs das Adjusted EBIT um 21,1 Prozent. Im Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen nahm das Adjusted EBIT um 13,9 Prozent ab.

Das neutrale EBIT verbesserte sich auf Konzernebene deutlich von -325,7 Millionen Euro auf 95,4 Millionen Euro. Höhere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen konnten im Berichtsjahr Belastungen aus Abschreibungen auf das Vorratsvermögen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte bzw. Wertberichtigungen im Kraftwerksbereich in Höhe von 116,5 Millionen überkompensieren. Diese Abschreibungen wurden vorsorglich getätigt, nachdem sich im Berichtsjahr Erkenntnisse ergeben haben, dass vertragliche Vereinbarungen möglicherweise nicht erfüllt werden. Derzeit werden sämtliche Aspekte im Zusammenhang mit diesen Verträgen geprüft.

„Die Wirtschaftskrise hat zu Mehrbelastungen des operativen Ergebnisses in Höhe von 166 Millionen Euro geführt. Dass wir dennoch ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erreichen konnten, ist Folge der operativen Stärke der EnBW und zeigt auch, dass wir dort, wo möglich, unternehmerisch erfolgreich gegensteuern konnten. Insbesondere durch die deutliche Verbesserung unserer Erzeugungsmarge konnten wir so negative Entwicklungen kompensieren und ein insgesamt zufriedenstellendes Jahresergebnis erreichen,“ so Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender der EnBW.

Der Adjusted Konzernüberschuss bezogen auf die Gewinnanteile der Gesellschafter der EnBW AG verringerte sich im Vorjahresvergleich um 219,7 Millionen Euro auf 879,1 Millionen Euro. Ursache hierfür waren vor allem ein nur geringfügig gestiegenes Beteiligungsergebnis von 221,2 Millionen Euro (+1,8 Prozent zum Vorjahreswert) sowie ein um 285,8 Millionen schlechteres Finanzergebnis, welches aus höheren Zinsaufwendungen in Folge des Investitionsprogramms der EnBW sowie geringeren Ergebnissen aus dem Verkauf und der Bewertung von Wertpapieren resultiert.

Investitionen mit 4.374,1 Millionen Euro auf Rekordniveau

Mit 4.374,1 Millionen Euro hat die Gesamtinvestitionssumme der EnBW ein Rekordniveau erreicht und lag um 2.969,9 Millionen Euro höher als noch im Vorjahr. 3.064,7 Millionen Euro entfallen dabei auf Finanzinvestitionen. Wesentliche Positionen waren hier der Erwerb des 26-prozentigen Anteils an der EWE Aktiengesellschaft, die Anteilserwerbe an den Kraftwerken Lippendorf und Bexbach, das Joint Venture mit der Borusan Holding und dem damit verbundenen Bau eines Windparks in der Türkei sowie der Kauf von Onshore-Windparks in Deutschland.

1.309,4 Millionen Euro der gesamten Investitionen entfielen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Davon wurden 1.006,4 Millionen Euro im Geschäftsfeld Strom getätigt. Wesentliche Projekte sind hier der Bau des Steinkohlekraftwerks RDK 8 in Karlsruhe, der Neubau des Wasserkraftwerks Rheinfelden, Offshore-Windanlagen sowie Restrukturierungsmaßnahmen und Kapazitätserweiterungen der Höchstspannungsnetze. Im Fokus der Aktivitäten im Geschäftsfeld Gas stand insbesondere der Baufortschritt des Gasspeichers Etzel. Im Geschäftsfeld Energie- und Umweltdienstleistungen lag der Investitionsschwerpunkt im Bau eines Ersatzbrennstoffkraftwerks in Eisenhüttenstadt.

Die Desinvestitionen im Jahr 2009 betrugen insgesamt 204,4 Millionen Euro und gehen unter anderem auf den Verkauf der Gegenbauer Holding zurück.

Erzeugungsportfolio optimiert

Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender der EnBW: „Die Investitionen werden sich auszahlen. Unsere in 2009 erworbenen Kraftwerkskapazitäten sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg unseren Kraftwerkspark zu optimieren und unsere Erzeugungslücke zu schließen. Dies ist für die EnBW strategisch bedeutsam und entsprechend gehen wir auch in 2010 diesen Weg auf Basis unserer soliden Finanz- und Vermögenslage konsequent weiter. Dabei freut es uns besonders, dass auch die Rating-Agenturen unserer Strategie vertrauen und unser A-Rating bestätigt haben.“

„Zum Jahresbeginn 2010 hat die EnBW nochmals ihre Kraftwerksleistung erhöht, so dass wir binnen weniger Monate unsere in Deutschland verfügbaren Kraftwerkskapazitäten um rund 2000 Megawatt erweitern konnten. Wichtig sind uns dabei auch die Erneuerbaren Energien, die wir in den kommenden Jahren sukzessive ausbauen werden. So hat neben der traditionellen Wasserkraft auch die Windkraft einen festen Platz im Energiemix der EnBW. So konnten wir in 2009 unsere Windkraftkapazitäten im Bereich Windkraft Onshore signifikant erhöhen und werden diese in den kommenden Wochen von 28 Megawatt auf 133 Megawatt weiter steigern. Der nächste Schritt folgt voraussichtlich noch dieses Jahr mit der Inbetriebnahme des ersten kommerziellen Offshore-Windparks in der deutschen Ostsee,“ so Dr. Hans-Josef Zimmer, Vorstand Technik der EnBW.

Solide Finanz- und Vermögenslage ist Grundlage weiteren Wachstums

Für die Jahre 2010 bis 2012 plant die EnBW Investitionen in Höhe von insgesamt 7,9 Milliarden Euro. Davon sind unter anderem 1,5 Milliarden Euro für den weiteren Ausbau der konventionellen Erzeugung und die gleiche Summe von 1,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Erneuerbaren Energien eingeplant. Für den Ausbau des Gasgeschäfts Midstream sind 1,6 Milliarden Euro sowie für weitere Wachstumsprojekte in Deutschland und im Ausland 1,0 Milliarden veranschlagt. Mit 0,4 Milliarden Euro soll der Geschäftsbereich der Energiedienstleistungen sowie das Contractinggeschäft gestärkt werden und 2,0 Milliarden Euro sind für Investitionen in den Erhalt und die Optimierung des Bestandsgeschäfts geplant.

Der Operating Cashflow stieg 2009 gegenüber dem Vorjahr um 60,3 Prozent auf 2.443,4 Millionen Euro. Grund hierfür ist, dass im Berichtsjahr die Vermögenswerte und Schulden aus operativer Geschäftstätigkeit um 212,7 Millionen zurückgegangen sind. Diese Veränderung resultiert im Wesentlichen aus Sicherungsleistungen für Termingeschäfte, die im Vorjahr 2008 noch zu einer Belastung des Operating Cashflows geführt hatten.

Bedingt durch die Umsetzung des Investitionsprogramms stiegen die Nettoschulden auf 9.172,0 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote lag zum Jahresende 2009 bei 18,5 Prozent und erhöhte sich damit um 1,4 Prozentpunkte im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreswert.

Im Zuge der Wachstumsinvestitionen hat die EnBW auch die Zahl ihrer Mitarbeiter erhöht. Zum Jahresende 2009 beschäftigte die EnBW insgesamt 21.124 Mitarbeiter (ohne Auszubildende) und damit 623 bzw. 3,0 Prozent Mitarbeiter mehr als zum Jahresende 2008. 70,6 Prozent dieser Mitarbeiter sind in Baden-Württemberg, 25,3 Prozent im weiteren Bundesgebiet und 4,1 Prozent im Ausland tätig.

Auf einen Blick
EnBW-Konzern *
2009
2008
Veränderung in %
EnBW-Konzern *
Umsatz
EnBW-Konzern *
Strom
Mio. €
2009
12.388,8
2008
12.736,4
Veränderung in %
- 2,7
EnBW-Konzern *
Gas
Mio. €
2009
2.453,1
2008
2.881,2
Veränderung in %
- 14,9
EnBW-Konzern *
Energie- und Umweltdienstleistungen
Mio. €
2009
722,3
2008
687,8
Veränderung in %
+ 5,0
EnBW-Konzern *
Außenumsatz gesamt
Mio. €
2009
15.564,2
2008
16.305,4
Veränderung in %
- 4,5
EnBW-Konzern *
Adjusted EBITDA
Mio. €
2009
2.615,3
2008
2.595,6
Veränderung in %
+ 0,8
EnBW-Konzern *
EBITDA
Mio. €
2009
2.748,2
2008
2.540,1
Veränderung in %
+ 8,2
EnBW-Konzern *
Adjusted EBIT
Mio. €
2009
1.793,9
2008
1.793,9
Veränderung in %
+ 0,0
EnBW-Konzern *
EBIT
Mio. €
2009
1.889,3
2008
1.468,2
Veränderung in %
+ 28,7
EnBW-Konzern *
Adjusted Konzernüberschuss **, ***
Mio. €
2009
879,1
2008
1.098,8
Veränderung in %
- 20,0
EnBW-Konzern *
Konzernüberschuss **, ***
Mio. €
2009
768,2
2008
879,3
Veränderung in %
- 12,6
EnBW-Konzern *
Ergebnis je Aktie aus Adjusted Konzernüberschuss **, ***
2009
3,60
2008
4,50
Veränderung in %
- 20,0
EnBW-Konzern *
Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss **, ***
2009
3,15
2008
3,60
Veränderung in %
- 12,5
EnBW-Konzern *
Operating Cashflow
Mio. €
2009
2.443,4
2008
1.523,9
Veränderung in %
+ 60,3
EnBW-Konzern *
Free Cashflow **
Mio. €
2009
1.292,1
2008
404,5
Veränderung in %
+ 319,4
EnBW-Konzern *
Investitionen **
Mio. €
2009
4.374,1
2008
1.404,2
Veränderung in %
+ 311,5
Energieabsatz des EnBW-Konzerns
2009
2008
Veränderung in %
Energieabsatz des EnBW-Konzerns
Strom
Mrd. kWh
2009
119,7
2008
130,5
Veränderung in %
- 8,3
Energieabsatz des EnBW-Konzerns
Gas
Mrd. kWh
2009
65,8
2008
69,8
Veränderung in %
- 5,7
Mitarbeiter des Konzerns ****
31.12.2009
31.12.2008
Veränderung in %
Mitarbeiter
Anzahl
21.124
20.501
+ 3,0
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* Vorläufige Zahlen.
** Die Zahl der Vergleichsperiode wurden angepasst.
*** Bezogen auf die Gewinnanteile der Gesellschafter der EnBW AG.
**** Anzahl der Mitarbeiter ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und männliche Beschäftigte.

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