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Erfolgreiche Projektarbeit

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Der erfolgreiche Abbruch der Kühltürme ist das Ergebnis einer über vierjährigen intensiven Projektarbeit, bei der die EnBW Kernkraft GmbH umfassende fachliche Expertise eingebunden hat. Da die EnBW Kernkraft GmbH auch den sicheren Betrieb und Rückbau der EnBW-Kernkraftwerke verantwortet, legt sie grundsätzlich sehr großen Wert auf die sichere Planung und Durchführung jeglicher Arbeiten an ihren Standorten, weil dies Teil ihrer Sicherheits- und Unternehmenskultur ist. Diese hohe Priorisierung des Themas Sicherheit war maßgeblich für alle Planungsarbeiten und insbesondere auch für die Durchführung des Sprengabbruchs der beiden Kühltürme.

So wurde von der EnBW Kernkraft GmbH beispielsweise das in der Kerntechnik übliche „Mehr-Augen-Prinzip“ in einem Maße auf den Sprengabbruch übertragen, das in diesem konventionellen Bereich sonst – auch rein rechtlich – weder notwendig noch normalerweise vorgesehen ist. Im Ergebnis hat die EnBW direkt und indirekt einen großen Teil des im deutschsprachigen Raum verfügbaren Sachverstands für Sprengabbrüche in das Projekt integriert und dafür gesorgt, dass mehrere, sich gegenseitig kontrollierende und beratende Sprengexperten mit jahrelanger Erfahrung tätig wurden. Das gesamte Sprengkonzept wurde aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Fachgebieten heraus umfassend beleuchtet und alle organisatorischen wie technischen Aspekte waren einer fortlaufenden Bewertung unterzogen. Darüber hinaus wurde das gesamte Vorhaben durch unabhängige Sachverständige im Auftrag des Umweltministeriums Baden-Württemberg überwacht.

Die nachfolgende Grafik illustriert die fachliche und aufsichtliche Konstruktion des Sprengabbruchs im engeren Sinne.

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Organigramm der Projektbeteiligten
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Die EnBW ist stolz auf die sehr gute Arbeit ihres Projektteams und der zahlreichen eingebundenen Unternehmen und Experten. Letzteren sind die nachfolgenden Erläuterungen gewidmet.

Für das Abbruchprojekt hat die EnBW das renommierte Abbruchunternehmen Max Wild beauftragt. Neben dem Sprengabbruch selbst war die Max Wild GmbH auch für viele der vorbereitenden Arbeiten rund um die Kühltürme zuständig und war mit den Restarbeiten auf dem Baufeld, wie beispielsweise dem Abbruch der Kühlturmfundamente, betraut. Für die operative Durchführung der Sprengung der beiden Kühltürme wurde – durch das ausführende Abbruchunternehmen Max Wild – das Unternehmen Reisch Sprengtechnik beauftragt, das seit über 30 Jahren Erfahrungen im Bereich der Spreng- und Abbruchtechnik hat. Als Sprengberechtigte nach §7 des Sprengstoffgesetzes fungierten Eduard Reisch und Richard Lankes, die neben der Erstellung des Sprengkonzepts beispielsweise auch die Arbeitsabläufe für eine sichere Durchführung der Sprengarbeiten auf der Baustelle verantworteten. Für die Zündanlage war Michael Hick von der Firma Austin Powder verantwortlich. Die umfangreichen Unterlagen zur Abbruchstatik wurden im Auftrag der Firma Reisch vom öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen Dr. Rainer Melzer vom Planungsbüro für Bauwerksabbruch Melzer erstellt, der ein ausgewiesener Experte für das Einsturzverhalten von Kühltürmen und der durchgeführten Fallrichtungssprengung ist.

Auf Wunsch der EnBW hat das ausführende Abbruchunternehmen Max Wild noch ein zweites Sprengunternehmen, die Richard Liesegang GmbH & Co. KG, beauftragt. Der für dieses Unternehmen tätige Sprengmeister Michael Schneider war als begleitend prüfender Sprengberechtigter im Projekt damit beauftragt, die gesamten Ausführungsunterlagen, alle vorbereitenden Tätigkeiten auf der Baustelle sowie die Durchführung des Sprengabbruchs zu begleiten und zu kontrollieren. Zu den Aufgaben des begleitend prüfenden Sprengberechtigten gehörten auch das Verfassen von zahlreichen Zwischenberichten, die Kommentierung und Prüfung von Ausführungsvorschlägen sowie die Begleitung und Überwachung der Bohr- und Ladearbeiten.

Zusätzlich zum begleitend prüfenden Sprengmeister auf Seiten von Max Wild waren auch weitere, direkt im Auftrag der EnBW prüfende Spreng- und Abbruchexperten tätig. Zu nennen sind hier insbesondere die beiden begleitend prüfenden, öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen Martin Hopfe von der Thüringer Sprenggesellschaft für den Bereich Abbruchssprengung und Gerd Vogel vom Sachverständigenbüro Vogelfür den Bereich Zündtechnik. Beide haben die Erstellung des Sprengkonzepts, die vorbereitenden Arbeiten und die Durchführung der Sprengung intensiv begleitet und geprüft. Die Kontrolle aller Projektschritte erfolgte selbstverständlich nicht nur durch die begleitende Prüfung von Berichten, sondern auch auf der Baustelle vor Ort. Zudem war Dr. Ulf Lichte vom Sachverständigenbüro Lichte als erfahrener Experte und Gutachter im Bereich Erschütterungen für die EnBW im Einsatz. Weiterhin hat die Firma Wölfel das Projekt mit ihrer Expertise in den Bereichen Schwingungen und Erschütterungen unterstützt. Das Unternehmen ZPP Ingenieure war in die Planung des gesamten Sprengabbruchs involviert und lieferte zusätzlich grundlegende Berechnungen im Bereich der Kühlturmstatik. Das Ingenieurbüro Dr. Hutarew & Partner war im Projekt für die technische und fachliche Schnittstellenkoordination verantwortlich.

Hinzu kam die behördliche Überprüfung des gesamten Sprengabbruchs durch die zuständige Gewerbeaufsichtsbehörde (Landratsamt Karlsruhe) und das Umweltministerium Baden-Württemberg, das – wie bereits erwähnt – zusätzliche unabhängige Sachverständige beauftragt hatte. Diese unabhängigen Gutachter waren nicht nur für die aufsichtliche Prüfung der zahlreichen sprengtechnischen und baustatischen Unterlagen zuständig, sondern sie haben auch die vorbereitenden Abbrucharbeiten vor Ort kontrolliert und den Sprengabbruch selbst begleitet.