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Umsetzung des Abbruchs

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Der Sprengabbruch der beiden Kühltürme am Standort Philippsburg erfolgte am 14. Mai 2020. Eine Sprengung ist für Kühltürme dieser Größe eine übliche Abbruchmethode. Es handelt sich um ein weltweit bewährtes und sehr sicheres Verfahren. Allein in Deutschland wurde der Sprengabbruch von Kühltürmen bereits mehr als 50 Mal erfolgreich praktiziert. Neben formalen Schritten waren im Vorfeld der Sprengung einige technische und logistische Arbeiten erforderlich. Beispielsweise wurden – nach der Einrichtung von Baustellen und Lagerflächen – die Einbauten der Kühltürme ausgebaut sowie die Zu- und Ablaufbauwerke der Kühltürme abgebrochen.

Für die umgesetzte „Fallrichtungssprengung“ wurden im Vorfeld des Abbruchs sogenannte „Fall- und Vertikalschlitze“ in die Kühlturmschalen eingebracht. Mit ihnen wurde gewährleistet, dass die Türme bei der Sprengung unter Nutzung ihres Eigengewichts in sich zusammenfallen. Zudem wurden an einzelnen Kühlturmstützen sowie im Bereich der Fall- und Vertikalschlitze an zuvor genau definierten Stellen zahlreiche Löcher gebohrt, die mit Sprengladungen befüllt wurden. Bei der gezielten Sprengung am 14. Mai 2020 entstand in Kombination mit den angebrachten Schlitzen ein sogenanntes „Sprengmaul“, das die Kühltürme jeweils kontrolliert in die geplante Richtung fallen ließ. Gegen 06:05 Uhr fiel wie geplant zunächst der Kühlturm des ersten Kraftwerksblocks in sich zusammen und nur wenige Sekunden später der Kühlturm des zweiten Blocks. Beide Türme kamen – wie vorgesehen – an Ort und Stelle auf dem Boden auf. Der Abbruch verlief jederzeit sicher. Diese Grafikabfolge verdeutlicht, wie eine Fallrichtungssprengung abläuft.

Für das Abbruchvorhaben waren mehrere, sich gegenseitig kontrollierende und beratende Spreng- und Abbruchexperten mit jahrelanger Erfahrung tätig. Die fachliche Begleitung und Umsetzung gingen dabei weit über den geforderten, üblichen Standard bei Sprengungen hinaus. Wie innerhalb des Projektes ein sehr hohes Maß an Sicherheit und gegenseitiger Kontrolle erreicht werden konnte, ist hier nachzulesen.

Durch die intensive Vorbereitung des Abbruchs wurde schließlich sichergestellt, dass der Sprengabbruch mit sehr hoher Präzision ablief. Dies lässt sich gut daran ablesen, dass die Bruchstücke der Kühltürme jeweils wie vorgesehen im Bereich ihrer Fundamente niedergingen und verblieben, so dass es praktisch keine Streuung des Materials gab. Die auf dem Kraftwerksgelände gemessenen Erschütterungen lagen deutlich unterhalb dessen, wofür die kerntechnischen Anlagen am Standort Philippsburg ausgelegt sind. Weitere Messungen außerhalb des Kraftwerksgeländes belegen, dass die Erschütterungen auch in der Umgebung weit unterhalb dessen lagen, was als relevanter strenger Schwellenwert für denkmalgeschützte Gebäude von der deutschen DIN-Norm vorgegeben wird. Zur Veranschaulichung: Selbst ein nur ca. 25 Meter vom nächstgelegenen Kühlturm entferntes Bürogebäude auf dem Kraftwerksgelände wies nach dem Abbruch keinerlei Schäden auf. Die durch den Sprengabbruch entstandene Staubwolke hatte sich bereits wenige Minuten nach der Sprengung aufgelöst und blieb auf die engere Umgebung begrenzt. Insgesamt kamen die beteiligten Experten nach dem Sprengabbruch sehr schnell zu der Erkenntnis, dass der gesamte Vorgang mustergültig abgelaufen ist.

Die entstandenen Schutthaufen waren sehr niedrig, weil die Türme innen hohl waren und das Abbruchmaterial damit nur ein vergleichsweise kleines Volumen aufwies.

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Die durch die Sprengung entstandene Staubwolke ist im linken Bereich des Bilds nur noch klein zu sehen und hatte sich nach wenigen Minuten komplett aufgelöst.