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Funktion der Kühltürme während der Stromproduktion

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Ein Kernkraftwerk besteht aus einem nuklearen und einem konventionellen Teil. Für den konventionellen Teil ist Vorsorge getroffen, dass er nicht mit Radioaktivität in Verbindung kommt. Die Kühltürme am Standort Philippsburg gehörten jeweils zum konventionellen Teil der beiden Kraftwerke KKP 1 und KKP 2. Der Kühlkreislauf, in den die Kühltürme jeweils eingebunden waren, zirkulierte völlig getrennt von den anderen Kreisläufen des Kraftwerks.

Obwohl die Kühltürme zum konventionellen Teil des jeweiligen Kraftwerks gehörten, hatte die EnBW vor dem Abbruch durch geeignete Messungen nochmals nachgewiesen, dass die beiden Bauwerke frei von Kontamination sind. Diese Nachweise wurden auch vom baden-württembergischen Umweltministerium und seinen Gutachtern geprüft und bestätigt.

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So funktionierten die Kühltürme

1. Kühlwasserzulauf, 2. Kühlwasserverteilung / Rieselplatten, 3. Tropfenabscheider, 4. Kühlturmtasse, 5. Kühlwasserablauf, 6. Luftstrom, 7. Kühlturmschlot

Kernkraftwerke sind – genauso wie Kohle- und Gaskraftwerke – sogenannte Wärmekraftwerke. Die erzeugte Wärme wandelt Wasser in heißen Dampf um. Der Dampf wiederum wird auf Turbinen geleitet, die einen Generator antreiben, der die Bewegungsenergie in Strom umwandelt. Der Dampf gibt im Anschluss seine Restwärme an das Kühlwasser ab, das in einem separaten Kreislauf zirkuliert. Der Dampf und das Kühlwasser kommen dabei nicht direkt miteinander in Verbindung. Neben der Abgabe des erwärmten Kühlwassers an den Rhein gab es mit den Kühltürmen die Möglichkeit, die Abwärme an die Luft abzugeben.

In den Kühltürmen wurde das erwärmte Kühlwasser in einen etwas erhöhten Bereich gepumpt und rieselte dort dann in feinen Tropfen über Platten nach unten in ein Becken unterhalb des Kühlturms (Kühlturmtasse). Bei den Kühltürmen von KKP 1 und KKP 2 in Philippsburg handelte es sich um Naturzug-Nasskühltürme. Die Form der Kühltürme wurde so gewählt, dass ein natürlich aufsteigender Luftzug zum Kühlen des Wassers genutzt werden konnte. Im Luftzug kühlten die feinen Tropfen des warmen Wassers ab. Dabei verdunstete ein Teil des Wassers und wurde von der Zugluft mit nach oben getrieben: So entstand der typische Nebelschweif oberhalb des Kühlturms, dessen Form und Grauschattierung von der jeweiligen Wetterlage abhängig war. Das restliche, nicht verdunstete Wasser sammelte sich in der Kühlturmtasse.

Kühltürme sind nicht nur bei Kernkraftwerken vorzufinden. Auch viele Kohle- oder Gaskraftwerke nutzen Kühltürme für die Wärmeabgabe.