Smarte Wasserhähne: Küchen-, Bad- und Duscharmaturen werden intelligent

Wasser. Wir brauchen es von morgens bis abends: zum Trinken und Kochen, zum Duschen und Händewaschen. Der herkömmliche Wasserhahn? Ein Auslaufmodell. Denn Bad- und Küchenarmaturen der nächsten Generation können viel mehr: Sprachsteuerung, individuelle Wärmeregulierung, Sprudelwasser direkt aus dem Hahn – und Smartphone-Anbindung inklusive.

Wir stellen die smarten Wasserhähne 2.0 vor.


Das erwartet Sie hier


Was ist ein smarter Wasserhahn?

Stellen Sie sich vor, Sie können Ihren Wasserhahn einfach mit der Stimme an- und ausstellen. In Zeiten von Corona, wenn wir vor dem Händewaschen so wenig wie möglich anfassen wollen, ist das super praktisch – und sehr hygienisch. Oder stellen Sie sich vor, Sie bekommen auf Kommando genau so viel Wasser, wie in Ihrem Kochrezept steht. Exakt 250 Milliliter – exakter als jeder Messbecher. Oder wie wäre es mit Badewasser, das exakt die Temperatur hat, die Ihr Baby liebt. 36,1 Grad? Check.

All das und viel mehr ist mit einem smarten Wasserhahn möglich. Nicht alle Geräte können alles, einige stellen „nur“ die Wassertemperatur ein, andere liefern Sprudelwasser direkt aus dem Hahn. Sofern aber weitere Funktionen als das reine „Zapfen“ von kaltem oder heißem Wasser dazukommen, spricht man von einem smarten, digitalen bzw. intelligenten Wasserhahn.

Die intelligente Küchenarmatur von Blanco in der Küche

Mit intelligenten Küchenarmaturen wird die Arbeit in der Küche deutlich hygienischer und effizienter. © 2020 BLANCO

Wie funktioniert ein smarter Wasserhahn?

Im Prinzip funktionieren smarte Wasserhähne wie ein intelligenter Thermostat, ein schlauer Fenstersensor oder ein smarter Kühlschrank: Sie alle verfügen über elektronische Bauteile und lassen sich mittels Funktechnologie in ein Heimnetzwerk einfügen. Die Geräte bedienen Sie dann per Smartphone-App oder über Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant oder das Smart Home Kit von Apple.

Ein gutes Beispiel für einen digitalen Wasserhahn ist der Smart Faucet vom US-Hersteller Moen. Das Gerät lässt sich zwar auch ganz klassisch per Hebel manuell bedienen, doch damit wäre dieser Wasserhahn eindeutig unterfordert. Ein eingebauter Sensor erlaubt es dir, mit einer Handgeste das Wasser ein- und wieder auszuschalten, ohne den Wasserhahn direkt berühren zu müssen.

Der Clou beim Smart Faucet ist die Sprachsteuerung: Sie bietet volle Kontrolle über Wassermenge und -temperatur. Messbecher und Thermometer können Sie sich sparen. Sie sagen einfach laut, wie viel Wasser Sie benötigen – und der smarte Wasserhahn liefert exakt die gewünschte Menge, ob ein Teelöffel fürs Backen oder drei Liter fürs Nudelwasser. Auch die Temperatur des Wassers lässt sich per Sprachbefehl einstellen: von eiskalt bis kochend heiß ist alles möglich. Damit sich der nächste Benutzer nicht verbrüht, leuchten LEDs am Wasserhahn in drei Farben: blau steht für kalt, violett für lauwarm, rot für heiß.

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Tipp

„Berührungslose Armaturen“ bieten einen entscheidenden Hygienevorteil: Wenn Sie beispielsweise rohes Fleisch zubereiten oder klebrigen Teig an den Händen haben, müssen Sie keinen Hebel mehr anfassen. Stattdessen heißt es gleich: Wasser marsch!  

Und natürlich verfügt der Smart Faucet über eine Smartphone-Anbindung. Per App können Sie persönliche Wasserprofile festlegen, inklusive Mengen- und Temperaturangabe. Dann reicht ein Sprachbefehl, beispielsweise „Gießkanne“, und Sie bekommen für Ihre Blumen einen Liter Wasser mit genau 21 Grad Celsius (wie Gärtner empfehlen). Auch mehrteilige Abläufe lassen sich programmieren, zum Beispiel für coronataugliches Händewaschen: Wasser zum Benetzen der Hände, Pause von 20–30 Sekunden zum Einschäumen, Abspülen. Somit können Sie mit dem Smart Faucet nicht nur Abläufe optimieren, sondern auch jede Menge Wasser und damit Geld sparen.

Regler eines smarten Wasserhahns

Smarte Armaturen ergänzen intelligente Küchentechnologien.

Nicht alle Armaturen, die „smart“ sind, haben eine App

Andere Hersteller beschränken sich auf ein oder zwei Zusatzfeatures. Trotzdem laufen solche Wasserhähne im Handel ebenfalls unter der Bezeichnung „smart“. Blanco beispielsweise bietet eine Armatur mit kontaktloser Bedienung an (SOLENTA-S), eine andere verfügt über eine integrierte Messbecherfunktion (EVOL-S). Dazu kommen Systeme, die kochendes oder sprudelndes Wasser direkt aus dem Hahn zur Verfügung stellen. Zudem vertreibt Blanco auch Armaturen mit integriertem Filtersystem, das Wasser von Kalk- und Eisenrückständen befreit.

Bei Quooker ersetzt der Wasserhahn in erster Linie den Wasserkocher. Wenn man Pasta kochen, Gemüse blanchieren oder den Babyschnuller schnell sterilisieren will, ist es praktisch, wenn sofort 100 Grad heißes Wasser aus dem Hahn kommt. Die Quooker-Armaturen gibt es schon seit 1970. Seit einigen Jahren können Sie den Wasserhahn mit dem sogenannten „Cube“ ergänzen. Dieser koppelt den Hahn mit einem CO2-Zylinder, so dass auf Knopfdruck Sprudelwasser direkt ins Glas läuft.

Die Sanitärexperten von Grohe haben bei der Armatur SmartControl auf den Hebel verzichtet. Das Wasser wird auf Knopfdruck an- und abgestellt, die Wassermenge wird durch Drehen am Knopf eingestellt. Und die Temperatur? Die verändern Sie, indem Sie das Ventil am Armaturenkörper nach links und rechts drehen. Eine andere Armatur – Grohe Red – macht dem Quooker Konkurrenz und liefert ebenfalls kochendes Wasser auf Knopfdruck. Nur berührungslos sind die Armaturen nicht.

Was fehlt noch? Sowohl Grohe als auch Blanco und Quooker bieten ihre Armaturen zwar unter dem verkaufsfördernden Label „smart“ an – Smart-Home-Produkte sind diese aber nicht. Anders dagegen die berührungslosen Bad- und Küchenarmaturen von Hansa. Die intelligenten Wasserhähne sind mit Bluetooth-Technologie ausgerüstet, so dass sich mit der Hersteller-App einige Parameter individuell anpassen lassen, etwa die Wassertemperatur oder die Laufzeit des Wassers. Bis zu 50 Prozent Wasserersparnis sind laut Hersteller bei einem Wechsel zu einer smarten Armatur drin, weil das Wasser nur läuft, wenn es auch wirklich gebraucht wird.

Hände was an einem smarten Wasserhahn

Dank Sensoren arbeiten smarte Badarmaturen wie zum Beispiel dieser Wasserhahn von HANSA meistens berührungslos: Wasser marsch! © 2020 HANSA GmbH

App unter die Brause – smarte Armaturen für die Dusche

Neben smarten Wasserhähnen für Bad und Küche gibt es auch digitale Armaturen für die Dusche. Bei der iFlow-Armatur von Steinberg handelt es sich im Prinzip um eine digitale Mischbatterie, die Sie über ein smartphonegroßes Display steuern können. Der Drehregler leuchtet entsprechend der gewählten Temperatur auf und ändert seine Farbe, je nachdem, ob Sie wärmeres oder kühleres Wasser möchten. Zudem genügt ein Druck auf der Touch-Oberfläche, um zwischen vier verschiedenen Brauseköpfen (zum Beispiel von oben, von der Seite, Regendusche) zu wechseln.

Die Zukunft könnte aber erneut bereits jetzt Moen zeigen. Neben der smarten Küchenarmatur vertreibt der US-Hersteller auch eine smarte Duscharmatur. Die lässt sich zum einen direkt per Sprachbefehl aktivieren oder anhalten, um beispielsweise beim Einseifen kein Wasser zu verschwenden. Und natürlich lassen sich alle individuellen Einstellungen bequem in der App speichern.

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