In der Gemeinde Vierlinden, Ortsteil Görlsdorf im Landkreis Märkisch-Oderland / Brandenburg plant die EnBW den Solarpark „Am 4-Ruthen-Pfuhl Görlsdorf“. Der Baubeginn ist für Ende 2024 geplant, die Inbetriebnahme des Solarparks ist im Folgejahr 2025 vorgesehen. Mit Beginn der Einspeisung wird die Photovoltaikanlage jährlich rund 88 Mio. kWh Energie produzieren, das entspricht der Versorgung von ca. 30.500 Dreipersonen-Haushalten. Dadurch werden etwa 60.500 t CO₂ im Jahr gespart.
Projektdetails
Das Plangebiet umfasst ca. 91 ha, davon werden etwa 78 ha zur Energieerzeugung genutzt. Es ist vorgesehen, das extensive Grünland unter und zwischen den Modulreihen mit Schafen zu beweiden.
Der Solarpark wird die Biodiversität und Artenvielfalt erhöhen. Entsprechend den Planungen werden auf einer Länge von ca. 3.300 m Hecken- und Strauchkulturen neu gepflanzt oder existierende Baum- und Heckenstrukturen verdichtet. Zusätzlich entsteht auf einem Wildtierkorridor und auf angrenzenden Saumstreifen eine artenreiche Blühwiese. Schnell siedeln sich in diesem neu geschaffenen Umfeld Wildbienen oder andere bedrohte Tier- bzw. Pflanzenarten an.
Die Projektfläche wurde bereits im Hinblick auf Kampfmittel sondiert und detailliert untersucht. Da das Gebiet von schweren Kämpfen im April 1945 im Rahmen der Schlacht um die Seelower Höhen betroffen war, müssen vor Baubeginn die Munitions- und Bombenreste geräumt werden. Vor der Räumung wird dazu die Fläche mit speziellen Messgeräten gescannt und eisen-magnetische Anomalien sichtbar gemacht.
Bildergalerie
Untersuchung der Fläche auf Kampfmittel und Alt-Munition.
Untersuchung der Fläche auf Kampfmittel und Alt-Munition
Die Belange von Mensch und Umwelt
Über eine Vielzahl von Maßnahmen kompensiert die EnBW den Bau des Solarparks, vitalisiert und strukturiert die Fläche und stellt den Erhalt und die Erweiterung der Lebensräume für heimische Tierarten sicher:
- Anbindung Wermelinsee durch neue Wegeführung / Rundweg
- Förderung der Biodiversität durch Verwendung von Regiosaatgut und Neubepflanzung oder Verdichtung von bestehenden Hecken mit regionalen Arten wie Weinrose (Rosa rubiginosa), Hunds-Rose (Rosa canina), Hartriegel (Cornus sanguinea), Weißdorn (Crataegus spec.), Holzapfel (Malus sylvestris), Wildbirne (Pyrus pyraster), Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus cathartica) oder Schlehe (Prunus spinosa)
- Schaffung eines Wildtierkorridors: Aufnahme eines mindestens 50 m breiten Korridors mit durchgängiger Verbindung zu den bestehenden Biotopen
- Flächen von extensivem Grünland (artenreichen Blühwiese) auf ca. 6,5 ha unter Verwendung der Regiosaatgutmischung „Feldrain und Saum“
- Angestrebte Schafbeweidung auf den Grünland-Flächen zwischen und unter den Modulreihen
Visualisierungen
Projekttagebuch
Erste Informationen im Ortsbeirat und in der Gemeindevertretersitzung
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Oktober 2020
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Bürgersprechstunde
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Dezember 2020
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Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan und zur Änderung des Flächennutzungsplanes
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Mai 2021
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Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit
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Mai bis Juni 2022
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Förmliche Beteiligung der Öffentlichkeit
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April bis Juni 2023
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Satzungsbeschluss Bebauungsplan, Feststellungsbeschluss Flächennutzungsplan
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Mitte 2023
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Geplantes Baugenehmigungsverfahren / Bauantrag
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Ab Oktober 2023
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Geplanter Baubeginn
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Herbst 2024
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Geplante Inbetriebnahme
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Mitte 2025
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