Bauentscheidung für Windkraftanlagen in Dornhan und Sulz ruht

Die EnBW lässt die Bauentscheidung für die beiden auf dem Gebiet der Städte Dornhan und Sulz am Neckar geplanten Windkraftanlagen ruhen. Konkreter Anlass sind noch offene artenschutzrechtliche Bewertungen.

Dass die Natur dynamisch ist, diese Erfahrung machen früher oder später alle Unternehmen, die sich mit der Entwicklung von Windkraftprojekten beschäftigen. Auch an Standorten der EnBW kam es nach der jeweiligen artenschutzrechtlichen Begutachtung immer wieder zum Zuzug geschützter Tierarten. Einen neuen Brutplatz in unmittelbarer Nähe der Standorte in Dornhan und Sulz hat sich offenbar zumindest ein Milanpaar in jüngster Zeit gesucht, was die EnBW inzwischen auch gutachterlich feststellen ließ. Um diese Veränderungen in der Natur, angesichts der anstehenden Investition in Millionenhöhe präziser bewerten zu können, soll die Brutsaison 2019 zunächst abgewartet werden.

Rund 16 Millionen Kilowattstunden pro Jahr könnten die beiden Windkraftanlagen mit Gesamthöhen von 200 bzw. 230 m ab Ende 2019 erzeugen. Damit ließen sich rechnerisch über 4500 Haushalte klimafreundlich versorgen. Nach der Erstellung umfangreicher Gutachten zu den Belangen von Mensch und Natur hatten die Landratsämter Freudenstadt und Rottweil Ende 2016 bzw. Anfang 2018 die Genehmigungen erteilt. Darauf aufbauend erhielt die EnBW beim Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur im Mai 2018 den Zuschlag. Zwingend vor Beginn der Vegetationsperiode hatte die EnBW die Rodungsarbeiten an den Standorten bis Ende Februar durchgeführt. Darüber hinaus wurden vorsorglich noch keine weiteren Maßnahmen wie der Ausbau der Zufahrtswege oder die Verlegung des Netzanschlusses zum Umspannwerk Bettenhausen vorgenommen.