Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg sicherheitsgerichtet abgefahren
Karlsruhe. Der Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 1) wurde am Wochenende vom Betreiber, der EnBW Kernkraft GmbH, vom Netz genommen und abgefahren. Im Rahmen des Stillstandes soll ein Brennelementaustausch erfolgen. Maßgebend hierfür ist das sicherheitsgerichtete Verhalten der EnBW.
In der Anlage war nach der Revision im Sommer durch kontinuierliche betriebliche Messungen der Aktivität im Reaktorkühlkreislauf ein Hinweis auf einen Defekt an einem Brennelement festgestellt worden. Dies hatte der Betreiber, die EnBW Kernkraft GmbH, der Aufsichtsbehörde, dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg, am 17. Juni 2010 fristgerecht gemeldet und das Ereignis vorläufig in die Kategorien N (Normalmeldung) und INES 0 (keine oder geringe sicherheitstechnische Bedeutung) eingestuft. Und hierüber hatte die EnBW am gleichen Tag auch die Öffentlichkeit informiert.
Seither waren die Messwerte sowohl durch die kontinuierlichen betrieblichen Messungen als auch durch ein ergänzend aufgelegtes Messprogramm fortlaufend überwacht und bezüglich weiterer Maßnahmen bewertet worden. Obwohl die Aktivitätswerte und die bilanzierte Fortluftabgabe weiterhin weit unterhalb der zulässigen Grenzwerte liegen, hat die EnBW Kernkraft GmbH aufgrund der weiteren Entwicklung des Defektes an dem Brennelement entschieden, die Anlage vorsorglich sicherheitsgerichtet abzufahren, die Brennelemente zu überprüfen und einen Brennelementaustausch durchzuführen.
Die Aufsichtsbehörde ist über das Vorhaben informiert.
Zur weiteren Information:
Reaktorkühlkreislauf und Kontrollbereich: Der Reaktorkühlkreislauf befindet sich im sogenannten Kontrollbereich der Anlage. Die Systeme und Komponenten dieses Sicherheitsbereichs dienen unmittelbar der nuklearen Wärmeerzeugung und sind durch verschiedene bauliche und technische Barrieren von der restlichen Anlage und der Umwelt getrennt.