EnBW schließt Standortuntersuchung in Germersheim vorläufig ab
Karlsruhe. Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat die Standortuntersuchungen zur grundsätzlichen Eignung der Insel Grün in Germersheim als Kraftwerksstandort vorläufig abgeschlossen. Nach den jetzt vorliegenden Untersuchungsergebnissen wäre ein Kraftwerksbau am Standort zwar grundsätzlich möglich, doch die EnBW wird den möglichen Bau eines Kraftwerks auf der Insel Grün zunächst nicht weiterverfolgen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren verschiedene standortspezifische und infrastrukturelle Gegebenheiten, wie die vergleichsweise schwierige Kühlwassersituation oder die Netzanbindung. Zusätzliche Entscheidungskriterien waren die logistische Anbindung bei Bau und Betrieb, die CO2-Zuteilungsregeln, Fragen der Gas- und Kohlebeschaffung und derzeitige Anlagen- und Baupreise.
Vorrangig weiterentwickeln wird die EnBW dagegen ihre vier Offshore-Windparks in der Nord- bzw. Ostsee sowie ihre Kraftwerksprojekte in Stade, mit ihrem industriellen Kooperationspartner Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH, Werk Stade, und in Lubmin, Mecklenburg-Vorpommern. Weiter verfolgt werden auch die Baupläne für das Gaskraftwerk RDK 6 S im Karlsruher Rheinhafen. Darüber hinaus hat die EnBW beschlossen, das Laufwasserkraftwerk in Iffezheim um eine fünfte Turbine zu erweitern und damit zu einem der größten Laufwasserkraftwerke am Rhein auszubauen. Erst vor wenigen Tagen wurde im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos und Ministerpräsident Günther Oettinger zudem der Grundstein für das hochmoderne Steinkohlekraftwerk RDK 8 im Karlsruher Rheinhafen gelegt.
Der Anlass für Standortuntersuchungen an verschiedenen Orten ist der grundsätzliche Bedarf an neuen Kraftwerkskapazitäten. Dieser ergibt sich unter anderem durch den Kernenergieausstieg und das erwartete Betriebsende älterer Bestandsanlagen. Auf den daraus resultierenden Bedarf an neuen Erzeugungskapazitäten reagiert die EnBW mit Investitionen sowohl im Bereich fossiler Kraftwerke wie auch im Bereich Erneuerbare Energien.