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Kernkraftwerk Neckarwestheim: Ergebnisse der Wartungsarbeiten an den Dampferzeugern von GKN II liegen vor

Im Jahr 2018 eingeleitete Maßnahmen zeigen erste Wirkung
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Neckarwestheim. In der laufenden Revision von Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) kommen die geplanten umfangreichen Wartungsarbeiten an den Dampferzeugern der Anlage gut voran. Während der Jahresrevision 2018 war bei einem geringen Umfang der insgesamt 16.400 Heizrohre der Dampferzeuger eine Schwächung der Rohrwände festgestellt worden. Deshalb wurden die Rohre aktuell – über den regulären Prüfumfang hinaus – erneut einer umfassenden Untersuchung unterzogen. Diese hat ergeben, dass die im vergangenen Jahr unmittelbar eingeleitete Ursachenklärung sowie die mit Aufsichtsbehörde und Gutachtern abgestimmten Maßnahmen richtig waren und bereits erste Wirkung zeigen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, langfristig die Wahrscheinlichkeit für weitere Schwächungen der festgestellten Art deutlich zu reduzieren.

Auswertetechnik weiter verfeinert

Mit einem auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse nochmals weiter verfeinerten Auswerteverfahren wurde an den Heizrohren zwar eine etwas größere Anzahl an Befunden festgestellt als 2018. Diese besitzen jedoch bis auf wenige Ausnahmen ein deutlich geringeres Ausmaß, sodass die Restwandstärke der betroffenen Rohre jeweils weit über den erforderlichen Mindestwerten liegt. Darüber hinaus waren die festgestellten Schwächungen nach heutigen Erkenntnissen zu einem großen Teil schon vor Einleitung der im vergangenen Jahr festgelegten Gegenmaßnahmen vorhanden.

„Mit der im Sinne unserer Sicherheitsphilosophie erneut weiterentwickelten Auswertetechnik bewegen wir uns auf dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik und können nun – bis an die technische Nachweisgrenze – auch Rohre mit kleinsten Unregelmäßigkeiten an den Oberflächen identifizieren“, betont Christoph Heil, der als Geschäftsführer der EnBW Kernkraft GmbH für den Betrieb von GKN II verantwortlich ist. „Entscheidend ist dabei, dass wir mit diesem Verfahren sehen, dass nur ein Teil der aktuellen Befunde nach der letztjährigen Revision neu entstanden ist. Unsere damals ergriffenen Maßnahmen, die ihre Wirksamkeit erst über mehrere Jahre und Betriebszyklen hinweg voll entfalten können, zeigen also bereits erste Erfolge“, so Heil weiter.

Bewährtes Konzept für Instandhaltungsarbeiten

Wanddickenschwächungen an den Heizrohren von Dampferzeugern sind Befunde, die bereits in vielen Kernkraftwerken weltweit aufgetreten sind und deshalb erfahrungsgemäß nicht ausgeschlossen werden können. Für den Umgang mit solchen Befunden hat die EnBW bereits 2018 mit der Aufsichtsbehörde und ihren Gutachtern ein Konzept für die vorsorglichen Instandhaltungsarbeiten abgestimmt, das auch in diesem Jahr zur Anwendung kommt. Danach werden nun im Rahmen der Revision abhängig von der Art des Befundes betroffene Rohre mit Stopfen unterschiedlicher Länge verschlossen, d.h. die betroffenen Rohre werden außer Funktion genommen und – wo erforderlich – zusätzlich stabilisiert.

Die Dampferzeuger dienen dem Wärmeaustausch zwischen dem Primär- und dem Sekundärkreislauf der Anlage. Dieser Wärmeaustausch erfolgt über die in den Dampferzeugern verbauten Heizrohre. Die beiden Kreisläufe sind jedoch strikt voneinander getrennt, d.h. bereits die Konstruktion sorgt dafür, dass zwischen den Kreisläufen nur Wärme ausgetauscht wird, nicht jedoch der Inhalt der Kreisläufe. Zur Sicherstellung dieser Anforderungen werden die Integrität der Konstruktion in regelmäßigen Abständen geprüft und beide Kreisläufe überwacht. Hochsensible Messeinrichtungen würden eine Undichtigkeit während des Betriebs unmittelbar feststellen. In GKN II hat es nachweislich keine Undichtigkeit gegeben.

Die Revisionsarbeiten finden insgesamt unter der Aufsicht des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg statt und werden im Auftrag des Ministeriums von Gutachtern des TÜV Süd und TÜV Nord begleitet.

Der Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.400 Megawatt. Die Anlage ging 1989 in Betrieb und hat im Jahr 2018 knapp zehn Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.

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Friederike Eggstein
Konzernpressesprecherin
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