Neue Fischtreppen in der Jagst

Langenburg. Am Wehr des Wasserkraftwerks Stallmann in Langenburg-Hürden starten am Montag, 2. Juli, Arbeiten für eine Fischaufstiegsanlage. Sie sind der Auftakt von Baumaßnahmen für drei solcher ‚Fischtreppen‘, welche die EnBW Energie Baden-Württemberg AG in den kommenden Monaten auf Gemarkung von Langenburg einrichtet. Ab September werden dann mit der Mosesmühle in Bächlingen und der Königsmühle in Oberregenbach zwei weitere Wehre mit vergleichbaren Anlagen ausgestattet.

Möglich macht es der Windpark Langenburg, den das Energieunternehmen Anfang des Jahres in Betrieb genommen hatte. Denn das Bundesimmissionsschutzgesetz verpflichtet den Erbauer zu Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Was wo gemacht wird, darüber entscheidet in Baden-Württemberg die für den Landkreis zuständige Untere Naturschutzbehörde. Sie bestimmt den Wert der Maßnahme und beurteilt, ob sie ausreicht, den Eingriff zu kompensieren. Im Falle von Langenburg war mit der Jagst relativ schnell ein lohnendes Projekt ausgemacht. In den Fluss waren vor drei Jahren bei einem Feuer verschmutztes Löschwasser geflossen. Tausende Fische verendeten zwischen den Staustufen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass Fischtreppen notwendig sind, damit das Gewässer für Fische durchgängig ist.

„Die Fischaufstiegsanlagen werden als naturnahe Beckenraugerinne in die Jagst gesetzt. Am Wasserkraftwerk Stallmann und an der Mosesmühle am – in Fliessrichtung betrachtet – linken Ufer. Bei der Königsmühle kann der bereits vorhandene Ablauf am rechten Ende des Wehres genutzt werden“, erläutert Projektleiterin Dr. Claudia Berger von der EnBW. Für die durch die Bauarbeiten bedingten Beeinträchtigungen bittet die EnBW um Verständnis.

Bevor die Arbeiten beginnen können, muss der jeweilige Baubereich in der Jagst abgefischt werden. Unterstützt wird die Umsetzaktion durch den Angelsportverein Langenburg, der die eingefangenen Fische, Muscheln und Krebse an geeigneten Stellen der Jagst wieder aussetzt.